Lakonisch Elegant trifft 54books
Der Schriftsteller Günter Grass bei einer Lesung. (Archiv) © picture alliance / dpa / Peter Steffen
Wie machen Lesungen wieder Spaß?
41:46 Minuten
Lesen, räuspern, ein Schluck Wasser und dann wieder von vorne: Das Grundkonzept von literarischen Lesungen ist simpel. Warum ist das gar nicht immer unterhaltsam und wie geht es besser? Wir sprechen mit der Literaturreferentin Antje Flemming.
Vorne liest einer oder eine aus ihrem neuen Buch. Daneben sitzt ein Moderator, der schwitzend die Kärtchen mit den Fragen für das Interview sortiert und hofft, dass keiner merkt, dass er das Buch, um das es geht, gar nicht gelesen hat. Zwischendrin wird sich geräuspert, dann kommt das obligatorische Wasserglas zum Einsatz. Und zum Schluss darf natürlich auch der Stift fürs Signieren nicht fehlen.
Wenn man sie so beschreibt, klingen Lesungen wirklich schlimm. Trotzdem machen sie oft viel Spaß und gehören fest zum Repertoire der deutschen Kulturveranstaltungen. Klar: Einerseits sind sie Werbung fürs aktuelle Buch, andererseits denken sich Autorinnen (und Veranstalterinnen) immer wieder neue Formate und Ideen aus, um über Bücher (und mit dem Publikum) zu sprechen.
Das Publikum will auch was sagen
Immerhin ist Deutschland weit und breit ganz allein mit dem Format der manchmal bis zu 90-minütigen Lesung. Klar gibt es auch neue Ideen, den Leseabend zu gestalten. Manche davon funktionieren vielleicht besser als andere.
Wir sprechen darüber in diesem Podcast und gehen der Frage nach, ob Lesungen in angestaubtes Image zurecht haben, wie man sie spannender gestalten kann und ob bei all den neuen Ideen und Konzepten nicht vielleicht das Publikum aus den Augen verloren wird. Das will schließlich vor allem unterhalten werden, oder?
Autorin Berit Glanz erzählt von ihren Lesungserfahrungen aus der Perspektive von der Bühne aufs Publikum. Die Hamburger Literaturreferentin Antje Flemming schaut als Programm-Gestalterin auf die Leseszene.
Was wir nur leider nicht rausfinden: Was es mit diesem einen Mann im Publikum auf sich hat, den es bei jeder Lesung gibt. Er hat keine Frage an die Autorin bzw. den Autor hat, sondern eher eine Anmerkung und er nutzt diese Gelegenheit, um seine eigene Geschichte zu erzählen.