Lakonisch Elegant trifft 54books
Üblicherweise werden die Namen von Übersetzern nicht auf die Buchcover gedruckt. Das könnte sich aber möglicherweise bald ändern. © Getty Images / iStock
Warum Übersetzer für mehr Sichtbarkeit kämpfen
39:43 Minuten
Die Namen von Übersetzerinnen und Übersetzern finden sich nur selten direkt auf dem Buchcover. Das soll sich ändern. Warum eigentlich? Wir fragen die Übersetzerin und Autorin Isabel Bogdan und den Verleger Sebastian Guggolz.
Jennifer Croft hat zwar nicht damit angefangen, aber die Übersetzerin der Werke von Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk kämpft sehr für die Sichtbarkeit ihres Berufsstandes. Sie fordert, dass die Namen der Übersetzer mit aufs Buchcover gedruckt werden und nicht, wie bisher üblich, im Buch versteckt werden.
Croft initiierte einen offenen Brief und hatte selbst bereits Erfolg mit ihrem Anliegen: Auf der englischen Ausgabe von „Die Jakobsbücher“ von Olga Tokarczuk steht sie mit auf dem Cover: „Translated by Jennifer Croft“.
Übersetzen als Schauspielerei
Ein bedeutender Schritt für die Anerkennung der Arbeit von Übersetzerinnen und Übersetzern? Schließlich, so Croft, sei es ihre Sprache, in der man das Buch lese.
Für Isabel Bogdan, Übersetzerin von unter anderem Nick Hornby oder Jonathan Safran Foer, ist die Übersetzung vergleichbar mit der Tätigkeit eines Schauspielers, einer Schauspielerin: Es gehe um die Interpretation des Textes. Diese müsse gelingen.
Sebastian Guggolz, dessen Verlag sich auf nord- und osteuropäische Literatur konzentriert, beschreibt seine Arbeit als die eines Casting-Direktors, der genau wissen muss, wer zu welchem Text passt.
Wachsendes Weltwissen in der Literatur
Mit beiden besprechen wir die Bedeutung der Übersetzung, wie sie sich modernisiert hat und welche neuen Fragen auf sie zukommen. Wie findet man die richtige Sprache und vor allem: Wer?
Und was hat es mit dem „wachsenden Weltwissen“ zu tun, das in die Übersetzungen einfließt? Ach so, und natürlich müssen wir auch über Geld sprechen, oder?