Landesbischof Gohl empfiehlt Erzbischof Woelki den Rücktritt

    Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki steht vor einem Baum in schwarzer Robe und mit einer Kette mit Kreuz um den Hals
    Umstritten wegen seiner Haltung bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche: Der Kölner Erzbischof Kardinal Woelki © picture alliance / dpa / Oliver Berg
    Der evangelische Landesbischof in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, hat dem Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Woelki den Rücktritt empfohlen. Wenn man derartig Vertrauen verloren habe wie Woelki, sollte man die Konsequenzen ziehen, um einen weiteren Vertrauensverlust der Kirche zu verhindern, sagte Gohl der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Die evangelische Kirche werde in Mithaftung für Woelkis Handeln genommen, etwa bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Die Austrittszahlen der evangelischen Kirche im Raum Köln seien deutlich höher als anderswo. Dies hänge eindeutig mit den Zuständen im dortigen Erzbistum zusammen, so Gohl. Die katholische Kirche solle sich der Frage stellen, wie man mit Woelki weiter verfahre. Das Vertrauen in beide Kirchen werde zerstört. Derzeit ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Kardinal Woelki wegen einer möglichen Falschaussage über seinen Kenntnisstand im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche. Woelki bestreitet die Vorwürfe.