Landeskonservator: Goebbels-Villa am Bogensee nicht abreißen

    Still ruht der Große Stechlinsee bei Neuglobsow im Landkreis Oberhavel im Norddeutschen Tiefland, aufgenommen am 01.06.2009.
    Björn Kuhligk und Tom Schulz waren auf den Fersen Theodor Fontanes unterwegs, der in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" die Landschaft um den Stechlinsee eindrucksvoll beschrieb. © dpa picture alliance / Hans Grundig
    Der Streit um die Villa des Nazi-Propagandaministers Josef Goebbels geht weiter. Der Berliner Finanzsenator hatte gestern angeboten, das Areal am Bogensee zu verschenken, weil das Land Berlin jedes Jahr Millionen für Sicherung und Unterhalt zahlt. Auch ein Abriss und eine Renaturierung des 17 Hektar großen Geländes ist im Gespräch. Der Brandenburger Landeskonservator hat solche Pläne nun deutlich kritisiert und als "Schreckgeschichte der Denkmalpflege" bezeichnet. Geschichte ließe sich nicht "renaturieren", sagte Thomas Drachenberg. Man solle lieber darüber nachdenken, wie man die Baugeschichte für die Gesellschaft nutzen könne. Goebbels baute sein Landhaus bei Wandlitz, seit dem Jahr 2000 verfällt es. Nach dem Ende der NS-Diktatur wurde es kurz als Lazarett genutzt, die DDR unterhielt auf dem Gelände eine FDJ-Hochschule.