Landgang Thüringen

Es geht um die Wurst. In Thüringer geht es immer um die Wurst! Obwohl das Land nicht mit ihr wirbt, jedenfalls nicht kampagnenmäßig, jedenfalls noch nicht. Vielleicht würden schnell Sprüche die Runde machen wie "Thüringen - auf die Wurst gekommen" oder "Thüringen - hängt am Zipfel der Welt" oder so. Weil, aber das wissen Sie ja, politisch in letzter Zeit nicht viel los war da in Thüringen, jedenfalls so positiv gesehen, besinnen wir uns deshalb auf die Wurst, auf die Thüringer Wurst. Sie hat es immerhin schon bis nach Grönland geschafft hat!
Thüringisch schimpfen. Die kleine Hörprobe
Von Susanne Mack

Der Brummochs. Zu Johann Christoph Adelungs Zeiten, also vor 215 Jahren, da war der Brummochs noch ein "ungeschnittener Ochs", gehalten zur "Fortpflanzung seines Geschlechtes". Heutzutage ist ein Brummochs zum menschlichen Dickschädel mutiert. Davon gibt es in Thüringen offenbar viele, denn er ist laut Gerichtsurteil Rudolstadt amtlich erlaubt.

Brand: "Ja, Brummochsen gibt’s hier viele. Ich habe noch mehr …"

… Thüringer Schimpfwörter auf Lager.

Brand: "Brühtüten … Flöhhenne … Blödfön … die kommen aus der tiefsten Erfurter Ecke!"

Gisela Brand. Die Chefin des Erfurter Kabaretts "Die Arche" hat in diesen Tagen reichlich Grund zum Schimpfen. Dem ersten Kabarett am Platz ist das Quartier gekündigt worden. Ist Herr Bornmann, der Kulturdirektor von Erfurt, etwa ein … Brummochse?

Brand: "Das will ich mal so nicht sagen. Aber ich glaube einfach, dass das jemand ist, der seine Schäfchen im Trocknen hat, und der keine Visionen mehr hat!"

Warum dem Kabarett gekündigt wurde, kann Frau Brand nicht erklären. Trotz Einschreiben an den Oberbürgermeister. Das Rathaus redet nicht mit ihr.
Brand: "Wahrscheinlich ham’ wir Lepra!"

Also doch: Brummochsen im Rathaus … und Flöhhennen vielleicht noch dazu? – weil, es gibt ja auch weibliche Beamte.

Brand: "'Du Flöhhenne!' ist sowas wie … äh … 'Du Niesfisch!' oder … ja, jemand, der eben Blödsinn macht, würde man als 'Flöhhenne' bezeichnen oder als 'Niesfisch'. Oder als 'Blödfön' …"

In Erfurt. Aber eigentlich gibt’s ja nicht sooo viele Niesfische, Brummochsen und Blödföne in Thüringens Hauptstadt. Aber die Erfurter Marktfrauen haben’s auch nicht leicht. Wenn die mal was zu melden haben, den "Niesfischen" auf’m Rathaus zu melden haben, zum Beispiel "Wir brauchen ’ne bessere Wasserleitung" oder "andere Öffnungszeiten", dann heißt’s immer gleich: "Wenn's Euch nicht passt … Ihr müsst ja nicht auf’m Domplatz arbeiten!"

Brand: "Und wissen ’se, was mir in dieser Stadt fehlt?"

Den Amtsschimmeln fehlt …

Brand: "Das ist der Humor!"

Und was in dieser herrlichen Altstadt auch noch fehlt, zunehmend fehlt, sind die Bäume.

Brand: "Darüber regen sich die Erfurter auch wahnsinnig auf! Die Sommer werden immer heißer und die Plätze dieser Stadt, wie am Anger oder am Hauptbahnhof, die werden immer kahler. Und ich als Ur-Erfurterin kann nur sagen, also die Dummheit hat keine Grenzen."

Und die Brummochsen sitzen überall.


Diverse Wurschtigkeiten. Eine Thüringer Spezialität
Von Matthias Biskupek

Die Wurst steht in gutem Ruf, auch wenn man sie nicht wirklich hören kann. Liegt sie vor einem, dann ist sie still. Kein Laut nicht. Erst wer sie knackt, bekommt ihr wahres Wurtswesen zu hören. Nun, wir stoppen an dieser Stelle den Speichelfluss, wenden uns flugs diversen Wurschtigkeiten zu. Sie Daheim am Radio riechen den Braten, also die Politik. Und Sie schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wir auch. Wie so mancher Thüringer. Aber es muss sein, zumal uns der folgende Beitrag mit "freundlicher Empfehlung" zugestellt wurde.

Die Stadt Göttingen ist seit Heine berühmt für Würste und Universität. Das Land Thüringen hingegen besitzt zweikommafünf Universitäten, doch in der Welt kennt man Thüringen allein wegen der Wurst. Um die geht es hier immer. Um die echte Wurst, die beste deutsche Wurst, die Rostbratwurst und um die allerbeste echte deutsche Rostbratwurst.

Manchmal geht’s auch um Wurschtigkeit, also um Politik. Denn wenn die Wurst ein Markenzeichen des mampfenden Eingeborenen ist, so ist Wurschtigkeit ein Markenzeichen der eingeborenen Landespolitik. Sie wird in Thüringen, seit es Demokratie geschlagen hat, von einer alleinregierenden Partei gemacht. Weshalb die auch immer Recht hat. Die armen Würstchen in der Opposition mögen sich abstrampeln, Gesetze einbringen, um die Wahrheit ringen, die dürfen Volksbegehren starten – und diese sogar gewinnen. Die Regierung reagiert darauf stets wie eine beleidigte Leberwurst. Sie macht dann schnell ein Gesetz in Sachen Volksbegehren, damit man das wirkliche und wahrhaftige Volksbegehren abtun kann, also durch den Fleischwolf drehn.

Wenn die Opposition ein Bibliotheksgesetz durchsetzen will, das erste für Deutschland, so schmettert die Regierung das ab, um dann, als ob sie Jagdwurst gefressen hat, ganz schnell ebenfalls eines zu verfertigen. Das festlegt, dass Bibliotheken keine Würste verkaufen dürfen – ansonsten aber nicht sein müssen. Denn Bibliotheken sind freiwillige Aufgaben, wie schon immer.

Im Übrigen heißt der vorherrschende Politikstil allüberall im Lande: Rache ist Blutwurst. Mein freier Wähler ärgert Deine Bürgerinitiative. Meine Eichsfelder Stracke macht Deine Greußener Salami fertig. Erfurter Presssack gegen Weimarer Sülzkopp - Wir gehen solange einander an die Nieren, bis die Wurst im überkochenden Kessel platzt. Dann erst ist uns wirklich alles Wurscht.


Kein Kuscheltier. Die kleine Wappenkunde
Von Claus Stephan Rehfeld

Der Brummochs war schon dran, nun also zu einem anderen heimischen Tier, dem Löwen. Wahrlich kein Kuscheltier, steht er doch für Kraft, Mut, Erhabenheit. Symbolisch jedenfalls. Und das schon lange, sehr lange. Die alten Ägypter und Chinesen sagten ihm magische Kräfte nach, der Mitteleuropäer heutzutage kennt ihn aus dem Tierpark … und der Thüringer von seinem Wappen.
Die Kleine Wappenkunde – Der Freistaat Thüringen.


Der Bürger hat es manchmal nicht leicht, in der Schnelle Thüringen und Hessen auseinander zu halten. Manche haben es sich deshalb gemerkt: Der hessische Löwe ist zehnfach quergestreift, ungekrönt, ohne Sterne und "geklaut" - von Thüringen.

Das Wappen des Freistaates Thüringen zeigt einen aufrecht stehenden, achtfach rot-silber gestreiften Löwen. Er ist goldgekrönt und goldbewehrt und steht auf blauem Grund. Umgeben ist er von acht silbernen Sternen. Das Wappen zeigt den Bunten Löwen der Ludowinger.

Der Bunte Löwe. Auf dem "Urwappen von Thüringen" taucht er Anfang des 13. Jahrhunderts auf. Erstmals verwendet Landgraf Hermann I aus dem Geschlecht der Ludowinger ein Wappen mit dem Bunten Löwen. Die älteste erhaltene farbige Abbildung stammt vom Wappenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen. Es zeigt einen rot-weißen Löwen auf blauem Grund, goldgekrönt und goldbewehrt.

Mit dem Ende der Ludowinger Herrschaft und nach dem Erbfolgekrieg übernimmt Hessen den Bunten Löwen; Zeichen für Besitzansprüche auf vormals ludowingische Gebiete und Lehen in Thüringen.

Über 600 Jahre später verschwindet das Löwenwappen ganz. Das neugegründete Land Thüringen ist aus dem Zusammenschluss der sieben ehemaligen Herzog- und Fürstentümer hervorgegangen. Sieben silberne Sterne auf rotem Grund künden davon auf dem neuen Wappen ab 1921.

Mit dem Machtantritt der Nazis verschwinden die sieben Sterne vom Wappen. Dafür wimmelt es plötzlich von Tieren: kaiserlicher Doppeladler, reußischer Löwe, Henneberger Henne und quergestreifter Löwe in hessischer Streifung. Der Volksmund spricht bald vom "Thüringer Tiergarten".

Juli 1945. Der goldene Löwe auf rotem Grund taucht wieder auf dem Wappen auf. Nun ist er von acht silbernen Sternen umgeben. Der achte Stern steht für das neu eingegliederte und vormalige preußische Erfurt.

Als das Land Thüringen sich 1991 ein neues Wappen gibt, kommen zum achten Stern weitere alte preußische Gebiete dazu. Es sind neben Erfurt Mühlhausen, Nordhausen, Schmalkalden und Suhl. Erst zwei Jahre später wird das Wappen des Landes zu dem des Freistaates Thüringen.


Keene Saggsn, no?!
Von Ulrike Greim

Es wäre ein fataler Fehler, würden Sie Thüringern sagen, die würden sächsisch reden. Nein, Thüringen ist Thüringen und nicht Sachsen, und das ist auch gut so. Also für Ihr Merkbuch daheim die Regel Nummer eins im Umgang mit dem gemeinen Thüringer: Niemals nie nicht ansprechen als Sachsen.

Na, Merci ooch. Vielen Dank für diese Verwechselung. Das sagt der Thüringer, wenn er wieder mal in die falsche Schublade gesteckt wird.

Schipanski: "Wir Thüringer und Sachsen unterscheiden uns ganz wesentlich im Dialekt."

Thüringens Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski ist waschechte und leidenschaftliche Thüringerin. Sie spricht selbstverständlich und ohne sich anzustrengen hochdeutsch. Denn der Dialekt des Nachbarn tut einfach weh.

Schipanski: "Er ist so breit!"

Nu kloar! Das wissen die Thüringer und sind stolz auf ihren Marddin Luddor, der dem Volke aufs Maul geschaut hat, auf den Nüschel, wie man in Eisenach zu sagen pflegt.
Die Landtagesvizepräsidentin Birgit Pelke zu ist eine Zugereiste. Nun lebt sie in der Landeshauptstadt Erfford. Wo man natürlich erfordderisch redet, was - wohl gemerkt - kein sächsisch ist, auch, wenn sich das für Außenstehende so anhört.

Pelke: "Wenn man dann zurückkommt nach Hessen und wird als Sachse angesprochen, das trifft einen schon."

In Dieringen spricht man dieringisch. No?! Das nur, um es mal klar zu stellen. Dieringisch wiederum ist ein vielfältiger Dialekt, der sich auszeichnet durch unzählige lokale Eigenheiten, die hier aufzuzählen den Rahmen sprengen würde. Das umfängliche Thüringische Wörterbuch, an dem kluge Menschen jahrelang gearbeitet haben, vermag sie zu erklären. Nur für den Laien: Mittelthüringisch, Ilmthüringisch, Nordthüringisch hören sich sehr eigen an, noch besser: Fränkisch. Die Thüringer Franken nämlich, die noch eher als Bayern durchgehen denn als Sachsen, wollten nach der Wiedervereinichung gern die audonome Gebirrrgsrrepublig Frongen gründen, aber es hat fei nit sollen sei.

Schipanski: "Die werden immer, glaube ich, ein Bergvölkchen bleiben (lacht), das seine Eigenarten hat."

Die Greizer zum Beispiel verstehen sich gern als das letzte antisächsische Bollwerk Thüringens. Die Altenburger tendieren allerdings schon in Richtung des nahegelegenen Leipzigs. Dort lebt die zweite Vizepräsidentin des Thüringer Landtages, die gebürtige Voigtländerin Birgit Klaubert.

Klaubert: "Ja, im Moment bin ich Thüringer Politikerin. Aber jedes Mal, wenn ich in Leipzig bin, merke ich, wie diese Sehnsucht nach Sachsen auch wieder da ist. Und ich denke, auf eine längere Frist muss man sich auch viel mehr annähern."

Annähern an Sachsen - das sei ferne! Gar ein Bundesland Mitteldeutschland? Dann schon eher mit Hessen, sagen die Thüringer, als mit Sachsen. Sollen die Sachsen doch erstmal deutsch lernen!


Tiefe Verneigung – Aber vor wem?
Von Susanne Mack

Schiller-Kragen, Schillerlocke, Schillers Schädel. Erst warfen viele Jünger des Dichters ihr Halstuch weg und legten sich vorbildgemäß einen offenen Hemdkragen zu. Dann verschlangen auch des Meisters Werk Unkundige beim Konditor die Perückenrollen ähnelnden Schillerlocken aus Blätterteig. Schließlich wurden alle desillusioniert. Seit 1826 hatten sie sich … ja, vor wem eigentlich verneigt? Und dabei auch noch ehrfürchtige Gefühle bekommen. Tja, wen bedichtete Goethe, als er in jenem September 1826 sein zumindest Eingeweihten bekanntes Gedicht "Auf Schillers Schädel" zu Papier brachte? Und: Vor wem verneigen wir uns jetzt?

Seemann: "Wir sind sicher, dass wir einen falschen Schädel als Schillers Schädel angesehen haben. Das ist ein negatives Ergebnis, aber es ist ein positives Ergebnis in dem Sinne, dass es ein Ergebnis ist!"

Das war Helmut Seemann, Chef der Stiftung Weimarer Klassik. Der meint ja den Schädel im prunkvollen Eichensarkophag. Da, wo "Schiller" draufsteht, war also Schiller niemals drin. Sein Schädel jedenfalls nicht. Und es gibt noch andere Neuigkeiten!

Prohaska: "Der Oberschenkel und der Schädel gehören eindeutig nicht zusammen, was sich ja durch die DNA-Analytik bestätigt hat. Genauso wenig wie der Oberschenkelknochen und der Schienbeinknochen zusammengehören. Das bedeutet, dass wir hier mindestens drei verschiedene Individuen in diesem Grab bestattet haben."

Ja und das war nun der Thomas Prohaska, der ist ein Biochemiker aus Wien. Er hatte den Inhalt des Schiller-Sarkophags auf dem Labortisch. Wir fassen es nicht! Da waren die Gebeine von mindestens drei verschiedenen Leuten drin. Unbekannten wohlgemerkt. Kein einziger Schiller-Knochen dabei. Und davor haben wir uns nun verneigt. Meine Güte, seit 1827. In der Fürstengruft zu Weimar.

Und was ist das nun mit dem zweiten (angeblichen) Schiller-Schädel? Vor dem wir uns auch verneigt haben? Dem in dem unscheinbaren Sarg daneben, ohne Schillers Namen drauf? Ursula Wittwer-Backofen klärt uns auf, sie ist Anthropologin.

Wittwer-Backofen: "Ich denke, mit Sicherheit können wir diesen Schädel als Friedrich-Schiller-Schädel ausschließen."

Man munkelt ja, er gehört dem Fräulein von Göchhausen. Hofdame ihrerseits bei Anna Amalia. Zu peinlich! Schillers kapitalen Dichterschädel mit dem einer buckligen Hofdame verwechselt.

In der Fürstengruft zu Weimar stehen jetzt zwei leere Särge. Die falschen Schiller-Knochen kommen da nicht wieder rein. Und nun?

Besucherin: "Ja, dann solln’se mal weitersuchen und die richtigen finden!"

Da ist aber der Helmut Seemann gar nicht begeistert von dieser Idee.

Seemann: "Das setzt allerdings wirklich den Willen voraus, dieser langen Geschichte jetzt eine weitere Episode hinzuzufügen, zu der ich jedenfalls nicht meine Hand reichen würde."

Warum eigentlich nicht, Herr Seemann? Da muss man eben mal den ganzen Jacobsfriedhof umgraben und alle Knochen einsammeln. Und vorher natürlich den Pavillon abreißen, der 1913 über dem Kassengewölbe errichtet worden ist. Und ein paar Millionen Forschungsgelder beantragen … und noch ein paar Schiller-Verwandte exhumieren … Nur Mut! Für diese teuren Knochen ist uns nichts zu teuer!


Einige Exempel – Sprüche zum Mitschreiben
Von Claus Stephan Rehfeld

"Ja, ja, man hat der Exempel mehrere, dass kranke Leute gestorben sind." Dieser wahre Spruch wird dem Herren Galletti zugeschrieben, einem Gothaer Professor, also einem Original. Wo er nun begraben ist, weiß man auch nicht so genau, jedenfalls nicht so ganz genau. Da in Gotha. Also in Thüringen. Irgendwie scheint das Land Probleme mit den Gebeinen teurer Verblichener zu haben.
Wir wollen den Herren Professor Galletti vor dem Vergessen bewahren, war er doch ein begnadeter Fabulierer, und also an ihn erinnern. Immerhin war er auch ein Exempel dafür, "dass kranke Leute gestorben sind".


Script Beitrag 06 / Galletti / Rehfeld – 2:33 Minuten

Halten Sie Ihre Ohren, wenn Sie ihrer Zunge nicht freien Lauf lassen wollen. (* 47 – 385)

Ich sehe heute wieder so viele, die nicht da sind. (46 – 373)

Es ist heute sehr heiß, das Thermometer steht auf 40 Fuss und 27 Zoll. (7 – 5)

Sieben Herzöge waren in Thüringen. Dazu kommen noch 11 alte und 3 neue; das macht zusammen 14 Herzöge. (18 – 110)

REGIE kurze Denkpause

Gotha ist nicht nur die schönste Stadt in ganz Italien, sondern sie hat auch viele Gelehrte gestiftet. (Motto – Titelblatt)

Gotha liegt an 3 Flüssen, an der Leine, der Nesse und der Siebleber Chaussée. (25 – 171)

Wenn wir annehmen, dass eine Kanonenkugel in wenigen Sekunden ¼ Stunde fliegt, so kömmt sie etwa bis Erfurt. (7 – 3)

Gotha ist nicht viel weiter von Erfurt entfernt, als Erfurt von Gotha. (25 – 172)

REGIE kurze Denkpause

Wer auf einen sehr hohen Berg steigt, der wird schwindlig; natürlich – denn es schwindelt ihm. (31 – 230)

Ich bin so müde, dass ein Bein das andere nicht sieht. (50 – 406)

Wer über diesen Gegenstand etwas schriftliches nachlesen will, der findet es in einem Buche, dessen Titel ich vergessen habe; es ist aber das 42. Kapitel. (47 – 384)

Ich bin jetzt aus dem Konzepte gekommen, und da dürft Ihr mich nicht darin stören. (46 – 371)

Es ist eine üble Gewohnheit, abends im Bette zu lesen: denn man hat Beispiele, dass mehrere Leute, die abends ihr Licht auszulöschen vergaßen, am Morgen, wenn sie aufwachten, verbrannt waren. (51 – 411)

Was die Farbe des Mondes betrifft, so ist sie gewöhnlich groß. (7 – 1)

Das kann ich noch nicht fassen, das ist mir noch nicht dunkel genug. (49 – 402)

Künftigen Dienstag ist Aequator. (49 – 399)

* Zitiert nach "Gallettiana. Ergötzlich und nachdenklich zu lesen" – Berlin. Nicolaische Verlagsbuchhandlung. 1867