Till Hofmann ist Geschäftsführer des Lustspielhauses und der Lach- und Schießgesellschaft in München sowie Mitorganisator von Demonstrationen gegen Rechtspopulismus. Er sitzt zudem im Vorstand von Bellevue di Monaco, einem Wohn- und Kulturzentrums für Geflüchtete und interessierte Münchnerinnen und Münchner.
Die unbayerische CSU
Bayern hat gewählt und der bisher allein regierenden CSU große Verluste beschert. Dennoch spricht Ministerpräsident Söder von einem klaren Regierungsauftrag. Für Till Hofmann von der Lach- und Schießgesellschaft ist das schlicht arrogant.
Till Hofmann, Geschäftsführer der Lach- und Schießgesellschaft in München, geht nach der Bayern-Wahl hart mit der CSU ins Gericht. Dass Ministerpräsident Markus Söder trotz herber Verluste für die eigene Partei und starker Gewinne für die Grünen von einem klar erteilten Regierungsauftrag spreche, zeige eine "irre Arroganz", sagte er im Deutschlandfunk Kultur. Hofmann glaubt, dass die Koalitionsfrage schon entschieden ist und die CSU auf jeden Fall ein Bündnis mit den Freien Wählern eingehen wird. Damit habe die CSU den Wählerwillen nicht erkannt, sagte er mit Blick auf das gute Wahlergebnis der Grünen.
"CSU hat eigene Klientel unterschätzt"
Ein Grund für das schlechte Ergebnis der CSU sei auch darin zu sehen, dass die Partei die Leistungen der wertkonservativen Bürger Bayerns nicht gewürdigt habe, sagte Hofmann: Als vor drei Jahren die Grenzen wegen der Flüchtlinge geöffnet wurden und Bayern vor einem großen logistischen Problem stand, hätten gerade die Feuerwehren und zivilgesellschaftlichen Gruppen in den konservativen Regionen des Landes dafür gesorgt, dass die anstehenden Aufgaben besser bewältigt worden seien als in anderen Bundesländern. Dass dieses "Hinlangen" der Bürger von der CSU nicht gewürdigt worden sei, bezeichnete Hofmann als "unbayerisch". Letztlich habe die CSU die eigene Klientel unterschätzt.