Autor Hanns Heinz Ewers

Stephen King des wilhelminischen Kaiserreichs

Schwarzweißfotografie eines jungen Mannes, der aufgestützt auf seine Hand in einem Raum sitzt.
Schriftsteller, Filmemacher und Kabarettist Hanns Heinz Ewers wurde 1871 in Düsseldorf geboren und starb 1943 in Berlin. © picture alliance/dpa/Imagno/Austrian Archives
Von Sven Brömsel |
Seine Schilderungen menschlicher Abgründe verstörten Zeitgenossen bis hin zu Ohnmachtsanfällen: Hanns Heinz Ewers gehörte zwischen 1900 und 1930 zu den schillerndsten Literaten in Deutschland. Er ließ sich von den Nazis vereinnahmen, die später seine Bücher verbrannten.
Der Roman "Alraune" wird zu seinen Lebzeiten eine halbe Million Mal verkauft. Neben seinem literarischen Werk, das in mehr als 20 Sprachen übersetzt wird, macht sich Ewers einen Namen als Filmpionier. Kapriziöse Ekstasen und schlummernde Dämonen werden zu ständigen Begleitern des rastlosen Geistes, formen ihn zum Grenzgänger par excellence.
Der Autor Sven Brömsel über seine Lange Nacht über Hanns Heinz Ewers:
Hanns Heinz Ewers ist zwischen 1900 und 1930 über Deutschland hinaus bekannt wie ein bunter Hund. Seine künstlerische Laufbahn gewinnt an ständig beschleunigender Fahrt mit Oscar Wilde und endet als entsetzlicher Unfall mit Adolf Hitler - die Nazis konnten mit dem dekadenten Dandy und seinem Hang fürs Diabolische aber auch nichts anfangen und verbrannten seine Bücher:
- "Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Erich Kästner und Hanns Heinz Ewers."
- "Gegen literarischen Verrat am Soldaten des Weltkriegs, für Erziehung des Volkes im Geist der Wehrhaftigkeit!"
"Widerlich, einfach widerlich. Wollte mich mit diesen Possen ein wenig aufheitern – und nun ist mir kotz-übel. Mein Gott, die Büste von Hirschfeld. Wie gut, dass ich dich in Ascona weiß, Magnus. Die würden dich einfach... Ist das alles real? Sowas hätten wir nicht zu träumen gewagt. Gibt's doch nicht, da ist Kästner. Kaum zu glauben; steht genauso dämlich wie ich bei der eigenen Bücherverbrennung. Aber glotzt durch mich durch, der feine Herr, will mich nicht kennen. Wie die Anderen. Bin der Einzige, der auch noch von den Verfemten verfemt wird." (Hanns Heinz Ewers)

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Die Rolle der Familie
Hanns Heinz Ewers reimt bereits als vierjähriger Knabe und ersinnt kleine Märchengeschichten. Das frühkindliche Talent wird von seiner Mutter Maria Ewers aus'm Weerth gefördert, die in jungen Jahren mit Gottfried Keller befreundet war und nun eine beliebte Märchenerzählerin ist. Wenn sie beim Fabulieren für ihre Kinder nicht mehr weiter weiß, übernimmt der kleine Hanns das Zepter und erzählt aus seiner Sicht die Geschichte weiter. Doch sind es keine bekannten Geschichten Andersens, Wildes oder Grimms, die die Mutter erzählt:
"Es sind überhaupt keine Geschichten, die sie erzählt. Die Kinder nennen es nur "Märchen", weil sie keinen anderen Ausdruck dafür haben. Es sind vielmehr ganz kurze lyrische Ergüsse oder auch Stimmungsgemälde in Worten, wenn man es so bezeichnen will. Aber die Wirkung ist eine Erstaunliche: wenn die Mutter schweigt, sitzen die Kinder noch lange da, starren wie hypnotisiert in die Luft und sehen das seltsame Nachtbild, das die Stimme der alten Frau ihnen malte."

Der früh verstorbene Vater August Heinrich Ewers hatte eine Ausbildung als Sänger in Paris und als Maler in Amsterdam gemacht – und arbeitete danach als Hofmaler in Schwerin. Das Genre-Übergreifen der Künste spielt bereits in früher Kindheit eine Rolle für den werdenden Dichter, dessen Interessen zusehend synästhetischen Charakter bekommen.
Ewers Liebe zu Lili
"War ein Bub von sechzehn Jahr,
als sie mich gefangen,
mir den Strick von Mädchenhaar
um den Hals gehangen.
Lili pfiff ein narrig Stück
aus verschleimter Kehle,
doch ich glaubt an die Musik
wie an meine Seele."
Ewers setzt sich intensiv mit Hypnosetechniken auseinander. Privat machte er Hypnose-Experimente mit seinen Liebhaberinnen, auch mit Lili – und thematisiert dies im Jahr 1899 in einer sehr frühen Geschichte.
"Sie war ein prachtvolles Medium. Jeden Befehl führte sie aus, sang, spielte. Es war mir ein unbekanntes, unbeschreiblich süßes Gefühl, sie so schlafend in meinem Arm zu wissen. Atemlos, unbeweglich lag sie da. Ich küsste ihre Locken, ihre Augen, den Mund, die Hände. Am 24. Juni glühte die Sonne am Himmel, o sie glühte. Und an dem Tag jagte und pulste mein Blut, wie es nie getan. Da geschah es. Ich zog sie aus, Röcke und Hemd, alles nahm ich ihr weg. Sie rührte sich nicht. Und dann nahm ich ihre süße Unschuld – sie wehrte sich nicht, ihre Augen blieben geschlossen. Nur ein kleiner Schrei, wie ihn das Reh ausstieß, das meine Kugel einst traf im Kottenforste.
Und nun fing es an. Es kletterte mir die Brust hinauf, schnürte mir die Kehle zu. Es krampfte sich mit glühenden Fingern in meinem Hirn und ließ mir die Augen in den Höhlen brennen. Es quälte, marterte mich unglaublich. Und ich erzählte ihr, was ich getan, mit zusammengebissenen Lippen, die Augen auf dem Boden. Ich war fertig, aber wagte nicht, sie anzusehen. Schließlich hob ich den Blick – und sah auf ihren Lippen ein Lächeln, so seltsam, so wunderlich. Oh, ein Lächeln, teuflisch, kokottenhaft. Es sagte mir, dass sie alles gewusst und die Trance nur gespielt hatte!"

Ewers und die Homosexualität

Ewers macht gründliche Erfahrungen mit dem "Maulkorb der Zensur", wie er es nennt, und den dazu gehörigen Klagen und Gerichtsprozessen. Im Frühjahr 1900 wurde sein Gedichtszyklus "Goldene Kätie" wegen der Verbreitung unzüchtiger Schriften unter Anklage gestellt. Und der Dichter ist durchaus nicht nur Erotiker des Wortes; denn seiner Kätie, einer Katharina Kreis aus Leipzig, schenkt er mit den Liebes-Gedichten auch ein uneheliches Kind. In seinem Buch "Das Cabaret" gibt er Auskunft über ein anderes Verbot:

"In einem Gedicht lasse ich eine Frau zu ihrem Geliebten sagen "Liebster, ihr zwei seid warm, die Sonne und du!" Die Arbeit wurde mir verboten und zwar wurden die Worte: "Ihr zwei seid warm" blau angestrichen und mit Ausrufungszeichen versehen. Ich konnte mir nicht versagen, andern Tags in den Polizeipalast zu gehen und mich zu erkundigen, was denn daran unzüchtig sei. Entrüstet antwortet mir der Herr Geheimrat: "Da fragen Sie noch? – Wissen Sie denn nicht, dass man unter "warm" in Berlin ein päderastisches Verhältnis versteht?!""
Ein Lesebuch des rheinischen Schriftstellers Hanns Heinz Ewers
Ein Lesebuch des rheinischen Schriftstellers Hanns Heinz Ewers.© dpa / picture-alliance / Daniel Naupold
Natürlich hatte der an der Nase herum geführte Geheimrat den richtigen Riecher, denn Ewers setzt sich sehr wohl für die Rechte Homosexueller ein: Ewers schreibt in homosexuell konnotierten Zeitschriften und engagiert sich gegen den Paragrafen 175, der Männerliebe unter Strafe stellt. Im Jahr 1903 schreibt Ewers das Drama "Enterbt", das die Nöte gleichgeschlechtlich orientierter Intellektuelle thematisiert.
Ewers, der Globetrotter
Ab 1901 tourt Ewers mit verschiedenen Ensembles erfolgreich durch halb Europa, trägt seine Texte selbst auf die Bühne und kostümiert sich zwischen Biedermeier und Décadence. Er fühlt sich in anarchistischen und subkulturellen Kreisen um Robert Reitzel, Senna Hoy und Erich Mühsam zu Hause, schreibt in deren Organen – und ist getrieben von exotischem Fernweh. Die Heirat mit der Malerin Ilna Wunderwald im Jahr 1901 ist immerhin eine bürgerliche Konzession – was die finanzielle Misere nicht bessert.
So fällt er – wie ein Protagonist seiner Märchen – Knall auf Fall den Entschluss, ein Leben als Globetrotter und Abenteurer zu führen. Auf den Reisen des Globetrotters – zumindest zwischen 1906 und 1910 – ist Ilna Wunderwald immer an seiner Seite. Tatsächlich fährt er in die Karibik, nach Indien, Ceylon, Australien, Ostasien und in die Südsee. Seine Reiseberichte sind in aller Munde; in Kolumbien versucht er sich als Großwildjäger und in Argentinien als Schatzsucher. In Indien hofiert der Maharadscha von Vigatpuri den Dichter wie einen Staatsgast, doch Ewers spürt lieber den Bajaderen, Fakiren und Schlangenbeschwörern nach.
Finanziert wird der aufwendige Karneval des Daseins durch Vorschüsse von Verlagen und Zeitungen oder Reiseunternehmen, denen er im Gegenzug positive Bewertungen ihrer Leistungen verspricht. Das läuft bei dem Exzentriker nicht immer reibungslos.
Im Oktober 1908 schreibt ihm die Direktion der Hamburg-Amerika-Linie, dass seine verbreiteten Argentinien-Essays zu Verstimmungen in der Regierung des lateinamerikanischen Landes geführt hätten und als Folge der dortige deutsche Generalkonsul einbestellt wurde. Deshalb geht an ihn die Aufforderung, wenigstens die weitere Verbreitung der inkriminierten Essays zu verhindern. Die Reaktion des Dichters ist in einem Brief an seine Gattin Ilna erhalten:
"Es ist doch einfach unglaublich, was diese kleinen frechen Gernegroße sich herausnehmen! Ich habe sofort sehr energisch geantwortet, gebeten, ob ich davon für die Öffentlichkeit Gebrauch machen könne, usw."

Über Ilna Wunderwald

Es ist sehr schwer, Ilna Wunderwald wiederzuentdecken, da ihre Biografie erhebliche Lücken aufweist und sie in der Kunstgeschichte nie recht angekommen zu sein scheint. Die Spezialität Wunderwalds ist die Arbeit mit leuchtender Wasserfarbe in Verbindung mit Federzeichnung, sie zeigt sich dabei von Hokusai und Beardsley beeinflusst, entwickelt aber rasch eine eigene Note, die sie beispielsweise 1911 in Berlin, 1912 in der Münchner Sezession oder 1918 im Museum Kunstpalast in Düsseldorf präsentiert. Wunderwald lernt Ewers 1895 in der Villa des Düsseldorfer Künstlervereins "Malkasten" kennen.

Er ist sofort fasziniert von ihrem südlichen Teint und ihrer extravaganten Art. Nicht umsonst wird sie zahlreiche von Ewers Büchern gestalten, unter anderem das wunderschöne Indienbuch-Titelbild. Sie steht lebenslang im Schatten ihres berühmten Mannes, obwohl die Ehe nur zehn Jahre hält, und schon lange davor zerrüttet ist. 1911 zieht sie zu dem Komponisten Gustav Krumbiegel nach Leipzig, der drei Jahre später im Ersten Weltkrieg fällt. Sie verbringt ab 1917 ihr Leben mit der Düsseldorfer Bildhauerin Elly Unkelbach und gerät immer mehr in Vergessenheit.

Im Archiv des Heinrich-Heine-Instituts liegen neben Briefen und Lebensdokumenten ihre (noch immer unveröffentlichten) Indien-Tagebücher von 1910: ein herrliches Pendant zum Reisebericht von Ewers. Auch über die Ehekrise der letzten Phase ist daraus einiges zu erfahren.

Der bestialische Erzählcharakter
Die breite Leserschaft nimmt Ewers als Märchenerzähler, Abenteurer, Reiseschriftsteller und Künstler düsterer Verborgenheit wahr. Mehr und mehr werden aber seine Schilderungen menschlicher Abgründe mit bestialischem Ereignischarakter populär. Auch die zwischen 1907 und 1909 erscheinenden Bücher "Das Grauen", "Die Besessenen" und "Der Zauberlehrling" verstören die Zeitgenossen, erlangen aber in kürzester Zeit Riesenauflagen.
Doch die schockierenden Darstellungen von Bluttaten, wüster Ekstase und pathologischen Sehnsüchten sind kein effekthaschender Selbstzweck, sondern zeichnen suggestiv gesellschaftliche Ängste und Identitätskrisen kurz vor dem Ersten Weltkrieg.
Auch stilistisch ist Ewers mit seiner narrativen Spracheleganz der frühen Moderne zuzurechnen. Die subtil psychologisch ausbalancierten Figuren verraten eine ausgeprägte Beschäftigung mit der gerade bekannt werdenden Psychoanalyse. In der von Sigmund Freud herausgegebenen Zeitschrift "Imago" wird in der Rezension des "Alraune"-Romans auf die fantasievolle Anwendung der Lehren Freuds verwiesen.
Dass Ewers nicht – wie oft behauptet – widerlichen Obsessionen frönt, sondern bis ins Groteske provoziert, um bürgerlichen Kleingeist zu desavouieren, zieht sich bis ins Private.

Aus dem Tagebuche eines Orangenbaumes

Die 1907 erschienene Novelle "Aus dem Tagebuche eines Orangenbaumes" nimmt mit seiner metaphorischen Flucht aus einer rationalen Welt Kafkas Thematik der Verwandlung vorweg. Aber auch die poetisch zurückgenommene Sprache im erzählerischen Ewers-Werk, ihr fast sachlich, nüchterner Ausdruck gegenüber dem Unerhörten erinnert an den späteren Kafka. Motive wie Prozess, Urteil oder Weltensicht aus der Perspektive eines gehetzten Tieres finden sich ebenso bereits bei Ewers.
Orangenbaum auf Zypern, aufgenommen 1995.
Was passiert, wenn man das Leben eines Orangenbaums führen will?© dpa / R3507_APA_Publication
In der Novelle lernt der Protagonist eine Dame kennen, die in ihrer geräumigen Bonner Villa vorzüglich Offiziere des Husarenregiments und Mitglieder der Korpsstudenten empfängt, denen er auch angehört.
Offiziere und Korpsbrüder sind ausnahmslos dem ungewöhnlichen Charme der Gastgeberin erlegen. Doch eines Tages wird per Regimentsbefehl der Salonbesuch verboten, weil das Verschwinden eines Leutnants im Zusammenhang mit der mysteriösen Dame gebracht wird. Letzte Zeilen des Reiteroffiziers offenbaren den Wunsch, zu verschwinden, um ein Myrtenbaum zu werden.
Der Roman "Alraune"
Im November 1911 erscheint der Roman "Alraune". Es ist die Geschichte androgyner Schönheit im mythischen Kontext eines Nachtschattengewächses, das unter dem Galgen gedeiht. Die Truggestalt Alraune - der Vamp als dämonische Verführerin - ist das Produkt einer künstlichen Befruchtung.
Das Buch verkauft sich in den ersten acht Jahren 200.000 Mal, wird in 20 Sprachen übersetzt und schließlich fünfmal verfilmt. Das Enfant terrible Hanns Heinz Ewers landet einen Welterfolg. Es ist die feine Balance zwischen Normalität und Abgrund, Wissenschaft und Fantastik, Psychologie und Erotik, welche die Leser erregt.
Die dunkel-romantische Umkleidung im Auftakt und Ausklang des "Alraune"-Romans spielt auf eine junge Frau an, die Ewers in Wien kennenlernt. Als im März 1911 der Dichter in der Donaumetropole einen Indienvortrag hält, findet er zu seinem Erstaunen das Podium mit einem Orangenbaum geschmückt und mit Apfelsinen-Blüten und Früchten übersät. Das hatte eine philosophisch und musikalisch gebildete junge Frau in Anlehnung an seine berühmte Erzählung arrangiert. Maria Munk verliebt sich in den gefeierten Dichter und hofft auf die Möglichkeit, durch ihn, in die große Welt zu gelangen.
Sie reist ihm mit ihrer Mutter bis nach Miramar bei Triest hinterher, wo er einen großen Teil der "Alraune" schrieb. Die Rechnung scheint aufzugehen, denn bereits im Sommer des Jahres wird auf der istrischen Insel Brioni Verlobung gefeiert. Die Eltern der Braut wollen Ewers zur Hochzeit zwei Millionen Gulden und jährliche Zahlungen von 50.000 Kronen zukommen lassen – man freut sich beiderseits auf eine gute Partie. Und dann nimmt sie sich das Leben.
Maria Munks Suizid spricht sich in der hohen Gesellschaft und literarischen Boheme herum wie ein Lauffeuer. Ewers hatte der gerade 24-Jährigen leichtfertig die Ehe versprochen und will, offenbar um Zeit für seine unentschiedenen Gefühle zu gewinnen, mit Max Reinhardt für einige Monate nach Amerika gehen.
Die Katastrophe rüttelt stark an seinen Nerven. Ewers versucht acht Jahre später mit dem Theaterstück "Mädchen von Shalott", das Schicksal Marias literarisch aufzuarbeiten. Neben der Toten spielen dort der Maler Gustav Klimt und er selbst, als Unverantwortlicher bezeichnet, die entscheidende Rollen.
Nicht nur im Stück "Mädchen von Shalott", sondern ganz tatsächlich wird Maria auf dem Totenbett von Klimt porträtiert, denn er ist mit den Eltern der jungen Frau seit Langem bekannt. Auf diesem Bild ist Maria – wie von Ewers literarisch skizziert – auf Rosen gebettet.
"Das Bildnis Ria Munk III wird – zweifellos im Sinne des Auftrags – von der Blumenaura der schönen jungen Frau überstrahlt. Dabei fügt sich die Ewers-Komponente als Metapher des Bösen so raffiniert in die dekorative Buntheit ein, dass sie bis heute nicht wahrgenommen oder gar als negativer Faktor erkannt worden ist." (Klimt-Forscherin Marian Bisanz-Prakken)
Auch die "Alraune"-Verfilmung von 1952 scheint auf den Klimt-Ewers-Komplex anzuspielen. Darin gestaltet der Maler Wolf Gontram ein riesiges Wandgemälde, das sehr stark an Gustav Klimt erinnert. In dem Film wird Olga von der 20-jährigen Julia Koschka gespielt. Im "Spiegel" vom 10. September 1952 heißt es:
"In Geiselgasteig musste Julia Koschka als Selbstmörderin Olga Wolkonska 13 mal vor der Kamera den Giftbecher trinken. Erst beim 14. Mal war der Regisseur Rabenalt mit der Szene zufrieden. Wieder zuhause in Lübeck wurde sie besinnungslos in ihrem Bett gefunden, – wie im "Alraune"-Film – vergiftet durch den Genuss unzähliger Schlaftabletten. Das Nachthemd, in dem Julia Koschka vor der Filmkamera vierzehnmal das Gift schlucken musste und das man ihr dann geschenkt hatte, dieses "Alraune"-Nachthemd hat sie angehabt, als sie den echten Selbstmord beging. In ihrem Abschiedsbrief schrieb sie, sie wünsche, auch damit beerdigt zu werden."
Ewers und das Kino
Bis 1914 wird Ewers für 14 Spielfilme die Drehbücher schreiben, teilweise Regie und Produktionsleitung übernehmen und sogar als Darsteller agieren. Sein Film "Der Student von Prag" mit Paul Wegener in der Hauptrolle hat wie kaum ein anderer dieser Zeit das deutsche Filmschaffen inspiriert. Es ist der Ursprung des Autorenfilms.
Balduin, ein armer Student, verkauft dem Teufel sein Spiegelbild. Doch das veräußerte Spiegelbild erscheint nun Balduin als bedrohlicher Doppelgänger. Letztlich schießt Balduin in seiner Verzweiflung auf das dämonische Ich und stirbt dabei selbst. Ein Zeitgenosse berichtet, dass die Zuschauer im Kinosaal aufgeschrien haben und ihren Augen nicht trauten, als die gleiche Person zweimal auf der Leinwand erschien. Und schließlich stimmen auch die Kritiker wohlwollend ein und "Der Student von Prag" wird die Weltbedeutung des deutschen Kinos begründen.
Hier wurde zum ersten Mal ein Drehbuch von einem namhaften Autor geschrieben, zum ersten Mal stellte sich ein Theaterstar wie Paul Wegener dem bewegten Bild zur Verfügung, zum ersten Mal wurde in einem Spielfilm der Gedanke in die Tat umgesetzt, den Darsteller durch Doppelbelichtung sich selbst gegenübertreten zu lassen. Und es war das erste Mal, dass für einen Film Musik komponiert wurde – und zwar von dem Liszt-Schüler Josef Weiss.
Der Erste Weltkrieg
Wie aus dem Nichts kommt es im Sommer 1914 zum Ersten Weltkrieg. Ewers befindet sich zum Zeitpunkt der Ermordung von Franz Ferdinand auf größerer Süd-Amerika-Fahrt und bei der Kriegserklärung von Österreich an Serbien in den USA. Er steht wie seine Kunstfigur Frank Braun dem historischen Spektakel unsicher gegenüber:
"Was war sein Vaterland? Seine Heimat, das war gewiss, war Europa. In Wien war er zu Hause, in Berlin, in München und am Rhein. Aber nicht weniger in der Bretagne, in der Provence, in Paris. Und in Italien – o überall. Und heute? Weg, fort – als ob es nie existiert hätte! Es gab nur noch Deutsche, Russen, Franzosen, Engländer. Und die schlugen sich tot, gegenseitig! Warum denn nur? Um ihrer Vaterländer willen?! Er lachte bitter auf."

"The Fatherland", eine zum Ausbruch des Krieges in New York gegründete amerikanische Zeitschrift für deutsche Propaganda ist das Organ, wo Ewers sich schließlich hingezogen fühlt und Aufsätze beiträgt. Er hält zwischen 1914 und 1915 in 28 amerikanischen Großstädten gut besuchte Vorträge über Deutschland und seine Kultur. Er schreibt Filmszenarien, Theaterstücke und Opernlibretti und ist auch erfolgreich als Schauspieler tätig.
Schwarzweißfotografie eines jungen Mannes, der in einem Raum sitzt.
Ewers ist es ein Anliegen, die USA vom Kriegseintritt abzuhalten.© picture alliance/dpa/akg-images
Ewers ist es ein Anliegen, die USA vom Kriegseintritt abzuhalten. 1915 fährt Ewers nach Mexiko, um den Rebellenfürsten Francisco Villa, genannt Pancho, zu animieren, in die Südstaaten einzufallen. In der Folge kommt es tatsächlich zu Massakern an US-amerikanischen Bauingenieuren und Überfällen in Kleinstädten New Mexicos.
Eine Gegenoffensive durch General Pershing bringt die beiden Staaten tatsächlich an den Rand eines Krieges. Doch die USA treten dennoch der Entente gegen Deutschland bei und im Juni 1918 meldet die "New York Times", dass Ewers inhaftiert worden sei. 13 Monate Gefängnis- und Lagerinternierung bringen ihn an den Rand seiner seelischen und körperlichen Kräfte.
Neue Schaffensperiode
Ewers nutzte die erste Gelegenheit, um aus Amerika auszureisen; er freute sich auf Deutschland. Doch in der Heimat scheint, bis auf seine Mutter, niemand auf ihn gewartet zu haben. Die Presse höhnt:
"Berlin inszeniert doch sonst so prachtvolle historische Filme? Wo war die Regie für die Ankunft des Hanns Heinz Ewers? Er hatte von Jüterbog eigens ein Kupee erster Klasse genommen, um eifrig durch das Spalier der Frauen zu schreiten. Und nun war gar niemand zum Empfang da. Wo blieb das Begrüßungsbankett der Koryphäen? Und der Reigen der Verleger mit den Viertelmillionen-Schecks der Heimat? Wo waret ihr?"
Als Ewers im Hochsommer 1920 in Berlin eintrifft, erscheint auch sein Roman "Vampir". Die Presse ist wieder einmal gespalten. In der "Weltbühne" ist zu lesen:
"Ewers, eine nette kleine Journalistenbegabung aus der Zeit des Spätnaturalismus, sah bald aus den Abrechnungen seiner Verleger und aus den Briefen seiner Verehrerinnen, die nicht alle werden, dass eines sich immer lohnt: durch heimliche Andeutungen, mit satanischen Lastern zu prunken. Dieses unbegabte Stück Stimulator, das nicht einmal seine Quellen anständig verarbeiten kann, ist ein primitives Hänschen geblieben, sein Leben lang."
Schöpfer dieser galligen Zeilen ist Kurt Tucholsky, der sogar betont, den "Vampir" gar nicht gelesen zu haben. Die Glosse des sonst so geistvollen Autors klingt weniger nach Kritik, als nach persönlicher Abrechnung. Und sie ist es auch. Ende 1913 erwog der noch am Anfang seiner Karriere stehende Tucholsky, die Werke des Skandalautors Oskar Panizza herauszugeben. Doch Ewers kam ihm zuvor, indem er für die Buchreihe "Galerie der Phantasten" eine Panizza-Auswahl zusammenstellte. Die bibliophile Ausgabe mit Federzeichnungen von Paul Haase erschien knapp vor dem Ersten Weltkrieg. Diese Gemeinheit hat er wohl nie verziehen.
Schwarzweißfotografie eines Mannes.
Der Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky, der auch unter den Pseudonymen Peter Panter, Theobald Tiger, Kaspar Hauser und Ignaz Wrobel schrieb.© picture alliance/dpa
Aber: Der von Tucholsky als "Tantiemensadist" verspottete Ewers hat seine Künstlerkollegen nicht diskreditiert. Es gehört zu seinen Vorzügen, Autoren wie Erich Mühsam, Artur Landsberger oder Alexander Roda-Roda mit Aufträgen zu versorgen und sich für diese bei Verlegern starkzumachen. Ständig überweist er Honorare von Vorträgen, Cabaret-Aufführungen und Bucheinnahmen an mittellose Künstler.
Oktober 1920 geht Ewers in eine Kur in Bad Kissingen - und erlangt neuen Tatendrang: Mit der "Typhusmarie" gelingt ihm eine meisterhafte Novelle über eine Frau um die 50. Und: 1922 erscheint der Roman "Geisterseher". Ewers erlaubt sich, das gleichnamige Schillerfragment zu Ende zu schreiben. Auf dem Buchdeckel ist folgerichtig der edle Name des Klassikers neben dem des umstrittenen Alraune-Schöpfers zu lesen. Es geht ein Sturm der Entrüstung durch die Presse. Das "Berliner Tageblatt" mutmaßt, dass Ewers es gewesen sein könne, der in der Weimarer Fürstengruft den Schillerschädel stahl. Bessere Werbung lässt sich kaum denken.
1929 erscheint der Roman "Fundvogel". Die Geschichte balanciert peinlich genau die wissenschaftlichen Möglichkeiten und Risiken einer Geschlechtsumwandlung. Das öffentliche Interesse an dieser Thematik ist immens. Der Roman wird 1930 verfilmt und von der Wirklichkeit im selben Jahr mit der ersten geschlechtsangleichenden Operation an Lilli Elbe eingeholt.

Ewers und die Nationalsozialisten

Ewers lernt Röhm, Goebbels, Hitler kennen. Letzterer gibt ihm den Auftrag, einen Roman über Horst Wessel zu schreiben, der Ende 1932 erscheint. Doch obwohl von Ewers auf Linie gebürstet, ist das Buch für die Nationalsozialisten wertlos. Das beschriebene Zuhältermilieu ist dem Märtyrer Wessel nicht zuträglich und eine Verbindung von christlichen Predigten mit SA-Agitation unerwünscht.
Dr. Wilfried Kugel, Ewers-Kenner und -Biograf, hat viele Manuskripte und Briefe im Umfeld des Dichters gerettet und bei Recherchen in den 1980iger-Jahren noch einige seiner Verwandten und Freunde kennengelernt:
"Oft wird ein vorschnelles Urteil über Ewers gefällt, weil dieser mit den Nationalsozialisten anbändelte. Eine differenzierte Betrachtung ist allerdings angebracht. Sicher, Ewers trat im November 1931 in die NSDAP ein und blieb bis zu seinem Lebensende Mitglied der Partei. Und er schrieb einen schlechten Roman über den SA-Mann Horst Wessel, den er persönlich gekannt hatte.
Ewers' zweite Ehefrau Josephine berichtete später, dass es in ihrer gemeinsamen Berliner Wohnung in den Jahren nach der "Machtergreifung" von jüdischen Schutzsuchenden und anderweitig verfolgten Freunden und Bekannten nur so wimmelte. Und Ewers half immer, soweit das möglich war. Um Juden zu ermöglichen, aus Deutschland zu entkommen, besorgte Ewers über den damaligen Berliner Polizeipräsidenten Graf Wolf-Heinrich von Helldorf die nötigen Pässe und Visa. Helldorf wurde im August 1944 von den Nazis im Zusammenhang mit dem Widerstand des 20. Juli hingerichtet.
Die letzte Geliebte, Rita Grabowski, von Ewers fand 1986 nur lobende Worte für Ewers. 68-jährig lernte er sein neues "Fräulein Braut" – wie er sich ausdrückte – kennen. Sie war 28-jährige Diplom-Ingenieurin für Städtebau, zur Hälfte jüdischer Abstammung. Zwischen ihr und Ewers entwickelte sich eine intensive Beziehung. Rita Grabowski war wegen ihrer jüdischen Abstammung in Berlin nicht mehr sicher.
Deshalb nahm sie Anfang 1943 – durch Vermittlung von Ewers – eine Stelle als Stadtplanerin in Proßnitz an, im damaligen deutschen Protektorat Böhmen und Mähren.Der wohl mit Ewers bekannte Bürgermeister von Proßnitz habe von Ritas Abstammung gewusst, sie aber – soweit ihm das möglich war – geschützt. Hanns Heinz und Rita blieben weiter brieflich und telefonisch in Kontakt, sahen sich aber nie wieder."
Wie konnte es passieren, dass der Kosmopolit Ewers sich den Nazis in die Arme warf, die seinem gesamten Lebensimpetus widersprachen? Seine Frau Josephine sagt, dass Ewers den proletenhaften Nazis mit ungewisser Zukunft als Weltmann mit Monokel, eleganter Lässigkeit und als Produkt einer aussterbenden Epoche gegenüberstand, das heißt, einer grundverschiedenen Welt angehörte.
Die politische Philosophin Hannah Arendt sieht in ihrem Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft eine zeitweilige Annäherung zwischen sogenanntem Mob und gewissen Teilen der Elite. Beide entstammten dem Rand der Gesellschaft, kannten die Erfahrung der Ausgrenzung und hatten einen Ekel vor bestehenden Werten und bürgerlicher Zufriedenheit.

Ewers Abstieg

Goebbels Rede zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz ist ein riesenhaft inszeniertes Spektakel. Neben den Büchern von Freud, Remarque, Tucholsky und Kästner werden auch Werke von Ewers verbrannt. Mit dem Roman "Alraune" bringt Ewers das Kunststück fertig, gleich zweimal verbrannt zu werden. Denn das Buch war bereits während des Ersten Weltkriegs wegen politischer Bedenklichkeit auf den Scheiterhaufen geworfen worden.
Nach der Machtübernahme 1933 ließen die Nationalsozialisten die Bücher verfemter Autoren wie Lion Feuchtwanger, Erich Kästner und Sigmund Freud verbrennen. (Bild: dpa)
Bücherverbrennung im Dritten Reich: Der Roman "Alraune" von Hanns Heinz Ewers wurde dort zum zweiten Mal verbrannt.© picture alliance / dpa
Anstatt sich in dieser heiklen Situation zurückzuhalten, setzt Ewers auf die schlechteste aller Karten – die der Anbiederung an die neuen Machthaber. In Folge entwickelt sich eine nicht endende Pressekampagne, welche selbst für den in Sachen Kritik abgehärteten Dichter unvorstellbar ist.
Ende Juni 1934 steht Ewers im Zusammenhang mit dem sogenannten Röhm-Putsch auf den Todeslisten der SS, kann aber untertauchen und dank Interventionen einflussreicher Freunde entkommen. Ein Generalverbot seiner Schriften ist angeordnet. Es folgt ein Veröffentlichungs- und Schreibverbot. Der kreative Geist und Projektemacher leidet schwer daran, dass seine Bücher nicht mehr vertrieben werden und er nicht mehr publizieren darf.
Am 3. November 1941 erscheint ein Artikel im Düsseldorfer "Mittag", der einen auffällig anderen Tenor trägt:
"Der Schriftsteller Hanns Heinz Ewers, ein Sohn der Stadt Düsseldorf, ist soeben 70 Jahre alt geworden. Zwei vortreffliche Eigenschaften darf man ihm unbedingt nachsagen: Er ist ein guter Freund und treuer neidloser Kamerad für alle, mit denen er sich versteht, und hat einen Sinn für Kollegialität, wie man ihn unter Künstlern leider nicht häufig antrifft. Außerdem ist er ein aufrichtiger echter Deutscher und Vaterlandsfreund. Hanns Heinz Ewers gehört auch zu denjenigen Schriftstellern, die sich früh dem Nationalsozialismus angeschlossen und ihre Begabung in den Dienst der Partei gestellt haben."
Der Geburtstagsartikel von Herbert Eulenberg, den mit Ewers eine lebenslange Freundschaft verbindet, ist sicherheitshalber mit dem Pseudonym Lynkeus gezeichnet. Die Antwort des 70-Jährigen vom 7. November 1941 an Eulenberg hat sich erhalten:
"Soeben kommt Dein Brief mit dem Zeitungsausschnitt. O Lieber, was hast Du mir angetan – womit habe ich das verdient?! Ich weiß, dass ich ein Narr bin, da darfst Du mich ruhig so nennen – aber "Schriftsteller" genannt zu werden, diese Beleidigung hätte mir erspart werden sollen! Und all der absonderliche Schmus, ogott-ogott-ogott! Kamerad anderer "Schriftsteller"?Ich?? Ich liebe einige wenige schreibende Menschen – aber die Masse aller schriftstellerischen Zeitgenossen verachte ich tief und will nichts mit ihnen zu tun haben, wenn ich ihnen auch neidlos alle klingenden Erfolge gönne.
Und diesen Scheißkerlen und Arschlöchern, die mich und Dich und alle anständigen Menschen, die Talent besitzen, verboten haben – diesen Lumpen sollte ich Kamerad sein? Und diese jämmerliche Kunststadt Düsseldorf, die stets alle wahre Kunst mit Füßen getreten hat, die ihren größten Sohn Heinrich Heine bespeit und stets bespieen hat, die sollte ich als Vaterstadt anerkennen? – Bitte verzeih mir, aber es ist wirklich wahr, dass diese gutgemeinten Zeilen mich tief verletzt haben. Gottseidank hat sonst kein Blatt von mir Notiz genommen."
In einer offenen Karte die Nazis als Scheißkerle und Arschlöcher zu beschimpfen, grenzt in dieser Zeit an Wahnsinn. Zumindest dokumentiert es, dass Ewers mit dem Leben abgeschlossen zu haben scheint. Er ist wie seine Figur Alraune, mit der Magie des Abgrundes spielend, in traumwandelnder Höhe aus der Balance geraten und abgestürzt.
Hanns Heinz Ewers stirbt 1943 vereinsamt in seiner Wohnung am Berliner Tiergarten. Seine letzten Worte an die Sekretärin sind: "Jennylein, was war ich für ein Esel!"

Produktion dieser Langen Nacht:
Autor: Dr. Sven Brömsel
Regie: Rita Höhne
Sprecher: Gabriele Blum, Wolfgang Rüter, Simone Kabst, Max Urlacher, Thomas Fedrowitz
Redaktion: Dr. Monika Künzel
Webproduktion: Jörg Stroisch

Eine Wiederholung vom 28. Oktober 2017.

Über den Autor:
Dr. Sven Brömsel studierte Literaturwissenschaften und Philosophie. Er arbeitet als Gaukler Wimsal und Schauspieler – und als Journalist verfasst er unter anderem Texte und Beiträge in der "Süddeutschen Zeitung", der "FAZ" und der "Neuen Züricher Zeitung" und dem Deutschlandfunk/Deutschlandfunk Kultur. Er ist Mitherausgeber der Erzählungen von Hanns Heinz Ewers, der "Renaissance" Walter Paters und eines Sammelbandes zu Walther Rathenau.

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