Leben mit Demenzkranken – wie können Angehörigen und Betroffene den Alltag bewältigen?
Darüber diskutiert Katrin Heise am Sonnabend von 9.05 bis 11 Uhr mit Sabine Jansen und Michael Rapp. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der Telefonnummer 0800 2254 2254, per E-Mail unter gespraech@deutschlandfunkkultur.de – sowie auf Facebook und Twitter.
Wie Angehörige und Betroffene den Alltag bewältigen
88:01 Minuten
In Deutschland leben 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Für ihre Angehörigen ist der Alltag fordernd, denn die Krankheit ist nicht heilbar. Darüber sprechen wir mit der Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und mit einem Mediziner.
Die Diagnose Alzheimer ist für die meisten Menschen mit großer Angst verbunden, denn noch immer ist diese Form der Demenz unheilbar. Gerade deshalb trifft sie die Erkrankten und ihre Familien so hart. Allein in Deutschland leben etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Zwei Drittel davon leiden an Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf drei Millionen steigen. Darauf macht auch der der alljährliche Welt-Alzheimertag am 21. September aufmerksam.
Viele Betroffenen reden nicht darüber
Wir nehmen den Tag und die Alzheimer-Woche (17. bis 23 September) zum Anlass, um über den Umgang mit Demenzen zu reden: Über die medizinischen und therapeutischen Fragen ebenso, wie über die zwischenmenschlichen und lebenspraktischen. Denn Demenz betrifft mehr Menschen, als man denkt. Nur viele Betroffene reden nicht darüber.
Deshalb tun wir es – mit Sabine Jansen Geschäftsführerin der Selbsthilfeorganisation Deutsche Alzheimer Gesellschaft, und Prof. Dr. Michael Rapp, Mediziner und Psychologe an der Universität Potsdam mit Spezialgebiet Gerontopsychiatrie. Und Ihnen, den Hörern.
Den Mut haben zu sagen: "Ich kann nicht mehr"
Sabine Jansen sagt, am meisten von der Situation belastet seien die Angehörigen: "Sie sind die, die am meisten betroffen sind, gerade wenn die Erkrankten schon tief in der Demenz sind, wenn sie in ihrer Welt leben. Und das dauert dann immer länger, die Veränderungen werden immer heftiger. Da muss man auch den Mut haben, zu sagen: Ich kann nicht mehr."
Michael Rapp bestätigt: "Das Allerwichtigste ist – neben der Kompetenz in der Pflege und der erweiterten psychosozialen Begleitung – die Angehörigenberatung und Angehörigenentlastung sowie die Versorgung der Betroffenen in Heimen."