Sie erreichen das Sonntagmorgen-Team unter sonntagmorgen@deutschlandfunkkultur.de oder per Post: Deutschlandfunk Kultur, Hans-Rosenthal-Platz in 10825 Berlin – Stichwort: Sonntagmorgen
Auf den Atem kommt es an
Vom ersten Moment der Geburt bis zum buchstäblich letzten Zug begleitet er uns: der Atem. Ruhig und gleichmäßig, wenn wir schlafen oder entspannt sind – hechelnd bei großer körperlicher Anstrengung.
Ein – aus, ein – aus … unendlich oft wiederholt sich der Wechsel von Ein- und Ausatmung. Täglich atmet der Mensch rund 20.000 Mal. Die Luftmenge, die dabei bewegt wird, umfasst zwölf Kubikmeter. Setzt der Atem in einem Notfall aus, kann man durch eine Atemspende zum Lebensretter werden – dank der Mund-zu-Mund-Beatmung.
Jenseits vieler physischer Aspekte ist der Atem zentrales Gerüst für die psychische Situation. Das wussten schon die alten Griechen. "Odem" steht für den Geist und die Seele.
Therapie mit dem Atem
Die indische Philosophie, Yoga und verwandte spirituelle Techniken – Meditation, autogenes Training, diverse Atemtherapien – stützen sich auf das "richtige" Ein- und Ausatmen.
Auch die Musik ist aufs Engste mit dem Atem verbunden: nicht nur beim Gesang, auch beim Spiel eines Blasinstruments wie auch überall sonst in der Phrasierung und dem richtigen Wechsel von Ein- und Ausatmung in der Interpretation eines Stücks.
Im Sport braucht es buchstäblich einen besonders langen Atem. Die genaue Dosierung des Atmens betrifft uns in allen Lebenslagen, am Radiomikrofon genau so wie einer Rede vor der Verwandtschaft.
Und sie betrifft nicht zuletzt jede Frau während der Geburt ihres Kindes. Kurz vor der Geburt "schiebt" der Atem das Neugeborene in die Welt. Keine Atempause also für den Atem. Er ist immer dabei.
Rätsel
Lösung: Ilse Middendorf. Sie war eine deutsche Atemtherapeutin und Begründerin einer Atemlehre, die sie selbst als "Erfahrbarer Atem" bezeichnete.