Lehrer Ost = Lehrer West?

Von Blanka Weber |
Ein Stellenwechsel zwischen zwei Bundesländern kann für Lehrer schwierig sein. Nicht überall sind die Abschlüsse anerkannt. Besonders schwer haben es diejenigen, deren Ost-Abschlüsse nach der Wende im Westen nicht anerkannt wurden.
"Hier links war unser Turnhallen-Trakt und als zukünftiger Sportlehrer haben wir unten Ball gespielt, in der Mitte geturnt und oben haben wir Gymnastik gemacht."

Jens Keyßner schmunzelt beim Blick auf seine alte Schule - dem Institut für Lehrerbildung in Nordhausen. Kurz vor der Wende von 1985 - 89 war er hier jeden Tag:

"Ein bisschen leidvoll muss ich mich auch an die Kellerräume erinnern, da hatten wir Russisch, da war ich nicht ganz so gut."

Er wollte Grundschullehrer werden, Fachgebiet: Deutsch, Mathematik, Sachkunde und Sport. Und dann kam doch alles anders. Was waren künftig DDR-Abschlüsse noch wert, dachte er?
Er zieht den Kopf tief in die schwarze Regenjacke und blickt zurück:

"Ich war Mitte 20 und das Leben lag noch vor uns und wir wussten ja alle nicht, wie es weitergeht Anfang der 90er Jahre. Vielleicht hätte der Schuldienst auch auf uns verzichtet. Wir wären als jüngste Lehrer durch jeden Sozialplan gefallen und von daher gab es noch mehrere, die mit mir studiert haben und wir haben gesagt, wir werden jetzt noch mal Diplom-Sportwissenschaftler an der Universität Leipzig."

Der heute 44 -Jährige lebt nicht mehr in Nordhausen, er gehörte zu jenen jungen Menschen, die Thüringen vor Jahren verlassen haben, weil es hier keine Jobs gab. Er studierte in Leipzig, ging dann nach Niedersachsen, arbeitete, studierte und promovierte. Heute lebt er in Baden-Württemberg und ist ein- wie er sagt "Reingeschmeckter". Trotz aller Turbulenzen hat er seinen Werdegang nicht bereut

"Heute bin ich eigentlich so glücklich und zufrieden mit meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit, ich weiß zwar, dass es schön ist, an der Grundschule zu arbeiten, aber das was ich momentan mache an der Hochschule ist noch ein klein wenig schöner."

Er lacht und irgendwie ist es fast ein Happy End - denn der einst Abgewiesene bildet heute Lehrer aus.

#"Von daher bin ich nicht unzufrieden mit meiner jetzigen Situation in Baden-Württemberg, die meine Abschlüsse anerkannt haben; als Lehrer sicher auch nicht anerkennen würden, aber als Erziehungswissenschaftler anerkennen, honorieren und damit nicht unzufrieden sind."

Es gibt - bei aller Erfolgsgeschichte - nur ein Problem: Trotz Bildungskarriere ist sein alter Abschluss als Grundschullehrer bis heute nicht überall anerkannt. Und das stört Jens Keyßner. Es geht ihm ums Prinzip und um einen Bildungsföderalismus zwischen 16 Bundesländern, dessen Hürden höher sind als innerhalb der EU. Und so schrieb er den Bildungspolitikern vor allem in Thüringen, und wollte wissen, warum es mit dem Anerkennen von DDR-Abschlüssen so schwierig ist?

"Das ist so ein oft zitierter Satz: Herr Keyßner, was wollen Sie? In Thüringen ist doch Ihr Abschluss anerkannt. Ich sag`, ja das ist gut, aber wenn ich heute in Baden-Württemberg arbeite, ist er nicht anerkannt, wenn ich morgen wieder nach Niedersachsen zurückgehen möchte, dann hab ich das gleiche Problem und wenn ich übermorgen nach Bremen gehen würde, weil dort Lehrer vielleicht gebraucht werden und weil ich schon immer mal in Bremen arbeiten wollte, dann fange ich die Diskussion mit den Bremer Kultusbehörden wieder an. Und da ich noch ungefähr 25 - 26 Dienstjahre habe, kann es schon passieren, das ich noch mal das eine oder andere Land auch beruflich besuchen werde."

Wie viele Lehrer dies betrifft, ist nicht bekannt. Nur so viel, der Name Keyßner und das Problem mit den Abschlüssen sind bekannt - auch Volker Emde. Er ist bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag. Seit 20 Jahren ist das sein Thema, denn Volker Emde ist auch Lehrer - so wie Dieter Althaus, der damals als Kultusminister die ersten Lorbeeren in der Politik verdiente:

"Ja, der Fall Keyßner ist mir schon bekannt und die Sache ist ja kein Einzelfall, sondern es geht hier generell um die Frage, wie die Abschlüsse von Lehrern, die in der DDR anerkannt werden und dann nach der deutschen Wiedervereinigung ihre Anerkennung gefunden haben. Ich kann mich noch genau erinnern, wie Dieter Althaus dafür gekämpft hat, dass die Abschlüsse aus der DDR auch anerkannt werden und dann auch die Gehaltseingruppierung analog der Kollegen im Westen auch erfolgte."

Konkret sah das so aus: Thüringen schickte junge Lehrer nach Hessen und Niedersachsen. Denn dort wurde dringend Personal gesucht. Auf den ersten Blick eine gute Idee: Die Ost-Lehrer bekamen meist einen Vollzeit-Job. Thüringen übernahm die Kosten und zahlte - zeitlich befristet - ihr Honorar nach Tarif Ost. Die hessischen und niedersächsischen Ministerien legten etwas drauf und zahlten mitunter auch für Fahrtkosten.

36 Grundschullehrer gingen sofort nach Hessen. Und Hessen war auch zufrieden, denn für die Kosten von 5 hessischen Vollzeitkräften gab es nun 36 Thüringer.

Eigentlich ein guter Deal: Die jungen Lehrer hatten Arbeit, auch wenn sie zu Beginn nicht mit ganz so offenen Armen von Eltern und Kollegen empfangen worden sind. Und der Thüringer Kultusminister war auch zufrieden, denn man habe - Zitat - "konkrete Hilfe für ein altes Bundesland leisten können.".

Jens Keyßner kennt die Situation. Er verließ die Heimat gen Niedersachsen. Zuvor hatte er berufsbegleitend an der Universität Leipzig seinen Abschluss als Diplom-Sportwissenschaftler gemacht. Niedersachsen, so dachte er, sei auch für ihn eine gute Idee, denn in Thüringen gab es perspektivisch nur 50 Prozent-Stellen in einem Floating-Modell - also packte er die Koffer:

"Ich war vier Jahre in Niedersachsen in der Grundschule in Westerode und zum Ende meiner Dienstzeit dorthin ging unsere Schulleiterin in Rente und alle schauten so in der letzten Dienstversammlung auf mich und sagten: Jens, du könntest doch eigentlich hier Schulleiter machen und Stundenplan. Ja, kann ich machen. Und dann sagte mir der Ministerialbeamte von der Bezirksregierung: Herr Keyßner Sie dürfen gar kein Schulleiter sein, wir müssen das wieder zurück nehmen. Sie haben ja gar nicht die beamtenrechtlichen Voraussetzungen, Schulleiter zu sein."

Bis heute sind einzelne Thüringer Grundschullehrer im niedersächsischen Dienst. Ihre Abschlüsse sind noch immer nicht anerkannt. Eine Petition ist erst kürzlich im Niedersächsischen Landtag abgelehnt worden. Ärgerlich, sagen die Initiatoren, vor allem weil sie nicht verbeamtet werden können wie die Kollegen und einige hundert Euro pro Monat weniger verdienen - trotz gleicher Arbeit - und das seit 15 Jahren. Bildungspolitische Sprecher wie Volker Emde von der CDU in Thüringen erklären das Phänomen so:

"Dass Grundschullehrer in der DDR in aller Regel mit Abschluss 10. Klasse dann ein Fachschulstudium aufgenommen haben und danach unterrichteten und das passt eben zum gesamtdeutschen System nicht, weil eben die Hochschulreife in jedem Falle Voraussetzung ist und auch ein Hochschulstudium Voraussetzung für ein Lehramt und insofern ist diese Frage damals unbefriedigend gelöst worden und zieht sich bis heute eben durch."

Volker Emde ist selbst Lehrer, hat sich aber für die Politik entschieden. Er könne die Lehrer verstehen, auch, dass der Föderalismus viele - ob mit oder ohne DDR-Abschluss - heute nicht glücklich macht:

"Hier ist es sicherlich so, dass die Ausbildungen in den einzelnen Ländern unterschiedlich sind und dass es dann an mancher Stelle auch mal ein Einstellungshindernis gibt, weil eben das eine oder andere Fach nicht genügend studiert wurde und dann die Anerkennung in dem ein oder anderen Bundesland nicht so leicht gelingt."

Zum Beispiel: Das 1. Staatsexamen. Viele Länder verzichten darauf bei der Lehrerausbildung. Bayern aber nicht. Und auch Sachsen hat mittlerweile die Lehramtsausbildung auf Staatsexamen umgestellt. Wobei man dort, so eine Abgeordnete der Linksfraktion, befürchtet, dass künftige Absolventen nicht bleiben werden, sondern eben nach Bayern gehen, wegen der besseren Konditionen. Es ist - bildungspolitisch - glattes Parkett, auf dem sich die 16 zuständigen Ressortchefs bewegen. Bayern, Sachsen und Niedersachsen haben sich jetzt für einen Bildungsstaatsvertrag ausgesprochen, um Schülern, aber auch Lehrern den Umzug in andere Bundesländer zu erleichtern. Auch der Lehreraustausch über Ländergrenzen hinweg soll einfacher werden. Volker Emde von der Thüringer CDU findet diese Staatsverträge gar nicht mal schlecht. Denn, wenn derzeit ein Lehrer wechseln will, braucht er mitunter einen Tauschpartner:

"Das heißt, ich muss also, wenn ich das Bundesland wechseln möchte, einen adäquaten Tauschpartner haben, der in andere Richtung das Bundesland wechselt, das ist auch eine sinnvolle Einrichtung. Denn es muss natürlich auch darum gehen, dass keine Lücken gegenseitig gerissen werden und wir wollen ja nicht in eine unanständige Konkurrenz untereinander treten."

800 neue Lehrerstellen will Thüringen bis 2014 schaffen. Wo wie viele gebraucht werden, sagt Volker Emde, das wissen wir nicht so genau und gibt den Ball - mit viel Schwung - zurück an Bildungsminister Christoph Matschie von der SPD:

"Das ist auch eine Kritik an unseren Kultusminister, dass er uns diese Rechnung nach wie vor nicht vorgelegt hat und auch das Gespräch mit den Thüringer Hochschulen nicht gesucht hat, das wäre aber aus unserer Sicht unbedingte Voraussetzung für die Verabredung von Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit den Hochschulen."

Bundesweit sind die Bildungsressorts - bis auf zwei Ausnahmen - fest in den Händen der SPD. Die Kultusministerkonferenz will im März eine Richtlinie beschließen, um bundesweite Mobilität von Lehrern zu erlauben. Den von Bildungsministerin Annette Schavan dazu verlangten Staatsvertrag lehnen die meisten jedoch ab. Im April soll die gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern etwas mehr Klarheit schaffen. Dann wäre der Bund auch bereit, in den kommenden zehn Jahren 50 Millionen Euro pro Jahr zu investieren, um die Lehramtsausbildung auf einen einheitlichen Nenner zu bringen. Doch das Echo der Länder ist - wie es heißt - verhalten.

Vielleicht sollten alle Bildungspolitiker einfach mal die Schulbank drücken. Das meint Franka Hitzing von der Thüringer FDP. Sie ist Landtagsvize, ehrenamtliche Bürgermeisterin eines Dorfes und bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Mindestens einen Tag pro Woche verbringt sie - trotz des politischen Amtes - im Beruf: Sie ist Lehrerin an einer Regelschule, unterrichtet vor allem Ethik. Klar ist es viel Arbeit, sagt sie, drei Jobs nebenher. Doch nur so könne sie den Alltag kennen - den Stress, den Lehrermangel und die Situation der Schüler. Auf diese Praxis würde sie nie verzichten - auch wenn Bildungspolitik ein undankbares Thema sei:

"Also jeder Fachpolitiker sollte mal irgendwo ein Praktikum machen und bitten, mitgehen zu dürfen in der entsprechenden Richtung, was man vertritt, um sich das mal anzugucken, wie es vor Ort ist. Es gibt nichts Schlimmeres als Dinge vom Schreibtisch zu erzählen, die man nicht gesehen hat."

Die sympathische Politikerin mit dem blonden Kurzhaarschnitt wollte ihren Job um keinen Preis aufgeben, auch nicht als sie in den Landtag kam. Derzeit betreut sie nebenher eine Referendarin und kennt auch Situationen, wenn ein Lehrer ein paar Klassen parallel betreut, weil Kollegen krank sind und das Personal eben nicht ausreicht.

Sebastian Herda ist ein junger Lehrer, der zurückgekommen ist nach Thüringen. Auch sein Weg führte durch diverse Bundesländer und - verheiratet mit einer Lehrerin - war es für beide nicht immer leicht, mit dem jeweiligen Abschluss im jeweiligen Bundesland einen Job zu bekommen. Auf das Geld will er nicht blicken, das ist in Thüringen wirklich weniger, sagt der engagierte Pädagoge, der nebenbei ehrenamtlich Chöre leitet. Er pendelt täglich mehrere Kilometer an mehrere Schulen. Dass er eine Ausnahme ist, das ist ihm klar:

"Ich weiß aus Erzählungen vieler meiner Kollegen und Freunde, die aus der Region hier stammen, die gesagt haben, Mensch, wenn es dort das entsprechende Geld gibt und auch den entsprechenden Job für mich, dann würde ich sofort zurück kommen in unsere, auch in meine Heimat."

Doch in Thüringen ist es nach wie vor so, dass die meisten Absolventen die Koffer packen. So, wie Jens Keyßner vor zehn Jahren. Ihm geht es heute ums Prinzip und die Frage an die Politik: Wann der Wechsel für Lehrer bundesweit erleichtert wird? Nicht nur für jene mit Ost-Abschluss:

"So ein bisschen schmunzeln muss ich sagen: Danke Thüringen, dass ihr so starrsinnig seid, so manchmal möchte ich sagen - bildungspolitisch inkompetent, weil man ja Dinge auf einer Seite lobt, die Abschlüsse für Iglu und die ganzen Tests sind ja für Thüringen nicht schlecht ausgefallen, Danke, dass ihr mich sozusagen voran getrieben habt, nicht in Thüringen zu bleiben und nicht in Niedersachsen zu bleiben, sondern einfach meinen Weg zu suchen."

An der Technischen Universität Braunschweig hat er promoviert, hat mehrere Trainerqualifikationen im Kunstturnen, Rettungsschwimmen. Snowboard, Ski Alpin, Surfen und Kiten kann er auch. Sein Forschungsschwerpunkt unter anderem: Gesundheitsorientierte Schulprofile für Grundschule. Er lebt in Schwäbisch-Gmünd und lehrt am Institut für Gesundheitswissenschaften der Pädagogischen Hochschule. Eigentlich ein toller Job - sagt er - denn er darf jetzt künftige Lehrer ausbilden:

"Ja, wir hatten auch letztens wieder eine Thüringer Studentin, die ist in den Thüringer Wald gewechselt, hat jetzt aber noch Probleme gehabt nach meinem Wissen eine Stelle zu bekommen, weil ich glaube, momentan sind die Einstellungsmöglichkeiten für Thüringen noch nicht so interessant. Aber momentan hat Baden-Württemberg ja auch eher schlechte Berufsaussichten für Lehramtsabsolventen. Von daher sage ich dann immer: Warten Sie noch ein paar Jahre, dann werden alle östlichen Bundesländer sie mit offenen Armen empfangen. Denn irgendwann kommt die große Pensionierungswelle und dann braucht nicht nur Thüringen, sondern auch Sachsen und Sachsen-Anhalt braucht ganz viele Lehrer und vielleicht würden sie als Schwabe oder als Bade auch nach Sachsen-Anhalt wechseln und dort Lehrer sein wollen."

Auch an der Universität Jena werden künftige Lehrer ausgebildet. Die Erstsemester wollen sich noch nicht so viele Gedanken machen über Einstellungshürden machen, sagt Benjamin aus Sachsen-Anhalt, der auf Lehramt Geschichte und Sport studiert:

"Also ich muss schon gucken, wo ich später hingehe, aber so genau habe ich mich nicht informiert."

Dass es derzeit kompliziert ist, und manche ein Staatsexamen, andere wiederum den Bachelor und Master-Abschluss haben, ist ihm bekannt:

"Es ist zwar einfach gesagt, aber ich wünsche mir eine einheitliche Linie, dass man nicht gucken muss - welche Vor- und Nachteile habe ich, wenn ich den Standort wechsele."

Seine Kommilitonin Sandra kommt aus Niedersachsen und studiert unter anderem Theologie in Jena:

"Na gut, der Osten zieht einen hierher, Studiengebühren gibt's hier nicht. Es ist günstiger. Direkt nach Jena, die Friedrich-Schiller-Universität ist auch sehr bekannt."

Aber, würde sie hier auch arbeiten wollen - später als Lehrerin?

"Nein, der Osten reizt mich jetzt nicht so als Westdeutsche und die Stadt Jena ist auch nicht so schön. Ja, ich möchte schon gern wieder in den Westen und dort arbeiten."

Wenn Jens Keyßner heute auf Bildungsföderalismus blickt: Studenten und Lehrer, die ohne Probleme künftig Bundesländer wechseln wollen und müssen - dann gibt es für ihn nur eine Lösung:

"Ich würde den Föderalismus abschaffen, denn wenn man berufliche Flexibilität fordert, dann sollte man überall arbeiten dürfen, die Industrie macht das so, im Bereich Bildung geht das bei den Hochschulen zum Glück, aber im Bereich Lehrer und Landesbediensteter geht es leider noch nicht - wie wir leider immer wieder leidvoll erfahren müssen, wenn Studenten von Baden-Württemberg nach Bayern wechseln, dann fehlen noch ein bis zwei Scheine, die wir nach bestätigen müssen oder wo sie sich nach qualifizieren müssen. Da frag ich mich, wo ist Bologna geblieben? Vielleicht haben die Kultusminister nur Angst, das letzte landeseigene Einspruchs- und Vetorecht zu verlieren und sich mit anderen an einen Tisch setzen zu müssen und zu sagen: Wir machen etwas, was von allen tragbar ist."

Ob künftig SPD-geführte Bildungsressorts die föderalistischen Hürden schneller kappen, bleibt ein Rätsel. CDU-Politiker wie Volker Emde würden ihrer Arbeit in den vergangenen Jahren ein gutes Zeugnis ausstellen, wenngleich mit Abstrichen:

"Also die Unions-Kultus- und Schulpolitik in den letzten Jahrzehnten war aus meiner Sicht erfolgreich und hat uns an die Spitze der deutschen Bundesländer gebracht, das heißt aber nicht, dass ich mit allem zufrieden bin und auch immer alles geteilt habe, heißt auch nicht, dass nicht auch Fehler gemacht wurden in der Zeit."

Vielleicht auch mit Blick auf jene, die das Land verlassen haben und noch heute, nach 15 Jahren aktiven Schuldienst, die Anerkennung ihres Abschlusses vermissen:

"Da liegen natürlich auch Möglichkeiten und Entscheidungsfeinheiten bei der Exekutive, die sie durchaus nutzen sollt. Da ist auch immer die Frage, wie man jungen Menschen, die sehr stark engagiert und hoch motiviert sind, auch ein Stück weit entgegen kommt, und ein klein wenig vom Bürokratismus abweicht."