Digitales Lernen muss selbstverständlich werden
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In einigen Bundesländern beginnt bald wieder die Schule. Die Duisburger Lehrerin Nina Toller hat ein mulmiges Gefühl wegen der Ansteckungsgefahr. Keine Sorgen macht sie sich hingegen über Lernlücken. Probleme sieht sie eher bei digitalen Kompetenzen.
Rückkehr zum Regelbetrieb: Dieses umstrittene Motto kurz vor dem Schulbeginn bereitet auch der Gymnasiallehrerin Nina Toller aus Duisburg Unbehagen. Denn es würden dann wieder bis zu 30 Kinder in einem Klassenraum sitzen:
"Ich habe bisschen ein mulmiges Gefühl", bekennt sie. "Ich vertraue einfach darauf, dass es dann die Studien gibt, die sagen, dass die Kinder nicht so ansteckend sind, vor allem untereinander."
Lernlücken, die in Coronazeiten aufgrund unterschiedlicher Chancen beim Homeschooling entstanden sind, betrachtet Toller dagegen nicht als beunruhigend. Sie glaube nicht, dass die Lücken so groß seien, dass dadurch Karrierechancen kaputt gemacht würden. Auch bei längerer Krankheit könne man den Stoff meist gut aufholen.
Schüler sind noch keine Digitalexperten
Tollers Fokus liegt auf digitalem Lernen. Sie wünscht sich, dass dies selbstverständlich wird, trotz einiger Skeptiker, die "den ganzen digitalen Quatsch wieder in eine Schublade packen" wollten.
Ihre Schülerschaft, die so genannten Digital Natives, hält die Lehrerin nicht automatisch für besonders bewandert: "Nur weil sie im Zeitalter des Digitalen geboren sind, heißt das nicht, dass sie Experten sind. Sie können zu den Experten werden."
Sie bräuchten aber anfangs Anleitung dazu, wie man Digitales als Arbeits- und Lernmedium tatsächlich nutzen könne.
(bth)