Ein Job mit vielen Klippen und Unwägbarkeiten
Die Aufgabe für die Leitung des Berliner Humboldtforums ist anspruchsvoll. Nach langer Suche wurde ein passender Bewerber als Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin im Humboldt Forum gefunden.
Lars-Christian Koch wurde einstimmig gewählt und habe die Wahl auch angenommen, das sagt Deutschlandradio-Kulturkorrespondentin, Christiane Habermalz. Und es sei davon auszugehen, dass Koch, der bereits für das Ethnologische Museum in Berlin arbeitet, sein Amt auch antreten werde.
Man setzt auf einen Vertrauten
Koch sei ein international anerkannter Musikethnologe, Fachmann für indische Musikinstrumente und Musikarchäologie, erläutert Habermalz: "Er ist die 'Hauslösung', denn im Ethnologischen Museum war er lange Abteilungsleiter und zuletzt stellvertretender Direktor und komissarischer Leiter des Hauses."
Die Besetzung für die Stelle sei schwierig gewesen, denn in der ersten Bewerbungsrunde hätten sich einfach zu wenig Kandidaten gefunden, sagt Christiane Habermalz:
"Kein Job, um den sich die rennomierten Museumsleute des Landes gerissen hätten, obwohl er die Leitung von zwei ganz wichtigen Sammlungen beinhaltet, nämlich die des Ethnologischen Museums - mit einer halben Million Objekte - und ab Herbst 2018 auch die Leitung des Museums für Asiatische Kunst."
In einer ersten Erklärung habe Koch seine Pläne erläutert. So wolle er sich besonders für die Kunstvermittlung und Fragestellungen zur zeitgenössischen Kunst einsetzen.
"Also im Prinzip genau das, was das Humboldt-Forum auch tun will", so Habermalz.
Aufgabe ohne Lorbeeren
Die Position des Sammlungsdirektors sei wegen des komplizierten Machtgefüges schwierig. Die Gefahr sei groß, zwischen den Stühlen zu sitzen, denn außer Koch haben auch ein Gründungsintendant oder eine Gründungsintendantin und auch die Kuratoren der ebenfalls mitspracheberechtigten Humboldt Forum Kultur GmbH ein Mitspracherecht bei der Gestaltung von Ausstellungen.
Auch gehöre zu Kochs Aufgaben künftig einen Forschungscampus mit Bibliothek im Dahlemer Ethnolgischen Museum auzubauen: "Also kein Job, mit dem man sich groß profilieren kann, aber mit vielen Klippen und Unwägbarkeiten".
Ding der Unmöglichkeit
Die Besetzung der Direktorenstelle sei ein erster wichtiger Schritt gewesen, findet Habermalz, aber ein Posten, der noch viel schwieriger zu besetzen sein wird, sei die Bennennung eines Generalintendanten vor der Eröffnung des Humboldt-Forums Ende 2019. Christiane Habermalz: "Man sucht eine wichtige und große Persönlichkeit der Kultur mit internationalem Renomée, gerne ausländisch und gerne weiblich, noch lieber nicht weiß, aber fließend deutsch sprechend und versiert in der deutschen Kulturbürokratie".