Lektüretipp

"Roosevelt war der klassische Antikapitalist"

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Der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt während einer Wahlkampfrede (undatiert). © picture-alliance / dpa / UPI
Anton Pelinka, Professor für Politikwissenschaften und Nationalismus-Studien an der Central European University Budapest, empfiehlt eine Doppelbiografie über die beiden US-Präsidenten Theodore Roosevelt und William Howard Taft.
"… ein Buch einer von mir sehr geschätzten US-amerikanischen Historikerin, Doris Kearns Goodwin, die mir vor Jahrzehnten mit einer brillanten Biographie von Lyndon Johnson aufgefallen ist.
Das Buch, das ich jetzt zu lesen begonnen habe, ist eine Art Doppelbiografie über Theodore Roosevelt und William Howard Taft, die beiden republikanischen Präsidenten im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, mit dem englischen Titel 'The Bully Pulpit'.
Cover - "The Bully Pulpit" von D.K. Goodwin
Cover - "The Bully Pulpit" von D.K. Goodwin© Simon & Schuster New York
Roosevelt ist, wenn man so will, der klassische Populist, der über die Parteistrukturen hinweg sich mit Mächtigen anlegt. Auch ganz interessant für die weitere Entwicklung der Republikanischen Partei: Roosevelt war der klassische Antikapitalist, der die Trusts, der die großen ökonomischen Oligarchien konfrontiert hat.
Während Taft eher der traditionelle konservative Politiker war, der den Drive, der die Energie, die Theodore Roosevelt entwickelt hat, zurückgenommen hat und dann der traditionelle Republikaner wurde, der sich eher mit dem Big Business gut stellt.
Und das ist das Spannende an diesem Buch."

Doris Kearns Goodwin: The Bully Pulpit,
Theodore Roosevelt, William Howard Taft and the Golden Age of Journalism
Verlag Simon & Schuster New York, November 2013
928 Seiten, 40 Dollar