Wolfgang Amadeus Mozart
Divertimento F-Dur KV 138
Leoš Janáček
Streichquartett Nr. 1 "Kreutzersonate"
Ludwig van Beethoven
Streichquartett F-Dur op. 59 Nr. 1 "Rasumowsky"
Mozartfest Würzburg: Leonkoro Quartet
Das 2019 in Berlin gegründete Streichquartett einigte sich auf den Namen Leonkoro, das aus dem Esperanto stammt und "Löwenherz" bedeutet. Sie beziehen sich damit auf Lindgrens Kinderbuch, in dem Trost und Sterben thematisiert sind - ein Zusammenhang, dem sich auch das Streichquartett-Repertoire widmet. © Nikolaj Lund
Literatur zu Musik - Musik zu Literatur
Das Leonkoro Quartet spielt beim Mozartfest Würzburg ein Programm, das literarische Werke tangiert. So stellen sie Janáček vor, der Tolstoi gelesen hatte. Der Schriftsteller bezog sich auf die Musik von Beethoven, der ebenfalls auf den Pulten liegt.
Nachdem das Leonkoro Quartet 2020 im MozartLabor begeisterte, spielen sie hier nun Mozart, Janáček und Beethoven in einem eigenen Konzert beim Mozartfest.
Ohne Mozart "darf" ein Konzert beim Mozartfest Würzburg nicht stattfinden, und so entschiede sich die Vier vom Leonkoro Quartet, diese "Bedigung" gleich zu Beginn mit einem frühen Divertimento des Namensgeber "abzugelten".
Musik-Literatur-Musik
1803 komponierte Ludwig van Beethoven seine berühmte „Kreutzersonate“ für Violine und Klavier. Gut 80 Jahre später, von 1887 bis 1889, schrieb der russische Dichter Lew Tolstoi eine Erzählung, in der jene Beethovensonate eine Schlüsselrolle spielt und gab ihr den Titel "Die Kreutzersonate".
Noch einmal gut 30 Jahre später, 1923, entwarf der tschechische Komponist Leoš Janáček sein erstes Streichquartett, und zwar unter dem Eindruck jener Erzählung von Lew Tolstoi. Deshalb trägt auch dieses Streichquartett den Untertitel „Kreutzersonate“. So wurde aus großer Musik der Wiener Klassik zunächst eine dramatische Erzählung der russischen Literatur und daraus wiederum ein Streichquartett der frühen Moderne in Tschechien.
Beethoven und sein russischer Mäzen
Die sogenannten drei Rasumowski-Quartette bezeichnen jene Werk fasste Beethoven in seinem op. 59 zusammen. Sie entstanden für den Diplomaten Andrei Kirillowitsch Rasumowski. Er war ein wichtiger Beethoven-Förderer. Rasumowski selbst war begeisterter Quartett-Musiker am Pult der zweiten Geige. Der russische Ton aller drei Quartette sorgte auch für die Bezeichnung "Russische Quartette".
Aufzeichnung vom 16.06.2024 im Fürstensaal der Residenz
Leonkoro Quartet
Jonathan Schwarz, Violine
Amelie Wallner, Violine
Mayu Konoe, Viola
Lukas Schwarz, Violoncello