Israel

Buchempfehlungen zu Israel

09:39 Minuten
Buchcover - David Grossmann: Eine Frau flieht vor einer Nachricht
© Verlag dtv
Eine Frau flieht vor einer NachrichtHanser Verlag, München 2009

730 Seiten

24,90 Euro

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Welches Buch sollte man lesen, wenn man abseits der Nachrichten mehr über Israel wissen möchte? Die Buchhändlerin und Autorin Malin Schwerdtfeger gibt Tipps, welche Romane lesenswert sind.
Das kleine Land Israel im Nahen Osten steht anhaltend im Fokus einer interessierten Öffentlichkeit, in Deutschland besonders. Autorin und Buchhändlerin Malin Schwerdtfeger ist studierte Judaistin und Islamwissenschaftlerin. Sie hat schon viele Bücher zum Thema Israel gelesen, einige Romane liegen ihr aber besonders am Herzen. "Was fast alle diese Bücher biografisch eint, ist, dass Kriege sich in die Biografien einbrennen", sagte sie. Schwerdfegers Buchempfehlungen.
David Grossman: Eine Frau flieht vor einer Nachricht
Dieses Buch von David Grossmann ist kein neues Buch, man sollte es aber jetzt unbedingt lesen, weil es um die Überbringung einer Todesnachricht geht, sagt Malin Schwerdtfeger. „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ erzählt vom Leben in Israel. Mutter Ora befürchtet, dass jeden Moment Militärs mit der Botschaft vom Tod ihres Sohnes Ofer, der sich zum Armeedienst gemeldet hatte, vor ihrer Tür in Jerusalem stehen könnten. Ora flieht daraufhin in magisches Denken: Solange sie nicht zu Hause ist, kann die Botschaft nicht überbracht, kann Ofer nicht tot sein. Ihre Flucht soll ihn schützen.
Meir Shalev: Erzähl's nicht deinem Bruder
Es geht um zwei Brüder, einer lebt in Israel und einer in den USA. Itamar, ein äußerst gutaussehender Mann, kommt jedes Jahr zurück nach Israel, um seinen Bruder Boas zu sehen. Itamar erzählt Boas von einer Nacht mit einer Frau, die ihn in ihr Haus zwischen Olivenhainen gelockt und in ein vertracktes erotisches Spiel verwickelt hat. „Es geht um ein sinnliches Erzählen, das exemplarisch für Meir Shalev ist“, sagt Malin Schwerdtfeger.

Meir Shalev: Erzähl’s nicht deinem Bruder
Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama
Genre: Roman
Verlag: Diogenes
Seitenzahl: 240 Seiten

Meir Shalev: Ein russischer Roman
Baruch blickt zurück auf seine Kindheit in einer kleinen Siedlung in der Jesreel-Ebene, im heutigen Israel. Humorvoll werden die einzelnen Dorfbewohner charakterisiert. "Es ist die Geschichte der Moshavim und Kibbuzim", sagt Malin Schwerdtfeger. Es gehe um die Einwanderung nach Israel. „Es ist eine wahnsinnig intensive, sinnliche Geschichte, wo die Gründungsmythen nie mit Pathos und nie mit Kitsch erzählt werden, sondern fast mit einem magischen Realismus.“

Meir Shalev: Ein russischer Roman
Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama
Genre: Roman
Verlag: Diogenes
Seitenzahl: 512

Saul Friedländer: Blick in den Abgrund. Ein israelisches Tagebuch
Anfang 2023 war der israelische Historiker Saul Friedländer so bestürzt über die Regierung seines Landes, dass er begann, Tagebuch zu schreiben: Darin analysiert er die Gesellschaft und überrascht mit seinen Schlussfolgerungen. „Friedländer geht in dem Buch unglaublich detailliert auf die Lage in Israel ein und seziert sie politisch. Es ist ein kritisches Buch, ohne die Identität zu verleugnen", sagt Malin Schwerdtfeger.

Saul Friedländer: Blick in den Abgrund.
Ein israelisches Tagebuch

Verlag: C.H. Beck
Seitenzahl: 237 Seiten

Ruben Gerczikow und Monty Ott: Wir lassen uns nicht unterkriegen
Monty Ott und Ruben Gerczikow stellen ein Kaleidoskop jüdischer Identitäten zusammen. "Es ist ein Buch, was man lesen sollte, wenn man wissen möchte, wie es gerade jungen Juden in Deutschland geht und was sie beschäftigt. Ein tolles Buch", sagt Malin Schwerdtfeger.

Ruben Gerczikow und Monty Ott: Wir lassen uns nicht unterkriegen
Junge jüdische Politik in Deutschland

Verlag: Hentrich und Hentrich
Seitenzahl: 226

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