Lesbenfrühlingstreffen

"Transfrauen werden als Gefahr dargestellt"

09:06 Minuten
Vier Hände, zwei dunkle und zwei helle, halten sich in einer Umarmung. Auf einem Arm ist ein Regenbogen aufgemalt.
DIe LGBT-Community hält nicht automatisch zusammen: Das Programm des diesjährigen Lesbenfrühlingstreffens ist extrem umstritten. © unsplash / Anna Shvets
Freddy Mo Wenner im Gespräch mit Max Oppel |
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Das Lesbenfrühlingstreffen steht in der Kritik: Einige Workshops sowie Teilnehmende seien transfeindlich, sagt Freddy Mo Wenner und fordert eine Unvereinbarkeitserklärung. Es könne nicht sein, dass gegen trans Lesben Politik gemacht werde.
Am Pfingstwochenende findet das Lesbenfrühlingstreffen in Bremen statt – diesmal nur als Online-Veranstaltung. Aber auch so gibt es gewaltigen Ärger, denn den Verantwortlichen des Treffens wird Transfeindlichkeit vorgeworfen. Einige Sponsoren und Unterstützer sperren ihre zuvor zugesagten Gelder. Und die Bremer Frauensenatorin hat ihre Schirmherrschaft zurückgezogen.
Freddy Mo Wenner arbeitet für die queerpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag und kritisiert, dass das Programm des Lesbenfühlingstreffens transfeindlich gestaltet sei: "Da wird trans Frauen ihre Geschlechtsidentität abgesprochen, sie werden als Männer geframed, als Gefahr dargestellt."

Transfeindliche Agenda

Neben einzelnen problematischen Workshops im Programm sei aber das Hauptproblem, dass Julia Beck von der Organisation Women's Liberation Front auf dem Treffen als Moderatorin tätig sei. Diese gehöre zu "Feministinnen, die auch mit Alt-Right-Plattformen sprechen und da auch eine gemeinsame Agenda haben: Transsein zu negieren, die Gesundheitsversorgung zu kappen, die Bestimmung über den eigenen Vornamen und den Geschlechtseintrag zu stoppen."
Kritisch sieht Wenner auch andere Teilnehmende am diesjährigen Treffen. Zum Beispiel die LGB-Alliance, "eine cis-schwul-lesbisch geprägte Allianz weniger Menschen aus Großbritannien, die sich digital sehr groß macht und die das T bei LGBT rausbekommen möchte".

Vereinnahmung dank Gestaltungsfreiheit

Als Ursache für die transfeindliche Tendenz des Treffens sieht Wenner die basisdemokratische, möglichst unhierarchische Organisation der Veranstaltung durch wechselnde Teams mit großer Gestaltungsfreiheit. Das sei eigentlich ein "Korrektiv", habe hier aber zu Vereinnahmung und problematischen Einladungen geführt.
Wenner fordert daher: "Wir brauchen eine Unvereinbarkeitserklärung zu dieser Form von Politik. Ihr keinen Raum und kein Mikrofon und keine Bühne zu geben. Es kann nicht sein, dass gegen trans Lesben Politik gemacht wird."
(jfr)
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