Lesung aus: "Kein Ort, nirgends" von Christa Wolf
Begegnet sind sich Kleist und Karoline von Günderrode im realen Leben nicht, in einer Novelle treffen sie jedoch aufeinander. Als Christa Wolf vor 30 Jahren an ihrem Text "Kein Ort. Nirgends" schrieb, befand sie sich, angefeindet durch Kulturpolitiker in der DDR, in einer existenziellen Krise.
"Wenn wir zu hoffen aufhören, kommt, was wir befürchten, bestimmt." In diesem viel zitierten Satz bündelt sich die Sehnsucht nach einer menschenwürdigen Gesellschaft. Fünf Jahre vor Kleists Tod schied auch die Günderrode durch Freitod aus dem Leben.