Lettland gibt Petrikirche an deutsche Gemeinde zurück
Mehr als 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird die Petrikirche in Riga an eine gemeinsame Stiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands und der deutschen St.-Petri-Gemeinde übertragen. Das sieht ein vom Parlament des baltischen EU-Landes beschlossenes und von Präsident Egils Levits unterzeichnetes Gesetz vor, das am Donnerstag in Riga offiziell verkündet wurde. Mit dem Gesetz wird ein Schlussstrich unter eine jahrzehntelange öffentliche Debatte gezogen, wer Eigentümer der Kirche aus dem 13. Jahrhundert werden soll. Es sieht nun die lange und kontrovers diskutierte Übertragung auch an die deutsche Gemeinde vor - sie war bis zum Zweiten Weltkrieg im Grundbuch als Eigentümerin verzeichnet. Die Petrikirche gilt als architektonisches Denkmal von nationaler Bedeutung und Wiege der Reformation im Baltikum. Riga war eine der ersten Städte außerhalb Deutschlands, in der der Protestantismus Fuß fasste. Erstmals disputiert wurden die reformatorischen Ideen am 12. Juni 1522 in der Petrikirche - nur wenige Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers 1517 in Wittenberg.