Berliner Theatertreffen eröffnet

"Wir haben in den letzten Jahren extrem viel gelernt"

11:29 Minuten
Yvonne Büdenhölzer steht am Rednerpult und spricht.
Yvonne Büdenhölzer eröffnete das 59. Berliner Theatertreffen – und wird vom Publikum gefeiert. © picture alliance / dpa / Monika Skolimowska
Yvonne Büdenhölzer im Gespräch mit Susanne Burkhardt und André Mumot |
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Das diesjährige Berliner Theatertreffen ist das letzte unter der Leitung von Yvonne Büdenhölzer. Elf Jahre betreute sie das Festival, nahm entscheidende Änderungen vor – wie die Einführung der Frauenquote. Ein „überfälliger Schritt“, so Büdenhölzer.
Bei dem Auftritt von Yvonne Büdenhölzer zur Eröffnung des 59. Berliner Theatertreffens schlug ihr viel Jubel entgegen. Das Publikum feierte begeistert elf Jahre Theatertreffen unter ihrer Leitung. Die aktuelle Ausgabe ist ihre letzte. Büdenhölzer hat nach eigener Aussage das Festival stets als Diskursbeschleuniger verstanden und Debatten über Rassismus, Identität und Repräsentation befördert.

Freude und Stolz über die Frauenquote

Am meisten jedoch freue sie sich über die Einführung der Frauenquote 2020, sagt sie: einer der größten Einschnitte in der Festivalgeschichte, über den viel diskutiert wurde und dem anfänglich auch Ablehnung entgegenschlug.
Mit der Einführung der Quote schaffe sich das Festival ab, hieß es damals. Auch die Kunstfreiheit sahen manche Kritiker in Gefahr. Büdenhölzer bewertet die Frauenquote jedoch rückblickend als einen "überfälligen Schritt", der nach dem ersten Aufschrei extrem gut funktioniert habe.

Teilweise schmerzhafte Lernprozesse

Das zunehmende Bewusstsein für Rassismus und Repräsentationsfragen im Theater habe auch beim Berliner Theatertreffen zu einem Lernprozess geführt, sagt Büdenhölzer. "Alles, was Kritik erfahren muss, kommt im Theatertreffen hoch, auch wenn es an den ursprünglichen Häusern niemand bemerkt hat. Wir hatten immer wieder Skandale und Skandälchen. Wir haben immer wieder versucht, darüber zu reflektieren. Das waren auch teilweise schmerzhafte Prozesse."
Rückblickend habe man extrem viel gelernt und immer versucht, als offene Institution möglichst viele Perspektiven zuzulassen, sagt Büdenhölzer. Ihre eigenen beruflichen Zukunftspläne will sie detailliert erst zum Festivalende bekanntgeben. "Ich bleibe in Berlin, aber nicht an einem Theater. Es ist ein Perspektivwechsel und für mich eine neue Herausforderung."
(rja)

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