Zwei Künstler, große Themen und kein Moderator
Zum Auftakt des Internationalen Literaturfestivals in Berlin diskutierten die chinesischen Künstler Ai Weiwei und Liao Yiwu über die ganz großen Themen. Von Leben mit der Schuld bis hin zu Heldentum. Auf einen Moderator verzichteten sie einfach. Eine Veranstaltungskritik.
Der Schriftsteller, Dichter und Musiker Liao Yiwu und der internationale Kunststar Ai Weiwei blieben am gestrigen Abend lieber unter sich: Sie saßen vor rund 1400 Interessierten in der Philharmonie und verzichteten auf den eigentlich angekündigten Moderator.
Es sei großartig gewesen, die beiden in einem Gespräch über die großen Fragen zu erleben, berichtet unser Kritiker Hans von Trotha. Es ging um Leben mit der Schuld, um Geschichte, Angst, Freiheit, Zensur und Heldentum.
Ai Weiwei und Liao Yiwu tragen dazu bei, China besser zu verstehen
Andererseits sei die Veranstaltung auch ein wenig merkwürdig gewesen, so von Trotha. Durch den Verzicht auf einen Moderator habe er sich "wie in einem edlen Großraumgefährt ohne Steuermann" gefühlt.
Die Philharmonie sei zudem zu groß für die Veranstaltung gewesen: Ai Weiwei und Liao Yiwu saßen zu weit weg und wirkten ein wenig "ausgestellt". Und dann: "Warum spricht ein bildender Künstler zur Eröffnung eines Literaturfests?" Dennoch: Es habe sich gelohnt, berichtet von Trotha. Ai Weiwei und Liao Yiwu seien zwei Künstler, die dazu beitrügen, China besser zu verstehen.