LiBeraturpreis 2023 geht an palästinensische Autorin Adania Shibli
Die palästinensische Autorin Adania Shibli erhält für ihren Roman "Eine Nebensache“ den LiBeraturpreis 2023. Dies gab der Verein Litprom in Frankfurt am Main bekannt. Das im Berliner Berenberg Verlag erschienene Buch handelt von der Vergewaltigung und Ermordung eines Beduinenmädchens durch israelische Soldaten in der Negev-Wüste 1949 und der Aufklärung des Verbrechens durch eine junge Frau Jahrzehnte später. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird voraussichtlich am 20. Oktober zur Frankfurter Buchmesse verliehen. Adania Shibli entwerfe in ihrem Roman "präzise und behutsam ein formal wie sprachlich streng durchkomponiertes Kunstwerk, das von der Wirkmacht von Grenzen erzählt und davon, was gewalttätige Konflikte mit und aus Menschen machen“, lobte die Jury. Die 1974 geborene Adania Shibli schreibt Romane, Theaterstücke, Kurzgeschichten und Essays und ist zudem in der akademischen Forschung und Lehre tätig. Der LiBeraturpreis wird jährlich an Autorinnen aus dem Globalen Süden für ein neues auf Deutsch erschienenes Buch vergeben. Die Auszeichnung wurde 1987 von der Frankfurter Initiative LiBeraturpreis ins Leben gerufen. 2013 übernahm der Verein Litprom die Vergabe, der eng mit der Frankfurter Buchmesse kooperiert.