Warum die letzte deutsche Buchhandlung in Paris schließt
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Deutsche Bücher in Frankreich in einer unabhängigen Buchhandlung kaufen? Ab Februar geht das nicht mehr. Der letzte Laden seiner Art muss zumachen. Als Ursache nennt die Inhaberin die jüngsten Protestbewegungen - aber es gibt auch tiefere Gründe.
In Paris kann man das Grab Heinrich Heines besuchen oder durch die Goethestraße flanieren. Aber deutsche Bücher kaufen? Also, nicht im Internet auf der französischen Seite Max & Moritz, auch nicht im Flagshipstore eines großen Verlags, sondern in inhabergeführten Läden?
Lange war das bei Iris Mönch-Hahn im Quartier Latin möglich. Aber damit ist jetzt Schluss: Ende Januar schließt der Laden, die "librairie allemande" endgültig.
In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der Geschäftsaufgaben insgesamt in Frankreich verdoppelt. Nun trifft es auch den letzten kleinen deutschen Buchladen in Paris.
Massiver Umsatzverlust durch Streiks
"Das letzte Weihnachtsgeschäft, 2018, war schon durcheinandergewirbelt durch die Gelbwestenbewegung", sagt Mönch-Hahn. 2019 habe es gar kein Weihnachtsgeschäft gegeben. "Wir haben einen Umsatzverlust von 60 Prozent durch die Streiks."
Doch schon länger wirkte sich negativ auf den Umsatz des Buchladens aus, dass immer weniger Franzosen Deutsch lernten oder studierten.
Früher habe es noch mehr Buchhandlungen wie ihre gegeben - aber seit mehr als eineinhalb Jahren sei ihre Laden die "einzige unabhängige Buchhandlung in ganz Frankreich" gewesen, sagt Mönch-Hahn.