"Ich spende dir eine Niere"
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Jochen und Thomas sind seit 35 Jahren ein Paar. Ebenso lang leben sie mit Thomas’ schwerer Nierenkrankheit. Eine Organspende ermöglicht ein unbeschwertes Leben. Als die gespendete Niere jedoch aufgibt, fasst Jochen einen Entschluss.
Als Jochen und Thomas sich kennenlernen, weiß Jochen anfangs nichts von Thomas’ Krankheit. Der nimmt allen Mut zusammen und offenbart nach kurzer Zeit: chronische Niereninsuffizienz. Eine tödlich verlaufende chronische Erkrankung, die sich unterbrechen lässt durch Dialyse oder recht gut behandelbar ist durch Transplantation.
Die Angst vor dem Tod
Jochen weiß nicht, was die Krankheit bedeutet, auch nicht, was sie mit seinem Leben macht, aber er weiß, dass Thomas die Liebe seines Lebens ist. Doch das gemeinsame Leben ist nicht einfach. Jahrelange Dialyse schlauchen, spontane Urlaube sind nicht möglich und Begleiterkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruckattacken oder Erschöpfungszustände gehören von nun an zum Alltag. Jochen hat Angst, dass Thomas stirbt. Diese Angst wächst.
Nach über 20 Jahren des Zusammenlebens, zwei Todnierenspenden, guten und schlechten Zeiten und einem ständigen Auf und Ab der Angst werden Thomas’ Nierenwerte schlechter. Auch die zweite gespendete Niere wird nicht mehr lange funktionieren. Plötzlich, auf einem Spaziergang, sagt Jochen zu Thomas: "Ich spende dir eine Niere!" Was bedeutet dieses Angebot für beide und wie gehen sie damit um?
Bei "Plus Eins" erzählt Autorin Margret Bielenberg von Jochen Mertens, der seinem Partner Thomas Wendt eine Niere spendet. Es ist die Geschichte eines Mannes, der sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, für seinen Partner da zu sein und der seine ständige Angst um ihn zu besiegen lernt.