Lifestyle-Magazin "RosaMag"

"Afro-Haare sind ein Politikum"

07:26 Minuten
Nahaufnahme einer schwarzen Frau, die sich über den Hinterkopf streicht.
Rosa Mag ist das erste Online-Magazin für und über afrodeutsche Frauen. © Eyeem / Cavan Agency / Jack Jeffries
Ciani-Sophia Hoeder im Gespräch mit Anke Schaefer |
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Als erstes deutschsprachigen Online-Lifestylemagazin für schwarze Frauen widmet sich "RosaMag" einer Fülle von Themen, die anderswo vernachlässigt werden. Das brachte auch schon eine Nominierung für den Grimme-Online Award.
Als Vorbild für das Lifestyle-Magazin "RosaMag" diente die berühmte US-Bürgerrechtlerin Rosa Parks (1913-2005). Die Afroamerikanerin war 1955 festgenommen worden, weil sie sich weigerte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen. Der folgende Busboykott gehört zu den wichtigen Etappen für die Entstehung der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA.
Magazin-Gründerin Ciani-Sophie Hoeder, erhofft sich, dass ihr Online-Angebot als erstes deutschsprachiges Magazin für schwarze Frauen auch zu einer Bewegung beiträgt. Die Nominierung für den Grimme-Online Award sei bereits ein großer Erfolg gewesen.

Haare als wichtiges Thema

"Afro-Haare sind ein Politikum", erklärt die Chefredakteurin, warum das Thema in ihrem Magazin eine so wichtige Rolle spielt. Sie selbst habe mehr als 17 Jahre lang ihre Locken chemisch geglättet. Dann habe sie hinterfragt, warum sie das tue und sich kundig gemacht. "Ich tat das, um nicht so stark zu polarisieren, um reinzupassen und mich nicht so stark dem Alltagsrassismus auszusetzen."
Magazin-Gründerin Ciani-Sophia Hoeder
Magazin-Gründerin Ciani-Sophia Hoeder © RosaMag
Außerdem habe sie festgestellt, dass Krebserkrankungen die Folge sein könnten. Es sei ein befreiender Prozess für sie gewesen, sich dafür zu entscheiden, ihre Haare so zu tragen, wie sie sind.

Weg von den Stereotypen

Dabei sei ihr aufgefallen, dass es bislang kein deutschsprachiges Medium gegeben habe, dass sich auf die Perspektive schwarzer Menschen konzentriere und solche Themen behandele. "Deshalb haben wir Rosa Mag gegründet." Neben Fashion, Pflege und Kultur gibt es dort auch die Rubrik: Menschen.
Sie selbst habe schwarze Menschen fast nur im Unterhaltungssektor wahrgenommen, sagt Hoeder. Im Magazin sei ihr wichtig, dass es keine Prototypen gebe. "Ich muss nicht im musikalischen, musischen Bereich arbeiten, ich kann auch im Labor arbeiten, ich kann Busfahrerin sein, ich kann so viele unterschiedliche Dinge machen." Deshalb stelle die Zeitschrift ganz unterschiedliche Frauen vor.
(gem)
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