Im Silicon Valley will man Ruhe vor der Politik
Mit welchen Erwartungen blicken die IT-Unternehmen im Silicon Valley auf die US-Präsidentschaftswahl? Donald Trump gelte nicht als besonders technikaffin, sagt Konstantin Guericke, Mitbegründer des Karrierenetzwerks LinkedIn.
Wie politisch ist das kalifornische Silicon Valley? Die Botschaft der meisten Unternehmen dort an die Politik und somit auch an den nächsten US-Präsidenten sei: "Lasst uns am besten weitestgehend in Ruhe", sagt Konstantin Guericke, Mitbegründer des digitalen Karrierenetzwerks LinkedIn. Denn in den meisten Fällen, in denen bei Startups öffentliche Mittel im Spiel gewesen seien, habe es nicht gut funktioniert.
Auf jeden Fall seien Unternehmen wie LinkedIn stets bemüht, sich in Sachen Datenschutz so korrekt zu verhalten, "dass man nicht auf dem Radar der Politik auftaucht", betont Guericke.
Das Silicon Valley lebt von seiner bunten Mischung aus IT-Experten aus allen Teilen der Welt – jungen Talenten, die den amerikanischen Traum leben. Würde dies auch unter einem Präsidenten Donald Trump so weitergehen?
Guericke: "Man hat nicht das Gefühl, dass Trump sehr viel von dem Bereich Technologie versteht." Dort traue man Hillary Clinton mehr zu. Auf der anderen Seite zeige sich Trump aber einem anderen Thema gegenüber aufgeschlossen – nämlich der Gewinnung junger, talentierter Ausländer. "Er sagt, dass alle Leute, die hier was Gutes studiert habe, egal aus welchem Land, die sollen dann auch hier bleiben dürfen."
Die bisherige Strategie in Washington, Einwandererquoten eher zu drosseln, sei kontraproduktiv für einen steten Fluss an neuen Talenten.
Gerade hat Microsoft Guerickes LinkedIn-Anteile gekauft. Er ist weiterhin im Silicon Valley mit diversen Projekten aktiv und hat den Blick von innen auf diesen sagenumwobenen Ort, aus dem fast alle Ideen, die das Internet und die Informationsgesellschaft prägen stammen.