Linus Giese: "Ich bin Linus. Wie ich der Mann wurde, der ich schon immer war"
Rowhlt Verlag 2020, 224 Seiten, 15 Euro
Schweigen ist keine Option
14:50 Minuten
Als Autor und Netzaktivist kämpft Linus Giese für die Rechte von Trans-Personen. Wie er selbst dazu kam, sich zu outen und endlich aussprechen zu können: "Ich bin Linus" – davon berichtet er in seinem Buch.
Linus Giese wächst in einer Welt auf, in der Begriffe wie trans, queer und nicht-binär nicht vorkommen. Eigentlich ahnt Linus schon als Kind, dass er trans ist. Doch erst mit 31 wagt er, dies laut auszusprechen.
"Das war vor drei Jahren am 4. Oktober in einem Starbucks am Frankfurter Hauptbahnhof", erzählt er. "Und da wird man ja bei der Bestellung des Getränks häufig gefragt: Welcher Name soll auf den Becher geschrieben werden? Und da habe ich dann zum allerersten Mal Linus gesagt. Und habe dann ein Foto von dem Becher gemacht und das Foto dann auf Facebook gestellt und gesagt: Ich wünsche mir, dass ihr mich ab jetzt Linus nennt."
Den Starbucks-Becher besitzt Linus Giese heute noch. Eine stilisierte Version des Bechers ziert auch das Cover seines autobiografischen Buches "Ich bin Linus", in dem der heute 34-Jährige von den vergangenen drei Jahren seit seinem Outing erzählt: von der Euphorie und der zweiten Pubertät, die er erlebte. Von Zuspruch, Solidarität – aber auch von dem Hass, der ihm immer wieder entgegenschlägt, vor allem im Internet.
(uko)