Matthias Glaubrecht: "Das Ende der Evolution. Der Mensch und die Vernichtung der Arten"
C. Bertelsmann/München 2019
1.072 Seiten, 38 Euro
Sachbuch: "Das Ende der Evolution"
02:19 Minuten
Der Biologe Matthias Glaubrecht hat ein zutiefst erschütterndes politisches Buch geschrieben. Eines das zeigt: der Mensch muss viel machen, damit die Artenvielfalt erhalten bleibt. Thorsten Jantschek schenkt es seiner Ehefrau.
Worum geht’s?
Ich verschenke in diesem Jahr Matthias Glaubrecht: "Das Ende der Evolution". Und da geht es um nicht mehr und nicht weniger als unsere Zukunft auf diesem Planeten. Jetzt werden Sie sicher denken, das ist ein Buch zum Klimawandel. Stimmt aber nicht! Für den Evolutionsbiologen ist der Klimawandel nur ein Nebenschauplatz. Das weltweite Artensterben ist für ihn das eigentliche apokalyptische Szenario, die schwindende Biodiversität. Das wäre absehbar das Ende der Evolution, jedenfalls so wie wir sie kennen. Und wir sehen das doch schon: Weniger Fluginsekten bedeuten weniger Vögel vor der eigenen Haustür. Wir verlieren sukzessive unsere Mitgeschöpfe, die die menschliche Evolution begleitet haben.
Was ist das Besondere?
Besonders ist dieses Buch, weil es diesen Teufelskreis Bevölkerungsexplosion ungeheuer plastisch beschreibt: Bis zu elf Milliarde Menschen werden bis 2050 auf diesem Planeten leben und das wiederum führt zu einer Art Artensterben, weil der Mensch alle Ressourcen und Raum für sich braucht. Sicher zugespitzt und mit einer gehörigen Portion Alarmismus, aber das ist sicher so ein Aufweckbuch wie damals der Bericht des Club of Rome. Und dass ein Buch über Biologie am Ende doch ein politisches ist mit der Wucht der alles entscheidenden Frage: "Wie wollen wir in Zukunft leben?" Das gehört für mich in unsere Zeit wie Fridays for Future oder Extinction Rebellion.
Wem wollen Sie es schenken?
Ich schenke das Buch meiner Frau. Die arbeitet am Naturkundemuseum, daher weiß ich, dass sie das interessiert. Es sollte uns aber alle interessieren, schon deshalb, weil unsere Kinder die Artenvielfalt unserer Welt in Zukunft nicht nur im Museum bestaunen können sollten.