Harry Bingham: "Fiona: Das tiefste Grab"
Aus dem Englischen von Kristof Kurz und Andrea O'Brien
Rowohlt Taschenbuch / Reinbeck bei Hamburg 2019
544 Seiten, 10 Euro
Krimi "Fiona: Das tiefste Grab"
01:50 Minuten
Eine Archäologin, die enthauptet wurde und eine genial gute Ermittlerin, die unter dem Cotard-Syndrom leidet und in schlimmen Phasen davon überzeugt ist, dass sie tot sei. Thomas Fuchs schenkt das Buch seinen erwachsenen Töchtern.
Worum geht's?
"Fiona: Das tiefste Grab" ist der sechste Band der Krimiserie rund um die Detective Constable Fiona Griffith, der wohl zu Zeit ausgewöhnlichsten Ermittlerin in der Krimiszene. Fiona ist anders und sehr speziell. Was auch an einer sehr selten psychischen Erkrankung liegt, die sie prägt. Zu den wichtigsten Symptomen dieser Krankheit zählen unter anderem Wahnvorstellungen und Depressionen. Fiona hat Probleme mit Gefühlen, Nähe zu Menschen. Doch sie liebt es Polizistin zu sein, auch weil ihr die Struktur der Polizei Halt und Sicherheit gibt. Zugleich ist sie unfähig, sich an Regeln zu halten, ermittelt auf eigene Faust und bringt Kolleginnen und Kollegen zur Weißglut.
Ihr neuer Fall beginnt damit, dass eine Archäologin tot aufgefunden wird. Sie wurde enthauptet und in ihrer Brust stecken drei Speere. Wenig später wird eine weitere Leiche gefunden. Unvermittelt stecken wir mit Fiona in einer merkwürdigen Geiselnahme im Nationalmuseum und irgendwann sind wir bei König Arthur und der Frage, ob es ihm wirklich gab sowie bei dem mythischen Schwert Excalibur.
Was ist das Besondere?
Zum einen ist es dieser einzigartige Charakter der Ermittlerin Fiona, den der Autor erschaffen hat, außerdem schätze ich den Schreibstil von Harry Bingham. Die in den Fiona-Bücher geschilderten Verbrechen sind teilweise grausam. Doch werden diese Verbrechen nicht detailliert beschrieben, sondern ihre Dimensionen bauen sich vielmehr beim Lesen, aus vielen kleinen Details, in meinem Kopf zusammen. Und immer wieder muss ich mit oder über Fiona lachen. Sie wurde mir schnell eine gute Freundin und ist inzwischen eine mir sehr vertraute Bekannte.
Obwohl der neue Band auf den bisherigen aufbaut, kann man ihn auch unabhängig von den bisherigen lesen.
Wem schenken Sie das Buch?
Ich schenk das Buch meinen Töchtern, mit denen ich die Begeisterung für Fiona teile. Überhaupt ist meine gesamte Familie inzwischen im Fiona-Fieber. Im letzten Urlaub lagen an einem Tag alle mit ihrem Fiona-Krimi auf der Terrasse. Wobei ich gespannt bin, wie bei ihnen "Das tiefste Grab" ankommt. Denn das neue Buch ist anders als die bisherigen. Meiner Einschätzung nach nicht besser oder schlechter, einfach anders - aber unbedingt lesenswert.