Ota Pavel: "Der Tod der schönen Rehböcke"
Mit Illustrationen von Kitty Kahane
Edition Büchergilde, 2008
172 Seiten, 16,90 Euro
Ota Pavel: "Der Tod der schönen Rehböcke"
In "Der Tod der schönen Rehböcke" von Ota Pavel werden die Abenteuer vom erfolglosen Verkäufer Leo Popper erzählt. Auch wenn der Vater seine Familie in den finanziellen Ruin treibt, lässt er sich nicht unterkriegen - selbst als die Nazis kommen.
Ich werde dieses Jahr "Der Tod der schönen Rehböcke" von Ota Pavel verschenken. "Der Tod der Schönen Rehböcke" ist eine Sammlung an Geschichten über die Familie Popper, die in Vorkriegs-Tschechien lebt. Und aus der Sicht des jüngsten Sohnes werden vor allem die Abenteuer und Erlebnisse des Vaters Leo Popper geschildert.
Leo Popper ist ein unbändiger Optimist und der weltbeste Verkäufer von Kühlschränken, Fliegenfängern oder Staubsaugern, sodass die Familie am Ende fast immer vorm Ruin steht. Aber Leo Popper, großer Karpfen- und Kaninchenzüchter, lässt sich nie unterkriegen - selbst als die Nazis auftauchen. Selbst die führt Papa Leo alle an der Nase herum.
Dieses Buch ist das einzige wirklich wirksame literarische Antidepressivum. Und das liegt auch daran, wie das Buch entstanden ist. Ota Pavel war der beste Sportreporter Prags. Seine Reportagen schrieb er immer so wie Märchen, sehr literarisch.
Und als Pavel 1964 von den Olympischen Winterspielen in Innsbruck berichten sollte, begegnete ihm der Teufel und befahl im das Olympische Dorf niederzubrennen - was er dann auch versuchte und daraufhin in die Psychiatrie eingeliefert wurde. Dort hat ihm ein behandelter Arzt empfohlen, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben.
Und so entstand der "Tod der schönen Rehböcke" als Märchen über seinen Vater. Aber auch als Märchen für uns alle, um zu begreifen, dass, egal wie schlecht es kommt, auch wenn die Nazis wieder da sind, man immer noch etwas tun kann, und sei es die Karpfen aus dem Teich zu retten.
Ich verschenke dieses Buch häufig, aber dieses Jahr bekommt es ein enger Freund von mir, der dieses Jahr ganz häufig mit sich und der Welt gehadert hat, alles war immer schlecht und unfair. Ota Pavels Buch wird ihm sicher helfen zu begreifen, dass alles immer auch was Gutes hat.