Literaturarchiv erhält Teilnachlass von Rosenstock-Huessy

Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach erhält einen Teilnachlass des Religionsphilosophen und Sprachforschers Eugen Rosenstock-Huessy (1888-1973). Er zähle zu den originellsten Köpfen des deutsch-jüdischen Religionsgesprächs in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, teilte das Literaturarchiv am Donnerstag in Marbach mit. Seit 1923 lehrte Rosenstock-Huessy in Breslau Rechtsgeschichte. Direkt nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wanderte er 1933 mit seiner Familie in die USA aus. "Zurück blieb ein großer Holzkasten, ein sogenannter Offizierskoffer, mit Manuskripten, Briefen und anderen Materialien, der von der Haushälterin der Familie gerettet und viele Jahre verwahrt wurde", so das Literaturarchiv. Dieser "Breslauer Koffer" bildet den Kernbestand des Teilnachlasses, den das Deutsche Literaturarchiv nun von der Eugen-Rosenstock-Huessy-Gesellschaft erhalten hat.