Anna Burns: "Milkman"
Faber&Faber 2018,
352 Seiten, 18,50 Euro
Anna Burns erhält den Man Booker-Preis
Erstmals wurde eine Autorin aus Nordirland mit dem Man Booker-Preis geehrt: Anna Burns überzeugte mit "Milkman". Damit habe das schwierigste Buch gewonnen, sagt der britische Literaturkritiker Frederick Studemann.
Die wichtigste britische Literaturauszeichnung geht in diesem Jahr an eine nordirische Schriftstellerin. Anna Burns bekommt den Man-Booker-Preis für ihren Roman "Milkman". "Das war durchaus eine kleine Überraschung für viele der Anwesenden", sagte der Literaturkritiker Frederick Studemann von der Zeitung "Financial Times", der die Verleihung des wichtigsten britischen Literaturpreises miterlebte. Die Auszeichnung habe viel Aufmerksamkeit erregt, weil das Buch eigentlich als das schwierigste gegolten hätte. Die Einschätzung der Jury, sie habe noch nie einen solchen Roman gelesen, könne er nachvollziehen.
Intensives Buch
"Es hat eine gewisse Intensität und unnachgiebige Nähe", sagte Studemann über das Buch, das von den 1970er-Jahren in den Bürgerkriegswirren Nordirlands handelt. "Es wird auch beschrieben mit einer Prosa, die diese Zeit der Unterdrückung, Erpressung und auch Angst sehr heftig und mit einer gewissen Stärke wiedergibt."
Streit um US-Teilnahme
Nachdem der Preis bereits zwei Mal von US-Amerikanern gewonnen wurde und es einen Kontroverse um die Teilnahme von Nicht-Briten gebe, wertete Studemann die Wahl einer Nordirin als glücklich, zumal im 50. Jahr der Auszeichnung. "In diesem Sinne hat dieser Preis für Anna Burns diesem Streit erstmal die Spitze genommen."
(gem)
(gem)