Die Stimme der kleinen Leute
Dario Fo sei ein "König des Witzes", meint die Literaturkritikerin Maike Albath. Mit seiner satirischen Art habe er immer wieder wichtige Themen Italiens aufgegriffen - ob Korruption oder die Rolle der katholischen Kirche.
Die Literaturkritikerin Maike Albath hat den italienischen Autor Dario Fo an seinem 90. Geburtstag gewürdigt. Der Literaturnobelpreisträger sei ein "König des Witzes", der ungeheuer viele Einfälle habe. "Er kann mit Satire operieren und trifft immer wieder die wunden Punkte Italiens", so Albath.
Dario Fo sei immer die Stimme der kleinen Leute gewesen: "Er setzt sich ein für die, die keine Stimme haben".
Engagement für die Fünf-Sterne-Bewegung
Ob die Privatisierung des Wassers oder die Art und Weise, wie eine Stadt verwaltet wird – "Fo meldet sich immer wieder zu Wort, das passt zu seinem künstlerischen Selbstverständnis".
Der 90-Jährige habe sich auch für die Fünf-Sterne-Bewegung des Komikers Beppe Grillo engagiert, sagte Albath. Inzwischen sei es aber ruhiger geworden, Fo male nun vor allem Bilder.
Bewunderer von Papst Franzikus
Mit seinem neuesten Buch "Dario und Gott" versuche Fo das Evangelium zu interpretieren, in dessen Sinne er sich immer verhalten habe.
Albath: "Er spricht vor allem Papst Franziskus seine Bewunderung aus und sagt, dieser Franziskus ist genauso wie der heilige Franziskus – jemand, der das Evangelium ernst nimmt, sich auf die Seite der Armen stellt und gegen den Konsumismus wettert – und das tut Dario Fo selbst auch bis heute."