"Ich bin eben ganz eigen"
Lange Zeit sang Elke Brauweiler bei der Berliner Elektro-Pop-Band Paula. Vor rund drei Jahren trennten sich die Wege der Musiker. Jetzt erscheint Brauweilers Solo-Album "Freund". Hier macht sie ganz alleine ihr eigenes Ding.
Nach vielen Jahren als Frontfrau der Band "Paula", ihrem Nebenprojekt "Commercial Breakup", als Bratschistin im Ensemble von José González & the String Theory sowie vielzähligen Seitenprojekten, ist Elke Brauweiler als Solo-Künstlerin da angekommen, wo sie immer sein wollte: das eigene Ding machen. Jetzt erschein ihr neues Album "Freund".
Eine fast unerhörte Freiheit
Als Crowdfunding-Projekt finanziert, hat Brauweiler ein sehr außergewöhnliches Album in die Welt gesetzt. Über alle elf Songs ist die fast unerhörte Freiheit zu hören und zu spüren, die sie sich genommen hat: Freiheit in der Wahl der eigenen Themen und Texte, der Texte von David Oesterling und Tobi Friedrichs, Freiheit in den musikalischen Kompositionen und nicht zuletzt in der Produktion mit dem kongenialen Moe Jaksch.
In ihrer Zeit mit der Band "Paula" habe sie am Anfang die Songs überhaupt nicht mitgeschrieben, dann immer mehr. Nun könne sie ihre melancholische Natur ausleben - ihre Kunstfigur "Paula", die sie gern auf der Bühne präsentiert habe, sei damit etwas zur Seite gerückt. Viele würden ihr jetzt sagen: "Hier erkenne ich Dich wieder."
Der Weg zum eigenen Stil
2006 legte sie ein erstes Album vor, mit gecoverten französischen Chansons. Sie habe schon immer geliebt, französisch zu singen. Sie sei damals noch nicht so weit gewesen, die eigenen Texte und Songs auf die Bühne zu bringen. 2011 startete sie einen Versuch, ein erstes Album zu kreieren - ein Plan, der auf der Hälfte des Weges stecken geblieben sei: "Das war ein Zwischenstep." Nun hat sie zwei Jahre an "Freund" gearbeitet.
Die Verhältnisse im Musikgeschäft haben sich sehr verändert, wie sie berichtet. Früher gab es mit "Paula" großzügige Vertrags- und Produktionsverhältnisse. Diese seien kaum noch zu ergattern, daher der Crowdfunding-Gedanke. "Jetzt stehe ich alleine da - und es ist mir eigentlich auch ganz recht", sagt Elke Brauweiler. "Ich bin eben ganz eigen."
Ganz so wie ihre Musik.