Der Welterklärer aus dem Bauwagen
Als der Schauspieler Guido Hammesfahr vor zehn Jahren seinen neuen Job antrat, war es kein leichtes Erbe. Ein Vierteljahrhundert hatte sein Vorgänger Peter Lustig die Kult-Kindersendung "Löwenzahn" geprägt.
Nun beobachtete eine ganze Generation von ehemaligen kleinen Fernsehzuschauern argwöhnisch, was der Neue in der Rolle des "Fritz Fuchs" wohl abliefern würde. Heute ist Guido Hammesfahr längst in seine Rolle hineingewachsen. Kinder erkennen ihn, wenn er an Spielplätzen vorbeiläuft.
"Das Erstaunen und die offenen Augen und Münder sind da, wenn sie mich erkennen. Doch die Überraschung währt immer nur einen kurzen Moment, dann sagen sie: 'Fritz, du hast doch immer so gute Ideen. Kannst du mir mal helfen?'"
"Du hast doch eine Fernsehfresse"
Guido Hammesfahrs Weg ins Fernsehen war nicht ohne Hindernisse. Anfangs reüssierte er mit wechselndem Erfolg auf deutschen Bühnen und als Nebendarsteller. Bis er bei Dreharbeiten zu einem Fernsehkrimi er den Schauspieler Til Schweiger kennen lernte, der ihm gleich sagte: "Du hast doch eine Fernsehfresse. Geh mal zum Besetzer der Lindenstraße, mit einem schönen Gruß von mir." So bekam er seine erste richtige Rolle in einer Fernsehserie, als 'Chris, der Tierschützer' in der Lindenstraße.
Heute darf konstatiert werden: Der Generationswechsel ist geglückt. "Die Sendung ist sehr erfolgreich, die Quoten stimmen. Das kann mich natürlich nur zufrieden stimmen." Der 48-Jährige hat der Sendung seinen eigenen Anstrich verpasst, ohne alte Erzählgewohnheiten über Bord zu werfen. Vielleicht hilft bei der Rollengestaltung auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Guido Hammesfahr und seinem Alter Ego: Der fahrbare Koffer, den der Mime erfunden und patentieren lassen hat, dürfte Fritz Fuchs jedenfalls gefallen. Im Prinzip kann er sich vorstellen, die Rolle sein ganzes Leben zu spielen. "Ich muss nur gucken, dass ich dem Image von Fritz Fuchs mit seinem jugendlichen Charme auch mit Anfang 60 noch entspreche."