Lompscher: Berlin ist auf Schweinegrippe gut vorbereitet
Die Berliner Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) sieht Berlin gut gerüstet für den Fall, dass auch hier die Schweingrippe auftritt. Man habe seit 2005 entsprechend die Pandemiepläne aktualisiert und sei gut mit Medikamenten bevorratet. Man müsse davon ausgehen, dass der Erreger der Schweinegrippe auch nach Deutschland komme, sagte Lompscher.
Birgit Kolkmann: Katrin Lompscher von der Linkspartei ist in Berlin Gesundheitssenatorin und verantwortlich dafür, dass im Falle des Falles alle Räder ineinandergreifen, damit die Bevölkerung geschützt ist. Guten Morgen in der "Ortszeit", Frau Lompscher.
Katrin Lompscher: Schönen guten Morgen!
Kolkmann: Frau Lompscher, denken Sie auch manchmal an das Schreckensszenario Spanische Grippe?
Lompscher: Es liegt ja irgendwie nahe, das zu denken, zumal ja schon seit 2005, also seit die Vogelgrippe aufgetreten ist, gibt es in den Expertenkreisen entsprechende Vorbereitungen. Dass die WHO die Warnstufe angehoben hat, ist auch ein Zeichen dafür, dass wir es mit einem echten Problem zu tun haben.
Kolkmann: Vor vier Jahren - Sie sprachen es an - gab es ja die Vogelgrippe, ab da auch die Vorschrift, Notfallpläne aufzustellen. Gilt das für jede Klinik, für jede Behörde, die mit dem Schutz der Gesundheit befasst ist?
Lompscher: Es gibt einen nationalen Pandemieplan. Auf dieser Ebene haben die Länder ihre Pandemiepläne aufgestellt. Berlin ist 2005 tätig geworden. Wir haben ihn jüngst aktualisiert. Und natürlich sind vor allem die Gesundheitseinrichtungen und die Versorgungseinrichtungen hier sehr gut vorbereitet.
Kolkmann: Wie funktioniert das in Berlin, dass da auch alle gut miteinander arbeiten, dass sie also vernetzt sind?
Lompscher: Wir haben Arbeitsstrukturen, die wir am Sonntagabend aktiviert haben, und die sorgen dafür, dass alle Informationen, die uns erreichen und die für Berlin wichtig sind, ausgewertet werden und dass alle, die mit Gesundheit zu tun haben, über den Stand der Dinge informiert sind.
Kolkmann: Wie funktioniert das ganz konkret? Haben Sie so etwas wie einen Krisenstab?
Lompscher: Ja, wir haben einen Krisenstab. Der tagt zweimal täglich in aller Regel, wenn es notwendig ist auch öfter, und der sorgt dafür, dass die Flughäfen informiert werden, dass die niedergelassenen Ärzte informiert sind, dass die Krankenhäuser informiert sind. Das ist alles bereits passiert.
Kolkmann: Es gab ja immer wieder Kritik, es sind nicht genug Medikamente für die Bevölkerung im Vorrat, zum Beispiel, um, wenn eine Grippeepidemie droht, da eingreifen zu können. Was hat Berlin getan?
Lompscher: Nach 2005 hat es ja eine erhebliche Anstrengung in allen Bundesländern gegeben und auch Berlin hat sich erstens bevorratet, hat zweitens entsprechende Verträge abgeschlossen mit den Herstellern, so dass ich davon ausgehe, dass genügend Medikamente da sind.
Kolkmann: Es gibt ja Experten, auch Ärzte, die sagen, über diese Medikamentenvorräte freut sich im Prinzip nur einer, nämlich der Pharmahersteller und sonst nützen sie nichts. Stimmt das?
Lompscher: Experten streiten sich ja mitunter. Wir haben keine anderen Erkenntnisse und insofern sind wir auch verpflichtet, hier tätig zu werden. Uns wurde gesagt - und das bestätigt sich jetzt auch -, dass dieses Medikament hilft, dass es die Therapie ermöglicht, und dann wüsste ich kein Argument, warum wir es nicht machen sollten.
Kolkmann: Ein Impfstoff lässt ja auf sich warten. Muss er trotzdem entwickelt werden?
Lompscher: Das wird sehr genau zu beobachten sein. Ich denke mal ja, er muss entwickelt werden, und das dauert aber natürlich dann ein paar Monate.
Kolkmann: Wenn Sie einmal das Szenario ein bisschen weiterspinnen: die Warnstufe ist ja angehoben. Angenommen es käme zu Infektionsfällen in Berlin - und zwar etwa in der Größenordnung wie in Mexiko -, was müssten Sie dann einleiten?
Lompscher: Zunächst mal sage ich, es gibt in Deutschland bisher keine bestätigten Verdachtsfälle. Das ist vielleicht auch noch mal eine wichtige Nachricht. Außerdem wenn es dann losginge, dann müsste man natürlich Bevölkerungsinformation machen, dann müsste man überlegen, welche Bereiche des öffentlichen Lebens unmittelbar aufrechterhalten werden müssen. Aber so weit sind wir bei weitem nicht.
Kolkmann: Befürchten Sie, dass die Grippe auch bald uns hier in Deutschland erreicht?
Lompscher: Ich denke, man muss davon ausgehen, dass der Erreger auch nach Deutschland kommt, und es wird darauf ankommen, ob die Vorbereitungsmaßnahmen tatsächlich gut genug waren, um es einzuschränken.
Katrin Lompscher: Schönen guten Morgen!
Kolkmann: Frau Lompscher, denken Sie auch manchmal an das Schreckensszenario Spanische Grippe?
Lompscher: Es liegt ja irgendwie nahe, das zu denken, zumal ja schon seit 2005, also seit die Vogelgrippe aufgetreten ist, gibt es in den Expertenkreisen entsprechende Vorbereitungen. Dass die WHO die Warnstufe angehoben hat, ist auch ein Zeichen dafür, dass wir es mit einem echten Problem zu tun haben.
Kolkmann: Vor vier Jahren - Sie sprachen es an - gab es ja die Vogelgrippe, ab da auch die Vorschrift, Notfallpläne aufzustellen. Gilt das für jede Klinik, für jede Behörde, die mit dem Schutz der Gesundheit befasst ist?
Lompscher: Es gibt einen nationalen Pandemieplan. Auf dieser Ebene haben die Länder ihre Pandemiepläne aufgestellt. Berlin ist 2005 tätig geworden. Wir haben ihn jüngst aktualisiert. Und natürlich sind vor allem die Gesundheitseinrichtungen und die Versorgungseinrichtungen hier sehr gut vorbereitet.
Kolkmann: Wie funktioniert das in Berlin, dass da auch alle gut miteinander arbeiten, dass sie also vernetzt sind?
Lompscher: Wir haben Arbeitsstrukturen, die wir am Sonntagabend aktiviert haben, und die sorgen dafür, dass alle Informationen, die uns erreichen und die für Berlin wichtig sind, ausgewertet werden und dass alle, die mit Gesundheit zu tun haben, über den Stand der Dinge informiert sind.
Kolkmann: Wie funktioniert das ganz konkret? Haben Sie so etwas wie einen Krisenstab?
Lompscher: Ja, wir haben einen Krisenstab. Der tagt zweimal täglich in aller Regel, wenn es notwendig ist auch öfter, und der sorgt dafür, dass die Flughäfen informiert werden, dass die niedergelassenen Ärzte informiert sind, dass die Krankenhäuser informiert sind. Das ist alles bereits passiert.
Kolkmann: Es gab ja immer wieder Kritik, es sind nicht genug Medikamente für die Bevölkerung im Vorrat, zum Beispiel, um, wenn eine Grippeepidemie droht, da eingreifen zu können. Was hat Berlin getan?
Lompscher: Nach 2005 hat es ja eine erhebliche Anstrengung in allen Bundesländern gegeben und auch Berlin hat sich erstens bevorratet, hat zweitens entsprechende Verträge abgeschlossen mit den Herstellern, so dass ich davon ausgehe, dass genügend Medikamente da sind.
Kolkmann: Es gibt ja Experten, auch Ärzte, die sagen, über diese Medikamentenvorräte freut sich im Prinzip nur einer, nämlich der Pharmahersteller und sonst nützen sie nichts. Stimmt das?
Lompscher: Experten streiten sich ja mitunter. Wir haben keine anderen Erkenntnisse und insofern sind wir auch verpflichtet, hier tätig zu werden. Uns wurde gesagt - und das bestätigt sich jetzt auch -, dass dieses Medikament hilft, dass es die Therapie ermöglicht, und dann wüsste ich kein Argument, warum wir es nicht machen sollten.
Kolkmann: Ein Impfstoff lässt ja auf sich warten. Muss er trotzdem entwickelt werden?
Lompscher: Das wird sehr genau zu beobachten sein. Ich denke mal ja, er muss entwickelt werden, und das dauert aber natürlich dann ein paar Monate.
Kolkmann: Wenn Sie einmal das Szenario ein bisschen weiterspinnen: die Warnstufe ist ja angehoben. Angenommen es käme zu Infektionsfällen in Berlin - und zwar etwa in der Größenordnung wie in Mexiko -, was müssten Sie dann einleiten?
Lompscher: Zunächst mal sage ich, es gibt in Deutschland bisher keine bestätigten Verdachtsfälle. Das ist vielleicht auch noch mal eine wichtige Nachricht. Außerdem wenn es dann losginge, dann müsste man natürlich Bevölkerungsinformation machen, dann müsste man überlegen, welche Bereiche des öffentlichen Lebens unmittelbar aufrechterhalten werden müssen. Aber so weit sind wir bei weitem nicht.
Kolkmann: Befürchten Sie, dass die Grippe auch bald uns hier in Deutschland erreicht?
Lompscher: Ich denke, man muss davon ausgehen, dass der Erreger auch nach Deutschland kommt, und es wird darauf ankommen, ob die Vorbereitungsmaßnahmen tatsächlich gut genug waren, um es einzuschränken.