Die Krankheit nach der Krankheit
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Auch Wochen nach überstandener Coronainfektion klagen viele Menschen über Atemnot, Schwindel oder ständige Erschöpfung. Noch weiß die Medizin wenig über Long-Covid. Ein Forschungsprojekt sammelt jetzt die Daten von Betroffenen und wertet sie aus.
Für viele Menschen ist eine Erkrankung mit Covid-19 keine Sache von Wochen, sondern Atemnot, Schwindel, Erschöpfung bleiben oft monatelang. Das gilt nicht nur für Personen mit einem schweren Krankheitsverlauf, die entsprechend eine lange Erholungsphase bräuchten, sagt Stefanie Joos(*), Leiterin des Instituts für Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung am Universitätsklinikum Tübingen.
Vieles ist noch unklar
Auch weniger schwer Erkrankte seien betroffen, "manchmal sogar ein paar Wochen, nachdem sie gar keine Symptome mehr hatten". Diese litten dann plötzlich schon nach leichtester körperlicher Belastung unter Ermüdung oder könnten sich auf einmal nicht mehr konzentrieren.
"Daneben Geschmacks- und Geruchsverlust, der dann bleibt oder manchmal auch erst in der Folge aufkommt", beschreibt Joos die häufigsten Symptome. Noch ist allerdings im Zusammenhang mit Long-Covid vieles unklar, angefangen bei der Frage, wie lange die Erkrankung andauern kann:
"Das, glaube ich, macht uns auch alle so unruhig, dass wir einfach nicht wissen, wie ist der Spontanverlauf dieser Erkrankung und hört die irgendwann von selbst auf oder ist es eine chronische Erkrankung, die vielleicht über Jahre hinweg läuft bzw. nie aufhört?"
Vorerkrankungen begünstigen Long-Covid
Um mehr Erkenntnisse über Long-Covid zu gewinnen, hat die Uniklinik Tübingen das Projekt "Gemeinsam gegen Post-Covid" gestartet. Dabei werden die Erfahrungen von Erkrankten, medizinischem und pflegendem Personal gesammelt und ausgewertet.
Bisher zeichnet sich offenbar ab, dass Frauen etwas häufiger unter Post-Covid litten, obwohl die Daten noch nicht ganz valide seien, wie Joos einräumt. Was das Lebensalter angeht, komme Long-Covid in alle Altersgruppen vor. Und: "Was man auf jeden Fall weiß, ist, dass Vorerkrankungen einen negativen Einfluss haben, so wie beim Akutverlauf auch."
(uko)
*Redaktioneller Hinweis: Wir haben den Namen korrigiert.