Ludwig van Beethovens Erbgut entschlüsselt

    Denkmal am Münsterplatz in Bonn: der Komponist und Pianist Ludwig van Beethoven angestrahlt vor abendlichem Himmel.
    Denkmal am Münsterplatz in Bonn: der Komponist und Pianist Ludwig van Beethoven. © imago images/Werner Otto
    22.03.2023
    Einem internationalen Forschungsteam ist es gelungen, das Genom von Ludwig van Beethoven zu rekonstruieren. Dazu nutzten die Wissenschaftler mehrere Haarlocken des Komponisten. An den Untersuchungen sind unter anderen das Universitätsklinikum Bonn, das Bonner Beethoven-Haus und das Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie beteiligt. Nach ihren Angaben wurden in Beethovens Genom genetische Risikofaktoren für eine Lebererkrankung und Anzeichen einer Hepatitis-B-Infektion entdeckt. Ein schweres Leberleiden gilt als Grund für Beethovens Tod im Alter von 56 Jahren, so die Forscherinnen und Forscher. Laut der Untersuchung, die in der Fachzeitschrift "Current Biology" erschien, könnte zuviel Alkohol in Verbindung mit dem entdeckten Risiko für Lebererkrankungen eine Leberzirrhose verursacht haben. Die Hepatitis-B-Infektion, die Beethoven sich den Analysen zufolge spätestens in den Monaten vor seinem Tod zuzog, könnte die Lage außerdem entscheidend verschlimmert haben. Eine genetische Ursache für Beethovens Taubheit und seine Magen-Darm-Beschwerden habe sich aus den DNA-Untersuchungen nicht ableiten lassen. Der Komponist, der von 1770 bis 1827 lebte, hatte schon mit Mitte bis Ende 20 nach und nach sein Hörvermögen eingebüßt.