Globaler Klimastreik
Die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer hofft auf eine rege Beteiligung bei den Protesten von "Fridays for Future". © picture alliance / Sulupress / Marc Vorwerk
Im Kampf gegen fossile Energien
07:37 Minuten
Zum globalen Klimastreik versammeln sich am Freitag die Aktivisten von "Fridays for Future" an 270 Orten deutschlandweit. Die Bewegung will damit die Bundesregierung zu sozialen und nachhaltigen Lösungen bewegen, sagt Organisatorin Luisa Neubauer.
Die Bewegung "Fridays for Future" ruft am Freitag an 270 Orten in Deutschland zum globalen Klimastreik auf. "Wir gehen nicht auf die Straße trotz der vielen Sorgen der Menschen überall, sondern wegen der vielen Sorgen", sagt die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer. "Die Energiepreise explodieren gerade, weil wir abhängig geworden sind von fossiler Energie."
Ihre Bewegung gehe auf die Straße, damit die Sorgen in der Bevölkerung ernst genommen würden, so Neubauer. Die Regierung müsse die Probleme sozial und nachhaltig lösen.
Gedämpfte Erwartungen
In Berlin hatten die Proteste von "Fridays for Future" 2019 noch rund 270.000 Menschen auf die Straße gebracht. Das werde sich so vermutlich jetzt nicht wiederholen lassen. "2019 war eine komplett andere Zeit", so Neubauer.
Damals habe noch die Große Koalition regiert und es sei darum gegangen, ihr den Klimaschutz näher zu bringen. Seither gebe es eine neue Regierung, bei der man darum gekämpft habe, dass dort ökologische Inhalte vertreten würden.
Soziale und nachhaltige Lösungen gefragt
Es werde jetzt eine soziale Lösung der Krisen benötigt, so Neubauer. "Das heißt, wer bezahlt die Entlastung?" Das Geld der großen Energiekonzerne, die gerade unverdiente Gewinne machten, müsse an die Menschen gehen, die ihre Heizkosten unverschuldet nicht mehr bezahlen könnten.
"Auf der anderen Seite muss das nachhaltig gelöst werden, das heißt nicht, noch mehr fossile Energien auf eine fossile Krise gießen, sondern das Ganze mit erneuerbaren Energien lösen." Studien zeigten, dass dies möglich sei.
Keine Konkurrenz der Gruppen
Es gehe in der Klimabewegung derzeit nicht darum, welche der Gruppen derzeit die größten Schlagzeilen mache, sagt Neubauer auf die Frage, wie sie Aktionen von der "Letzten Generation" oder "Extinction Rebellion" bewerte, die andere Aktionsformen wählen, sich beispielsweise an Autobahnen oder Gemälden festkleben.
Es gehe darum, aus der Klimakrise herauszukommen. "Ob da Bewegung A, B oder C im Vordergrund steht, das ist komplett nebensächlich für uns." Es sei wichtig, auf die Straße zu gehen, weil man sich nicht darauf verlassen könne, dass die Bundesregierung die Probleme eigenständig löse.
Auswirkungen der Klimakrise
Neubauer erinnert daran, dass 30 Millionen Menschen in Pakistan derzeit ihr Zuhause verloren hätten, und das wegen Extremwetterlagen, die immer häufiger und heftiger würden. "Das ist das Radikale unserer Zeit", so die Aktivistin. "Das sind die klimatischen Bedingungen, die wir als Menschen geschaffen haben."
(gem)
(gem)