Luke Winslow-King & Band

Ein Blueskonzert beim Rudolstadt-Festival

Moderation: Holger Beythien |
Das Konzert des US-amerikanischen Bluesmusikers ragte hörbar aus dem Line-up des diesjährigen Rudolstadt-Festivals heraus. Auch weil es eben kein "reines" Blueskonzert war, sondern – typisch für Luke Winslow-King – Songs zu hören waren, die einen spannenden Mix verschiedener (Americana-)Stile boten.
Die Songs des 33jährigen Sängers, Komponisten und (Slide-)Gitarristen aus New Orleans, der auch als Komponist von Film- und Theatermusik in Erscheinung tritt, sind zwar im Mississippi Delta Blues verwurzelt, atmen jedoch mit ihren Einflüssen von Folk, Jazz und Rock ’n’ Roll einen etwas anderen Geist. Und wenn er auch bis heute Klassiker großer schwarzer Delta Blues-Veteranen im Programm hat, wie etwa Songs von Fred McDowell oder Bukka White, kann man Luke nicht zu den "cleanen" Retro-Bluesern zählen. Dafür sind seine Songs insgesamt zu individuell und zu stark von anderen, modernen Einflüssen durchzogen.
Dreh- und Angelpunkt seiner musikalischen Entwicklung und letztlich seiner Karriere ist New Orleans, der Schmelztiegel des Mississippi Delta Blues. Jene Stadt in Louisiana, die 2005 so schwer von Hurricane Katrina getroffen wurde. Hier studierte der aus Cadillac, Michigan stammende Luke Winslow-King an der Musikhochschule Musiktheorie und Komposition, hier nahm er 2007 sein Debütalbum auf. Auch später ist der exzentrische Musiker immer wieder auf der Suche nach neuen Einflüssen und Inspirationen: So studierte er in Prag klassische tschechische Musik und nahm während seines Aufenthaltes in New York bei dem US-amerikanischen Avantgarde-Komponisten und Pianisten Gene Tyranny Unterricht.
Im Programmheft des Rudolstadt-Festivals werden die Songs von Luke Winslow-King als "wunderbar alt und neu zugleich. Rustikal, reduziert, exzentrisch und elegant" beschrieben. Besser kann man auch das Konzert auf der Konzertbühne im Heinepark kaum beschreiben.
Aufzeichnung vom 10.07.2016
Rudolstadt, Heinepark