"Poesie hat immer etwas Seismografisches"
Das Poesiefestival Berlin setzt dieses Jahr einen Akzent auf gesellschaftliche Umbrüche in der Türkei und der Ukraine. In der dortigen Lyrik spiegele sich der politische Unmut der Menschen, sagt Festivalleiter Thomas Wohlfahrt.
"Das Schöne an Poesie ist, quasi die Welt, die sie umgibt, in dem Vers zu bannen und damit durchsichtig zu machen", so Wohlfahrt im Deutschlandradio Kultur. "Somit hat Poesie auch immer etwas Seismografisches." Er wolle nicht das plakative, "demonstrierende Gedicht" in den Mittelpunkt des Festivals rücken. Vielmehr interessiere ihn, wie Lyrik "in hoch poetischen Formen" auf gesellschaftliche Umbrüche reagiert.
Das Poesiefestival Berlin findet jedes Jahr im Sommer an der Akademie der Künste statt. Künstler aus aller Welt kommen nach Berlin, um aktuelle Tendenzen zeitgenössischer Dichtkunst zu präsentieren. Am 7. Juni 2014 berichten Autoren, Künstler und Schauspieler aus der Türkei über ihre Eindrücke von den Gezi-Protesten. Am 12. Juni 2014 erklären ukrainische Dichter, welche Rolle die Lyrik auf dem Maidan spielte. Das Programm zum Poesiefestival Berlin finden Sie auf der Webseite der Literaturwerkstatt.
phe