Machtwechsel in Gambia

Gute Nachrichten aus Afrika

Es ist Nacht. Jammeh winkt vom EInstieg aus seinen ihn feiernden Anhängern zu, die man im Vordergrund sieht.
Der abgewählte gambische Präsident Yahya Jammeh steigt in den Flieger, um ins Exil nach Äquatorialguinea zu fliehen. Zuvor soll er noch die Staatskasse geplündert haben © AFP
Günter Nooke im Gespräch mit Korbinian Frenzel |
In Gambia ist gerade ein Kampf um die Staatsspitze unblutig zu Ende gegangen. Der Afrika-Beauftragte Günter Nooke lobt die Ecowas, die mit militärischer Intervention drohte - und fordert mehr Investitionen in die afrikanische Wirtschaft.
Der Afrika-Beauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke, hat den friedlichen Ausgang des Konflikts in Gambia begrüßt. Im Deutschlandradio Kultur sagte Nooke, die Situation in Gambia sei besser ausgegangen, als manche erwartet hätten. Das sei ein "positives Zeichen".
Ausdrücklich hob Nooke die Rolle der westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas hervor. Diese sei gut aufgestellt und habe bei der Vertreibung des langjährigen Präsidenten Yahya Jammeh mehr geleistet, "als in Europa möglich wäre". Dies liege auch an dem in den Regularien der Organisation festgeschriebenen Interventionsrecht, sagte der Afrika-Beauftragte.
Die Bundesregierung werde die Rolle der panafrikanischen Organisationen künftig weiter stärken, kündigte Nooke an. Zu den Migrationsbewegungen Richtung Europa sagte er, nur mit der Sicherung von Grenzen werde das Problem nicht gelöst werden.
Der Afrika-Beauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke.
Der Afrika-Beauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke© dpa / picture alliance / Kay Nietfeld
Nooke forderte im diesem Zusammenhang deutlich mehr Investitionen in die afrikanische Wirtschaft – "damit in Afrika Arbeitsplätze entstehen, die Menschen dort eine Perspektive haben, auch gut ausgebildete Menschen dort gutes Geld verdienen können. (…) Wir müssen dafür sorgen, dass Produkte in Afrika produziert werden, am besten für Europa oder für die ganze Welt. Aber wenn das nicht klappt, wenigstens für Afrika."
In Gambia ist ein Kampf um die Macht im Land gerade ohne Blutvergießen zu Ende gegangen. Der langjährige Präsident Yahya Jammeh - der vor einigen Wochen abgewählt worden war, aber nicht weichen wollte - gab auf und setzte sich ins Ausland ab. Zuvor hatten andere afrikanische Staaten mit einer militärischen Intervention gedroht. (ahe)
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