"Männer sind mitunter ordinär"
Ulrich Seidls Stück "Böse Buben / Fiese Männer" kommt erstmals in Deutschland an die Münchner Kammerspiele. Der österreichische Regisseur hat sich in seiner Inszenierung über das Männliche an David Foster Wallace "Kurzen Interviews mit bösen Buben" orientiert.
"Böse Buben / Fiese Männer"- der Titel des Theaterstückes des Österreichers Ulrich Seidl deutet an, dass es nicht eben zimperlich zugeht bei seinem Stück. Als Filmregisseur gilt Seidl als Extremfilmer, weil er mit radikaler Direktheit anstößige Bilder zeigt, das Abgründige darstellt, mit verstörenden Geschichten provoziert.
Der Schauplatz des Stückes ist ein Keller und Seidl arbeitet derzeit auch an einem Film über Österreicher und ihren Keller. Der Zusammenhang zu den Fällen Fritzl und Kampusch ist da schnell hergestellt. Und doch hätten weder das Stück, noch sein Film irgendetwas mit diesen Fällen zu tun, sagte Seidl im Deutschlandradio Kultur-Interview.
Der Keller sei die Domäne des Mannes, wohin er sich zurückziehe um zu basteln, werkeln, auch für die Fitness oder als Treffpunkt mit anderen Männern, wie in einer Bar. "Der Keller ist aber auch der Ort des Versteckens, der Dunkelheit, der Finsternis", sagte Seidl. Der Keller sei der Ort des Unterbewussten, und eben auch der Ort des Verbrechens.
Im Stück sei der Keller der Schauplatz, wo sich Männer treffen und Männerritualen nachgehen, wo sie sich sicher fühlen, was sie im normalen Alltag nicht vorfinden. Das Theaterstück wurde mitunter als "derbe" und "ordinär" bezeichnet, die Männer zeigen Ecken und Kanten. Was sie von sich gäben, sei auch Teil der Männerwelt, betonte Seidl. Man solle sich davon betroffen fühlen und sich damit identifizieren.
Seidl: "Männer sind mitunter ordinär, wenn sie unter sich sind."
Das vollständige Gespräch mit Ulrich Seidl können Sie bis mindestens 28. November 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.
Links bei dradio.de:
"Böse Buben" von Ulrich Seidl bei den Festwochen in Wien
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Der Keller sei die Domäne des Mannes, wohin er sich zurückziehe um zu basteln, werkeln, auch für die Fitness oder als Treffpunkt mit anderen Männern, wie in einer Bar. "Der Keller ist aber auch der Ort des Versteckens, der Dunkelheit, der Finsternis", sagte Seidl. Der Keller sei der Ort des Unterbewussten, und eben auch der Ort des Verbrechens.
Im Stück sei der Keller der Schauplatz, wo sich Männer treffen und Männerritualen nachgehen, wo sie sich sicher fühlen, was sie im normalen Alltag nicht vorfinden. Das Theaterstück wurde mitunter als "derbe" und "ordinär" bezeichnet, die Männer zeigen Ecken und Kanten. Was sie von sich gäben, sei auch Teil der Männerwelt, betonte Seidl. Man solle sich davon betroffen fühlen und sich damit identifizieren.
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