"Männerherzen und die ganz, ganz große Liebe"

Gesehen von Anke Leweke |
Auch im zweiten Teil seines Überraschungserfolgs "Männerherz" karikiert Regisseur Simon Verhoeven die Ängste und Nöte des modernen Mannes mit viel Sympathie für seine Figuren. "Männerherzen 2" kommt ohne Witze aus, die unter die Gürtellinie zielen.
Nun vereint Simon Verhoeven sie wieder auf der Leinwand: Den verweichlichten Beamten, den Mega-Macho, den Schluffi, den Schnulzi und den Karrieristen. Verhoevens Überraschungserfolg "Männerherzen" war der Versuch, den modernen Mann auf der Leinwand mit Augenzwinkern zu karikieren, dessen Probleme, Schwächen, Sehnsüchte wurden dabei auf sechs "Mannsbilder" verteilt.

Doch leben Komödien nun mal von Klischees und Stereotypen. Es ist nur die Frage, ob man mit oder über die Figuren lacht. Und eines muss man Simon Verhoeven lassen, er mag seine Typen, er hat Verständnis für ihre Verkorkstheit, ihren Größenwahn, ihre Fehlbarkeit, deshalb kann er sie auch in die Pfanne hauen, in mal absurde, mal traurige Situationen bringen, ohne sie vorzuführen.

Auch im zweiten Teil dürfen seine Männer erneut über sich hinaus wachsen, weil es ihnen wieder gelingt, ihre Niederlagen mit Fassung zu tragen. Und auch, weil ihnen der Regisseur in der Niederlage stets ein Hintertürchen auflässt.

Niklas (Fitz) erfährt, dass der Verlust von Freundin und Job auch etwas Befreiendes haben kann. Der Spießer Günther (Ulmen) weiß, dass er auf dem Fußballplatz keine gute Figur machen wird, aber die Lust am Spiel siegt. Und der von Schweiger gespielte Macho hadert mit seiner Männlichkeit und entdeckt dabei ganz neue Facetten an sich. Und während Roland (Möhring) seinen Gefühlen immer noch ohnmächtig gegenüber steht, lässt ihnen der Schlagersänger Bruce in seinen Songs freien Lauf.

"Männerherzen 2" ist keine große, aber eine mehr als sympathische Komödie, die keine Witze braucht, die unter die Gürtellinie zielen, keinen Analhumor und keine Scherze über den Austausch von Körperflüssigkeiten gibt.

Deutschland 2011. Regie: Simon Verhoeven. Darsteller: Florian David Fitz, Maxim Mehmet, Til Schweiger, Nadja Uhl, Christian Ulmen, Jana Pallaske, Wotan Wilke Möhring, Justus von Dohnanyi, Inez Björg David. FSK: ab 6. Länge: 112 Minuten

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