Konzerthausorchester Berlin
Daniel Weingarten, Klangregie
Leitung: Peter Rundel
Komponistinnen im Fokus
Bei der MaerzMusik in Berlin sind Werke für großes Orchester von drei Komponistinnen zu hören: von der US-Amerikanerin Ashley Fure, der Litauerin Justė Janulytė und der Österreicherin Olga Neuwirth.
MaerzMusik Berlin
Live aus dem Konzerthaus Berlin
Live aus dem Konzerthaus Berlin
Ashley Fure
"Bound to the Bow" für Orchester und Elektronik (2016)
Deutsche Erstaufführung
"Bound to the Bow" für Orchester und Elektronik (2016)
Deutsche Erstaufführung
Justė Janulytė
"Was there a Swan?" für Orgel und Orchester (2019)
Uraufführung, Kompositionsauftrag von MaerzMusik und Konzerthaus Berlin
"Was there a Swan?" für Orgel und Orchester (2019)
Uraufführung, Kompositionsauftrag von MaerzMusik und Konzerthaus Berlin
Olga Neuwirth
"Masaot / Clocks without Hands" für großes Orchester (2013, rev. 2015)
"Masaot / Clocks without Hands" für großes Orchester (2013, rev. 2015)
In der Pause hörten Sie ein Gespräch, das Christine Anderson mit der Komponistin Justė Janulytė führte über ihr Uraufführungswerk "Was there a Swan?":
Ashley Fure ist eine US-amerikanische Komponistin und Klangkünstlerin, die zur Zeit in Rom lebt. Ihr Werk, das die "New York Times" als "raw, elemental" und "richly satisfying" beschreibt, erforscht den kinetischen Ursprung des Klangs und legt damit den Fokus auf den physischen Akt des Musikmachens und die chaotischen Verhaltensweisen roher akustischer Materie. Ashley Fure promovierte an der Harvard Universität in Komposition und ist seit 2015 Assistenzprofessorin am Musiklehrstuhl des Dartmouth Colleges. Sie war im Jahr 2016 Finalistin des Pulitzerpreises für Musik und 2018 Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. 2017 gewann sie den Rome Prize der American Academy in Rom für Komposition und ein Guggenheim Stipendium, 2015 eine Förderung der Ernst von Siemens Musikstiftung für die Komposition von "A Force of Things". Ihre Arbeit wurde von Ensembles in Europa und den USA gefördert, u.a. New York Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, Klangforum Wien, Ensemble Modern, Diotima Quartet, International Contemporary Ensemble, Talea, San Francisco Music Players und Dal Niente. Projekte aus jüngster Zeit umfassen "The Force of Things: An Opera for Objects", eine immersive intermediale Oper, die bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt 2016 aufgeführt wurde, und "Anima: For Augmented String Quartet" für das Diotima Quartet. "Bound to the Bow" für Orchester und Elektronik ist ein Auftrag der New York Philharmonic Biennial 2016.
Olga Neuwirth wurde in Graz (Österreich) geboren. 1986 studierte sie in San Francisco. In Wien setzte sie ihre Studien an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst sowie am Elektroakustischen Institut fort. Wesentliche Anregungen erhielt sie durch Begegnungen mit Adriana Hölszky, Tristan Murail und Luigi Nono.1991 wurde Olga Neuwirth mit Ihren beiden Mini-Opern nach Texten von Elfriede Jelinek international bekannt. 1999 kam ihr erstes abendfüllendes Musiktheater "Bählamms Fest" mit einem Libretto von Elfriede Jelinek bei den Wiener Festwochen zur Uraufführung. Ihr für Pierre Boulez und das London Symphony Orchestra geschriebenes Werk "Clinamen/Nodus" war nach der Londoner Uraufführung 2000 weltweit zu hören. 2002 war sie composer-in-residence bei den Luzerner Festwochen. 2012 gab es die Premieren gleich zweier neuer Musiktheaterwerke: "The Outcast" nach Leben und Werk von Herman Melville und "American Lulu", eine Neuinterpretation von Alban Berg’s Lulu.
"Masaot/Clocks without Hands", geschrieben für die Wiener Philharmoniker, wurde im Mai 2015 in Köln unter der Leitung von Daniel Harding uraufgeführt.
"Masaot/Clocks without Hands", geschrieben für die Wiener Philharmoniker, wurde im Mai 2015 in Köln unter der Leitung von Daniel Harding uraufgeführt.
Justė Janulytė wurde in Vilnius (Litauen) geboren und studierte an der Musikakademie ihrer Heimatstadt bei Bronius Kutavičius und Osvaldas Balakauskas). Sie setzte ihre Ausbildung am Mailänder Konservatorium bei Alessandro Solbiati fort und mit diversen Meisterkursen (u.a. bei Luca Francesconi und Helena Tulve) fort. Ersten öffentlichen Erfolg errang Justė Janulytė 2004 mit ihrer Abschluss-Komposition "White music" für 15 Streicher, für die sie einen Preis des Litauischen Komponistenverbandes erhielt. 2009 gewann sie den 1. Preis für Komponisten unter 30 beim International Rostrum of Composers in Paris.
Die Mehrheit ihrer Werke ist für 'monochrome' Ensembles gedacht (z.B. 24 Flöten, 21 Streicher, 16 Stimmen etc.), und arbeitet mit langsamen und allmählichen ''thermodynamischen'' Verwandlungen der Textur, der Klangfarbe, des Registers, der Artikulation und der Dynamik. Auf der Suche nach einer Balance zwischen Minimalismus, Spektralismus und Drone Music komponiert Justė Janulytė akustische Analogien visueller Ideen und ergründet die sichtbare Seite musikalischer Phänomene. Ihre Werke wurden aufgeführt u.a. beim Schleswig-Holstein Musik Festival, der Biennale Venedig, dem Holland Festival (Amsterdam), dem Warschauer Herbst, dem Huddersfield Contemporary Music Festival, Musica Festival (Strasbourg), des Festival RomaEuropa und beim Musikprotokoll im steirischem Herbst (Graz).
Die Mehrheit ihrer Werke ist für 'monochrome' Ensembles gedacht (z.B. 24 Flöten, 21 Streicher, 16 Stimmen etc.), und arbeitet mit langsamen und allmählichen ''thermodynamischen'' Verwandlungen der Textur, der Klangfarbe, des Registers, der Artikulation und der Dynamik. Auf der Suche nach einer Balance zwischen Minimalismus, Spektralismus und Drone Music komponiert Justė Janulytė akustische Analogien visueller Ideen und ergründet die sichtbare Seite musikalischer Phänomene. Ihre Werke wurden aufgeführt u.a. beim Schleswig-Holstein Musik Festival, der Biennale Venedig, dem Holland Festival (Amsterdam), dem Warschauer Herbst, dem Huddersfield Contemporary Music Festival, Musica Festival (Strasbourg), des Festival RomaEuropa und beim Musikprotokoll im steirischem Herbst (Graz).