"Magische Gigantomanie"
Nach Einschätzung des Schriftstellers Ming Shi gibt es in Peking ein Jahr vor den Olympischen Spielen ein "Phänomen der Amerikanisierung". Beispielsweise sei das Olympiastadion "nur ein auf Effekthascherei ausgerichtetes Bauwerk", erklärte Shi.
Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch.
Jürgen Liebing: Wenn man jetzt Bilder sieht aus China, besonders aus den Großstädten, wenn man das neu erbaute Olympiastadion sieht, dann hat man manchmal das Gefühl, das könnte auch in den USA stehen, das könnte überall auf der Welt stehen. Ist denn da eine Globalisierung der Städte und auch des Lebens eingezogen, selbst in China?
Ming Shi: Ich glaube, dass das weniger ein Phänomen der Globalisierung als vielmehr ein Phänomen der Amerikanisierung ist, insbesondere diese magische Gigantomanie. Man sieht ja an dem Bild des sogenannten Hauptstadions in Peking, das sogenannte Vogelnest. (…) Das ist aber nur ein auf Wirkung, auf Effekthascherei ausgerichtetes Bauwerk. (…)
Und es gibt zahlreiche andere Bauwerke, die auch in der chinesischen Gesellschaft immer mehr in die Kritik geraten. Man fragt sich langsam, warum bauen wir Chinesen nicht in unseren traditionellen wunderschönen Baustilen. Wir haben gewählt etwas von uns zu präsentieren und nicht von irgendeinem amerikanischen Größenwahn. Nun ist es aber zu spät, weil diese Bauwerke schon längst nicht nur geplant, sondern auch gebaut sind. Man kann es kaum noch ändern.
(…)
Das vollständige Gespräch mit Ming Shi können Sie bis zum 8. Januar 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )
Jürgen Liebing: Wenn man jetzt Bilder sieht aus China, besonders aus den Großstädten, wenn man das neu erbaute Olympiastadion sieht, dann hat man manchmal das Gefühl, das könnte auch in den USA stehen, das könnte überall auf der Welt stehen. Ist denn da eine Globalisierung der Städte und auch des Lebens eingezogen, selbst in China?
Ming Shi: Ich glaube, dass das weniger ein Phänomen der Globalisierung als vielmehr ein Phänomen der Amerikanisierung ist, insbesondere diese magische Gigantomanie. Man sieht ja an dem Bild des sogenannten Hauptstadions in Peking, das sogenannte Vogelnest. (…) Das ist aber nur ein auf Wirkung, auf Effekthascherei ausgerichtetes Bauwerk. (…)
Und es gibt zahlreiche andere Bauwerke, die auch in der chinesischen Gesellschaft immer mehr in die Kritik geraten. Man fragt sich langsam, warum bauen wir Chinesen nicht in unseren traditionellen wunderschönen Baustilen. Wir haben gewählt etwas von uns zu präsentieren und nicht von irgendeinem amerikanischen Größenwahn. Nun ist es aber zu spät, weil diese Bauwerke schon längst nicht nur geplant, sondern auch gebaut sind. Man kann es kaum noch ändern.
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Das vollständige Gespräch mit Ming Shi können Sie bis zum 8. Januar 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )