"Prismatische Aufsprengungen"
Nicht umsonst hat man Wolfgang Hegewald als den "magischen Realisten Deutschlands" bezeichnet: Sein witzig-skurriler Blick auf die Realität bestimmt auch den Roman "Herz in Sicht". Das Werk trägt autobiografische Züge, denn Hegewald verarbeitet darin seine eigene schwere Herz-Operation.
Vier Männer treffen am Vorabend einer entscheidenden Herzoperation in einem Krankenzimmer aufeinander: eine flüchtige und zufällige Erzählgemeinschaft. Alle blicken auf ereignisreiche Leben zurück, die sich in diesem Krankenhaus nun kurz berühren. Wolfgang Hegewald verwebt ihre Geschichten spielerisch, heiter und mit deutlicher Freude am Absurden.
Als absurde Grenzerfahrung erlebte der herzoperierte Schriftsteller auch seine eigene Situation. Eine Vorstellung habe ihn beherrscht: "Wo war ich, als fremde Menschen mir ins Herz geschaut haben?" Inspiriert durch sein großes Vorbild Jean Paul, versucht Hegewald sich in "prismatischen Aufsprengungen" um offene Herzen, wunderbare Gärten und waghalsige Seefahrten.