"Eine unglaublich sinnliche Malerei"
Der Maler und Zeichner Arno Rink ist tot. Er starb im Alter von 76 Jahren in Leipzig an Krebs. Rink gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der Neuen Leipziger Schule und bildete u.a. Neo Rauch aus, einen der wichtigsten deutschen Maler der Gegenwart.
Man darf Arno Rink, getrost als "Vater" der Leipziger Schule bezeichnen: Er gilt als Wegbereiter einer ganzen Malergeneration. Als Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig war Rink Lehrer von Neo Rauch, Tilo Baumgärtel, Christoph Ruckhäberle, David Schnell.
1962-67 studiert Arno Rink an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig unter anderem bei Bernhard Heisig. Nach einer Assistenz und Lehrtätigkeiten an der Leipziger Hochschule erhält Rink 1979 eine Professur und wird schließlich 1987 zum Rektor ernannt.
1984 ist er auf der Biennale in Venedig vertreten. 1986 bekommt er den Nationalpreis der DDR verliehen. Neo Rauch studierte bei ihm von 1981-1986. Im wiedervereinigten Deutschland wird Rink 1990 als Rektor der Leipziger Hochschule wiedergewählt. Er war dort Rektor bis 1997.
"Sehr sinnliche Malerei"
Die Kunsthalle Rostock widmete ihm 2015 zu seinem 75. Geburtstag eine große Ausstellung. Kunsthallendirektor Jörg-Uwe Neumann hebt die "sehr sinnliche Malerei" und eigene Handschrift Rinks hervor:
"Für mich ist er ein ganz besonderer Maler, der eine eigene Bildsprache entwickelt hat, aber er war auch ein unglaublich guter Lehrer, denn er hat ja wirklich ganz bedeutende Künstler mit entwickelt."
Rink habe sich dem sozialistischen Realismus entzogen, so Neumann weiter. Rink sei ein sehr bescheidener und zurückhaltender Mensch gewesen, meint Neumann. Dass seine Arbeiten so lange nicht gezeigt wurden, sei ungerechtfertigt.
"Das ist wirkliche einer der ganz wichtigen deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts."
Nach der Wende hatte Rink nicht vom Hype um die Neue Leipziger Schule profitieren können:
"Er war einfach zu alt, er passte nicht richtig rein, er hat sich nicht verbogen, er hat ja seine DDR-Vergangenheit nicht verleugnet, deshalb wurde seine Kunst mit spitzen Fingern angefasst, das war falsch, denn es ist eine unglaublich tolle sinnliche Malerei."
Rauch: Für Rink kam die Wende zu spät
Auch sein berühmtester Schüler, Neo Rauch, sagte im Deutschlandfunk Kultur anlässlich der Eröffnung der Doppelausstellung mit Werken von ihm und seinem Lehrer Rink im gemeinsamen Interview, für Rink sei die Wende zehn Jahre zu spät gekommen und Rink sei zu Unrecht unterbewertet.
Meisterschüler Schnell lobt seinen Lehrer Rink
Maler David Schnell war Meisterschüler von Rink. Im Deutschlandfunk Kultur lobte er ihn als sehr guten Lehrer:
"Er war ein Professor, der wirklich für uns da war. Ich konnte ihn nachts anrufen und er half mir, mein Bild auf den Punkt zu bringen. Er hat mir nichts Künstlerisches aufgedrückt, er hat mich gefördert, aber nicht über mich bestimmt."
Zuletzt hatte Rink an einer neuen Fassung des Gemäldes "Italienische Begegnung " von 1978 gearbeitet. "Das ist ihm leider nicht mehr gelungen, sie bleibt unvollendet", sagte seine Witwe.
Rink war einer der prominentesten Vertreter der figurativen Malerei der Leipziger Schule. Seine große handwerkliche Präzision und seine akribische Technik zeichneten seinen Stil aus.