Künstlerin Ina Pause-Noack
Ein Bild der Malerin Ina Pause-Noack. Als Farbe für das Werk wurde auch die Asche einer Toten Frau verwendet. © Ina Pause-Noack
„Ich lasse die Asche fließen“
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Es ist ein „Transformationsmittel“: Darin liegt für Ina Pause-Noack die Faszination, mit Asche zu malen. Die Künstlerin verwendet dabei die Verbrennungsreste verschiedener Hölzer – für manche Bilder aber auch die Asche von Verstorbenen.
Asche ist ein fruchtbares Material und ein Stoff der Verwandlung. Gärtnerinnen und Gärtner nutzen sie, weil darin jede Menge Nährstoffe enthalten sind. Aber auch in der Kunst hat die Verwendung von Asche eine lange Tradition: Auch die Malerin Ina Pause-Noack hat sich ihr verschrieben.
„Die älteste Maltechnik der Menschheit“
Wie genau sie es anstellt, dass die Asche am Papier oder der Leinwand haftet, soll aber ihr Geheimnis bleiben. „Da habe ich sehr, sehr lange experimentiert“, sagt sie.
„Ich lasse die Asche fließen“, so viel verrät sie. Es blieben nur ganz feine Partikel, die je nach Qualität der Asche verschiedene Strukturen entstehen ließen. Sie wisse vorher nie, was zum Schluss das konkrete Ergebnis werde.
„Mich erinnert das so ein bisschen auch an Schlangenhaut“, beschreibt sie den Effekt ihrer Malerei. „Eigentlich ist es die älteste Maltechnik der Menschheit“, sagt Ina Pause-Noack über ihre Kunst.
Die Asche bezeichnet sie als ein „Transformationsmittel“, darin liege die Faszination, mit diesem Material zu arbeiten: Aus der Vergänglichkeit wird etwas Fruchtbares für die Zukunft. "Für mich ist es so eine Verschmelzung der Zeit und auch sehr symbolhaft." Sie habe noch gelernt, dass Asche in den Müll komme: "Inzwischen sage ich mir: Okay, es ist etwas ganz Fruchtbares."
„Etwas ganz Besonderes behalten“
Auf ganz besondere Weise bearbeitet sie das Thema Vergänglichkeit, wenn sie Bilder mit der Asche verstorbener Menschen malt. Daraus entstünden „spirituelle Porträts“, erzählt sie, „über den Lebensweg des Menschen.“
Idealerweise entwickle sie dieses Porträt mit den jeweiligen Menschen zu Lebzeiten selbst oder auch mit den Angehörigen der betreffenden Person. „Die berichten mir dann“, sagt Ina Pause-Noack.
Die Aufträge für diese Bilder kämen in der Regel von Menschen, die ein sehr enges Verhältnis zu den Verstorbenen haben: „Die etwas ganz Besonderes behalten wollen.“