Angst vor der Qualle

Auf Mallorca herrscht kurz vor Sommerbeginn Quallen-Alarm. Wer aufmerksam auf das Wasser blicke, könne die giftige Portugiesische Galeere aber leicht erkennen, sagt der Leiter des Aquariums in Wilhelmshaven, Winfried Hochstetter.
Vor der Küste der Inselhauptstadt Palma soll ein totes Exemplar der giftigen Quallenart Portugiesische Galeere (Physalia physalis) gefunden worden sein. Der Notdienst der Balearen bat Badegäste um äußerste Vorsicht. Sogar ein Badeverbot war zwischendurch im Gespräch.
Gift lässt Muskeln verkrampfen
Der Leiter des Aquariums in Wilhelmshaven, Winfried Hochstetter, gab Entwarnung, dass die Quallenart nicht etwa tödlich sei. "Es ist nicht bewiesen, dass von dem Gift dieser Qualle jemand gestorben ist", sagte er im Deutschlandfunk Kultur. Allerdings werde man stark vernesselt, wenn man in eine solche Quallenschar hineinschwimme.
"Das ist so in etwa, wie wenn man Stromstösse kriegt und dann ist natürlich das Problem, dass die Muskeln sich verkrampfen." Dadurch bestehe die Gefahr, zu ertrinken. Gefährlich sei auch eine Allergie gegen diese Quallen.

Portugiesische Galeeren an einem Strand © Maximilian Schönherr/ dpa
Allerdings könne man die Portugiesische Galeere beim Blick auf das Meer leicht erkennen, sagte Hochstetter. "Das ist eben das Gute an dieser Qualle", sagte er. Man könne sie sehen, weil die Qualle ein schwimmendes Floß habe, das über der Wasseroberfläche auftauche und leicht bläulich sei. Dann wisse ein Schwimmer, dass er sich im Umkreis von 20 bis 30 Metern besser nicht aufhalten sollte.
Alicante betroffen
Erst vergangene Woche waren in Alicante im Osten Spaniens ebenfalls Portugiesische Galeeren angespült worden. Daraufhin wurden Strände auf einer Länge von über 100 Kilometern gesperrt. Die Behörden erwägen dort nun den Einsatz von Netzen und Drohnen, um zu verhindern, dass die Tiere an die Küste gelangen.