Mallory: Waffenlieferungen sind Gegenreaktion
Der neue Leiter des Aspen Instituts Berlin, Charles King Mallory, hat die geplanten Waffenlieferungen der USA in die Golfregion und den Nahen Osten verteidigt. Der frühere Berater im US-Außenministerium ist seit heute im Amt. Seine Aufgabe sieht er vor allem in einer Vermittlungsrolle zwischen Deutschland und den USA.
Vladimir Balzer: Und genau dieser Charles King Mallory ist jetzt hier bei uns zu Gast im Deutschlandradio Kultur. Einen schönen guten Morgen, Herr Mallory!
Charles King Mallory: Guten Morgen, Herr Balzer!
Balzer: Wir haben es gehört: Sie waren lange im Außenministerium in Washington als Berater tätig. Können Sie eigentlich den Deutschen erklären, was die USA mit der Aufrüstung bestimmter arabischer Staaten vorhaben?
Mallory: Also, ich glaub vor allem muss man verstehen, dass keine Regierung in der Region die Zusicherung von Iran, dass ihr Nuklearprogramm für zivile Zwecke bestimmt ist, keiner glaubt das. Und deswegen werden vorüberwiegend Waffensysteme zur Verteidigung von den Vereinigten Staaten anbelangt und aus diesen Gründen hat es dieses Waffenpaket geben. Also, wenn man sich’s genauer anschaut, sind das Luftfahrtraumüberwachungssysteme, Raketenabwehrsysteme, Systeme zur Überwachung von Schiffbewegungen in der Straße von Hormus, alles so Abwehrmaßnahmen und eine Gegenreaktion zu den mutmaßlichen Aufrüstungen auf der iranischen Seite.
Balzer: Heißt das auch, dass man in Washington verstanden hat, dass man mit dem Iran umgehen muss, dass man ihn letztendlich auch irgendwie in seinen Drohgebärden akzeptieren muss, wenn man auf der anderen Seite aufrüstet?
Mallory: Also, ich glaube, dass es eine Bereitschaft schon seit langer Zeit in Washington gibt, mit Iran zu handeln. Die große Herausforderung ist, Iran dazu zu bringen, ihr Nuklearwaffenprogramm aufzugeben. Es ist uns bisher nicht gelungen. Und wir haben sehr eng mit Europa in dieser Hinsicht zusammengearbeitet. Aber nach der Zeit für jede Aktion gibt es eine Gegenreaktion, und das hat man jetzt zu spüren im Mittelosten. Die Leute, die Regierungen in der Region fühlen sich bedroht und möchten dann sich irgendwie verteidigen. Und deswegen gibt es diese Rüstungslieferungen.
Balzer: Ist es auch ein Zeichen dafür, dass es dann wahrscheinlich mittel- und langfristig keine Militäraktionen gegen den Iran geben wird?
Mallory: Ich glaube persönlich, dass es sehr, sehr schwierig sein würde für die Vereinigten Staaten, eine Militäraktion gegen Iran durchzuführen, selbst wenn sie es möchten. Das Programm ist zu weit verteilt im Lande. Wir sind ja, wir haben ja schon genug Probleme am Hals in Afghanistan und Irak. Ich halte es für viel mehr wahrscheinlich, dass wir eine Art Wettrüsten im Golf haben werden.
Balzer: Wettrüsten klingt nicht unbedingt nach einer Friedenslösung, oder?
Mallory: Nein, und das müsste man, das müssen ja alle nicht vergessen. Es gibt sehr, sehr starke Gründe für eine Lösung, eine diplomatische Lösung im Rahmen der P5+1-Verhandlung, an denen ja Deutschland auch beteiligt ist und war, zu suchen. Wenn es uns nicht gelingt, irgendwie Iran zur Ernüchterung zu bringen in dieser Hinsicht, wird es höchstwahrscheinlich Aufrüstung in dieser Region geben und das ist, wäre ja schade, weil viele von diesen Ländern es sich überhaupt nicht leisten können.
Balzer: Herr Mallory, mehr Waffen, mehr Sicherheit, das wird ja in Europa, zumindest in Deutschland, oft anders gesehen. Gibt es eigentlich bestimmte politische Vorstellungen, die einfach nicht vereinbar sind? Wird es immer eine Art politisch-kulturellen Konflikt zwischen Amerika und Deutschland geben?
Mallory: Ich glaube, die Sachen, die uns vereinigen eigentlich viel größer sind, als die Sachen, die uns teilen. Ein Anzeichen einer guten und einer tiefen Freundschaft ist, dass die Leute sich auch streiten können, dass man ab und zu seine Blumensträuße bekommt und auch ab und zu seine Ohrfeigen. Dass es Meinungsabweichungen geben sollte in dieser Hinsicht, ist vollkommen normal. Das ist eins von den wichtigsten Themen des Tages und ich glaube im Endeffekt wird man eine Lösung irgendwo in der Mitte finden.
Balzer: Und wie würden Sie die deutsch-amerikanischen Beziehungen im Moment beschreiben?
Mallory: Das hängt davon ab, auf welcher Ebene man redet. Auf der offiziellen Ebene sind sie eigentlich viel besser meiner Erfahrung nach, als Leute in der Bevölkerung auf beiden Seiten eigentlich vermuten. Wir haben eine enge Zusammenarbeit in Fragen Iran, Libanon, Afghanistan, um einfach ein paar zu nennen. Ich glaube, auf der Bevölkerungsebene gibt es mindestens, ich hab zumindestens den Eindruck von Gesprächen mit deutschen Freunden, eine gewisse Entfremdung in Hinsicht auf Ereignisse wie Abu-Ghraib oder die ganze Frage Guantánamo, wo das wirklich nicht so wahnsinnig gut ankommt in Deutschland, und das ist etwas, das ist ein Acker, wo irgendwie noch gebaut werden muss.
Balzer: Jetzt sind Sie also in Berlin. Sie kommen, wenn man so will, fast direkt aus Washington. Fünf Jahre waren Sie dort im Außenministerium als Berater tätig. Fühlen Sie sich noch fremd hier?
Mallory: Ich finde Berlin eigentlich eine tolle Stadt. Ganz im Gegenteil. Ich hab da überhaupt keine Probleme. Ich hab, es ist so für mich eine wunderbare Möglichkeit, eine neue Stadt kennenzulernen, und eine Stadt, die eigentlich sehr cool ist.
Balzer: Sehr cool. Was meinen Sie mit cool?
Mallory: Ja, das ist irgendwie eine Stadt, das immer noch im Aufschwung ist. Das wird, glaube ich, in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren eine europäische Hauptstadt sein. Und dabei zu sein am Anfang ist für mich ganz spannend.
Balzer: Und welche Rolle kann da das Aspen Institut spielen? Es ist ja ein relativ kleines Institut. Soweit ich weiß, haben Sie zehn Mitarbeiter auf einer kleinen, wenn auch noblen Wannseeinsel, Schwanenwerder. Welche Rolle können Sie eigentlich spielen in der Stadt in Deutschland?
Mallory: Also, für die Stadt Berlin möchten wir vor allem einfach das im Ausland vorstellen, was das Tolles anzubieten hat, und dass es auch ein möglicher Standort für ausländische Firmen ist, dass es natürlich eins von den entscheidenden Regierungen in der Europapolitik ist. Und wir möchten eigentlich für Berlin werben. Was unsere Arbeit betrifft und im transatlantischen Rahmen, da würde ich sagen, werden wir uns höchstwahrscheinlich auf drei Stoßrichtungen konzentrieren. Wir möchten die Achse nach Osten, also Stichwort Russland, wiederbeleben. Man hat ja von Herrn Putin in letzter Zeit gehört, warum das nicht eine gute Idee ist, dieses Verhältnis zu vernachlässigen. Wir müssen, wir arbeiten schon zusammen mit Deutschland in Fragen Iran – Syrien zusammen und möchten diese Arbeiten in Richtung Mittelosten aufbauen und einen Dialog zwischen Deutschland und Amerika und dem Mittelosten aufbauen. Und dann letztendlich möchten wir auch im wirtschaftlichen Bereich so strategische Energiefragen auch bearbeiten, die sind alle verflechtet.
Balzer: Sie kommen ja, Charles King Mallory, wie ich schon sagte, direkt aus Washington aus dem Außenministerium. Nun hat ja das Aspen Institut den Ruf, ein konservativer Thinktank zu sein. Sie schauen da etwas skeptisch. Wie unabhängig sind Sie eigentlich?
Mallory: Ja, eigentlich Aspen USA ist im Gegenteil nicht konservativ. Das Institut soll im Grunde genommen, und das ist meine Aufgabe und so wird mein Verhalten auch geprägt, überparteilich sein und nicht die Position einer Administration zu vertreten. Wir haben Diplomaten in Hülle und Fülle, die dafür bezahlt werden. Es ist nicht unser Job. Unser Job ist eine Vermittlungsrolle, überparteilich zu sein. Und wenn der Eindruck entstanden ist, ist es so ein Haus der Neokonservativen ist, dann ist das nicht mehr der Fall.
Balzer: Sie kommen gerade von einer zwei- oder dreiwöchigen, glaube ich, Reise durch den Osten Deutschlands. Also nicht direkt aus Washington, eigentlich war es ein bisschen falsch, was ich gesagt habe. Sie kommen aus Mecklenburg-Vorpommern, muss man in dem Fall sagen. Sie waren zwei, drei Wochen unterwegs. Ihre erste Reise im Osten Deutschlands. Was haben Sie erlebt?
Mallory: Ja, ich fand’s toll. Ich fand’s eigentlich beeindruckend, was Berlin da so vor der Tür hat. Also man kann in ein paar Stunden an der Ostseeküste sein, ich war in Usedom, ich war in Stralsund, ich war in der Mecklenburger Seenplatte und war einfach wahnsinnig beeindruckt. Habe auch eine Gruppe von Liebhabern von amerikanischen Autos kennengelernt aus Rostock, das war auch für mich ein Erlebnis.
Balzer: Noch eine transatlantische Brücke sozusagen.
Mallory: Ja, noch eine, genau. Einfach wahnsinnig, was vorkommt.
Balzer: War es Ihnen trotzdem fremd?
Mallory: Überhaupt nicht, überhaupt nicht. Ich fand die Leute eigentlich wahnsinnig nett und es war eine sehr gute Erfahrung.
Balzer: Charles King Mallory, der neue Chef des Berliner Aspen Instituts hier bei uns zu Gast. Heute sein erster Amtstag. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit!
Mallory: Vielen Dank!
Balzer: Und danke, dass Sie bei uns waren!
Mallory: War eine Freude!
Charles King Mallory: Guten Morgen, Herr Balzer!
Balzer: Wir haben es gehört: Sie waren lange im Außenministerium in Washington als Berater tätig. Können Sie eigentlich den Deutschen erklären, was die USA mit der Aufrüstung bestimmter arabischer Staaten vorhaben?
Mallory: Also, ich glaub vor allem muss man verstehen, dass keine Regierung in der Region die Zusicherung von Iran, dass ihr Nuklearprogramm für zivile Zwecke bestimmt ist, keiner glaubt das. Und deswegen werden vorüberwiegend Waffensysteme zur Verteidigung von den Vereinigten Staaten anbelangt und aus diesen Gründen hat es dieses Waffenpaket geben. Also, wenn man sich’s genauer anschaut, sind das Luftfahrtraumüberwachungssysteme, Raketenabwehrsysteme, Systeme zur Überwachung von Schiffbewegungen in der Straße von Hormus, alles so Abwehrmaßnahmen und eine Gegenreaktion zu den mutmaßlichen Aufrüstungen auf der iranischen Seite.
Balzer: Heißt das auch, dass man in Washington verstanden hat, dass man mit dem Iran umgehen muss, dass man ihn letztendlich auch irgendwie in seinen Drohgebärden akzeptieren muss, wenn man auf der anderen Seite aufrüstet?
Mallory: Also, ich glaube, dass es eine Bereitschaft schon seit langer Zeit in Washington gibt, mit Iran zu handeln. Die große Herausforderung ist, Iran dazu zu bringen, ihr Nuklearwaffenprogramm aufzugeben. Es ist uns bisher nicht gelungen. Und wir haben sehr eng mit Europa in dieser Hinsicht zusammengearbeitet. Aber nach der Zeit für jede Aktion gibt es eine Gegenreaktion, und das hat man jetzt zu spüren im Mittelosten. Die Leute, die Regierungen in der Region fühlen sich bedroht und möchten dann sich irgendwie verteidigen. Und deswegen gibt es diese Rüstungslieferungen.
Balzer: Ist es auch ein Zeichen dafür, dass es dann wahrscheinlich mittel- und langfristig keine Militäraktionen gegen den Iran geben wird?
Mallory: Ich glaube persönlich, dass es sehr, sehr schwierig sein würde für die Vereinigten Staaten, eine Militäraktion gegen Iran durchzuführen, selbst wenn sie es möchten. Das Programm ist zu weit verteilt im Lande. Wir sind ja, wir haben ja schon genug Probleme am Hals in Afghanistan und Irak. Ich halte es für viel mehr wahrscheinlich, dass wir eine Art Wettrüsten im Golf haben werden.
Balzer: Wettrüsten klingt nicht unbedingt nach einer Friedenslösung, oder?
Mallory: Nein, und das müsste man, das müssen ja alle nicht vergessen. Es gibt sehr, sehr starke Gründe für eine Lösung, eine diplomatische Lösung im Rahmen der P5+1-Verhandlung, an denen ja Deutschland auch beteiligt ist und war, zu suchen. Wenn es uns nicht gelingt, irgendwie Iran zur Ernüchterung zu bringen in dieser Hinsicht, wird es höchstwahrscheinlich Aufrüstung in dieser Region geben und das ist, wäre ja schade, weil viele von diesen Ländern es sich überhaupt nicht leisten können.
Balzer: Herr Mallory, mehr Waffen, mehr Sicherheit, das wird ja in Europa, zumindest in Deutschland, oft anders gesehen. Gibt es eigentlich bestimmte politische Vorstellungen, die einfach nicht vereinbar sind? Wird es immer eine Art politisch-kulturellen Konflikt zwischen Amerika und Deutschland geben?
Mallory: Ich glaube, die Sachen, die uns vereinigen eigentlich viel größer sind, als die Sachen, die uns teilen. Ein Anzeichen einer guten und einer tiefen Freundschaft ist, dass die Leute sich auch streiten können, dass man ab und zu seine Blumensträuße bekommt und auch ab und zu seine Ohrfeigen. Dass es Meinungsabweichungen geben sollte in dieser Hinsicht, ist vollkommen normal. Das ist eins von den wichtigsten Themen des Tages und ich glaube im Endeffekt wird man eine Lösung irgendwo in der Mitte finden.
Balzer: Und wie würden Sie die deutsch-amerikanischen Beziehungen im Moment beschreiben?
Mallory: Das hängt davon ab, auf welcher Ebene man redet. Auf der offiziellen Ebene sind sie eigentlich viel besser meiner Erfahrung nach, als Leute in der Bevölkerung auf beiden Seiten eigentlich vermuten. Wir haben eine enge Zusammenarbeit in Fragen Iran, Libanon, Afghanistan, um einfach ein paar zu nennen. Ich glaube, auf der Bevölkerungsebene gibt es mindestens, ich hab zumindestens den Eindruck von Gesprächen mit deutschen Freunden, eine gewisse Entfremdung in Hinsicht auf Ereignisse wie Abu-Ghraib oder die ganze Frage Guantánamo, wo das wirklich nicht so wahnsinnig gut ankommt in Deutschland, und das ist etwas, das ist ein Acker, wo irgendwie noch gebaut werden muss.
Balzer: Jetzt sind Sie also in Berlin. Sie kommen, wenn man so will, fast direkt aus Washington. Fünf Jahre waren Sie dort im Außenministerium als Berater tätig. Fühlen Sie sich noch fremd hier?
Mallory: Ich finde Berlin eigentlich eine tolle Stadt. Ganz im Gegenteil. Ich hab da überhaupt keine Probleme. Ich hab, es ist so für mich eine wunderbare Möglichkeit, eine neue Stadt kennenzulernen, und eine Stadt, die eigentlich sehr cool ist.
Balzer: Sehr cool. Was meinen Sie mit cool?
Mallory: Ja, das ist irgendwie eine Stadt, das immer noch im Aufschwung ist. Das wird, glaube ich, in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren eine europäische Hauptstadt sein. Und dabei zu sein am Anfang ist für mich ganz spannend.
Balzer: Und welche Rolle kann da das Aspen Institut spielen? Es ist ja ein relativ kleines Institut. Soweit ich weiß, haben Sie zehn Mitarbeiter auf einer kleinen, wenn auch noblen Wannseeinsel, Schwanenwerder. Welche Rolle können Sie eigentlich spielen in der Stadt in Deutschland?
Mallory: Also, für die Stadt Berlin möchten wir vor allem einfach das im Ausland vorstellen, was das Tolles anzubieten hat, und dass es auch ein möglicher Standort für ausländische Firmen ist, dass es natürlich eins von den entscheidenden Regierungen in der Europapolitik ist. Und wir möchten eigentlich für Berlin werben. Was unsere Arbeit betrifft und im transatlantischen Rahmen, da würde ich sagen, werden wir uns höchstwahrscheinlich auf drei Stoßrichtungen konzentrieren. Wir möchten die Achse nach Osten, also Stichwort Russland, wiederbeleben. Man hat ja von Herrn Putin in letzter Zeit gehört, warum das nicht eine gute Idee ist, dieses Verhältnis zu vernachlässigen. Wir müssen, wir arbeiten schon zusammen mit Deutschland in Fragen Iran – Syrien zusammen und möchten diese Arbeiten in Richtung Mittelosten aufbauen und einen Dialog zwischen Deutschland und Amerika und dem Mittelosten aufbauen. Und dann letztendlich möchten wir auch im wirtschaftlichen Bereich so strategische Energiefragen auch bearbeiten, die sind alle verflechtet.
Balzer: Sie kommen ja, Charles King Mallory, wie ich schon sagte, direkt aus Washington aus dem Außenministerium. Nun hat ja das Aspen Institut den Ruf, ein konservativer Thinktank zu sein. Sie schauen da etwas skeptisch. Wie unabhängig sind Sie eigentlich?
Mallory: Ja, eigentlich Aspen USA ist im Gegenteil nicht konservativ. Das Institut soll im Grunde genommen, und das ist meine Aufgabe und so wird mein Verhalten auch geprägt, überparteilich sein und nicht die Position einer Administration zu vertreten. Wir haben Diplomaten in Hülle und Fülle, die dafür bezahlt werden. Es ist nicht unser Job. Unser Job ist eine Vermittlungsrolle, überparteilich zu sein. Und wenn der Eindruck entstanden ist, ist es so ein Haus der Neokonservativen ist, dann ist das nicht mehr der Fall.
Balzer: Sie kommen gerade von einer zwei- oder dreiwöchigen, glaube ich, Reise durch den Osten Deutschlands. Also nicht direkt aus Washington, eigentlich war es ein bisschen falsch, was ich gesagt habe. Sie kommen aus Mecklenburg-Vorpommern, muss man in dem Fall sagen. Sie waren zwei, drei Wochen unterwegs. Ihre erste Reise im Osten Deutschlands. Was haben Sie erlebt?
Mallory: Ja, ich fand’s toll. Ich fand’s eigentlich beeindruckend, was Berlin da so vor der Tür hat. Also man kann in ein paar Stunden an der Ostseeküste sein, ich war in Usedom, ich war in Stralsund, ich war in der Mecklenburger Seenplatte und war einfach wahnsinnig beeindruckt. Habe auch eine Gruppe von Liebhabern von amerikanischen Autos kennengelernt aus Rostock, das war auch für mich ein Erlebnis.
Balzer: Noch eine transatlantische Brücke sozusagen.
Mallory: Ja, noch eine, genau. Einfach wahnsinnig, was vorkommt.
Balzer: War es Ihnen trotzdem fremd?
Mallory: Überhaupt nicht, überhaupt nicht. Ich fand die Leute eigentlich wahnsinnig nett und es war eine sehr gute Erfahrung.
Balzer: Charles King Mallory, der neue Chef des Berliner Aspen Instituts hier bei uns zu Gast. Heute sein erster Amtstag. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit!
Mallory: Vielen Dank!
Balzer: Und danke, dass Sie bei uns waren!
Mallory: War eine Freude!